1500 Euro Schulden, was tun?

Bauli schrieb am 25.03.2015:Es gibt keine Bewertung eines vorangegangenen Verhaltens

Genau dafür ist doch die SCHUFA da? Dort wird auf Basis des bisherigen Verhaltens eine Prognose für die zukünftige Ausfallwahrscheinlichkeit errechnet. Oder meinst Du etwas anderes und ich habe Dich falsch verstanden?

Bauli schrieb am 25.03.2015:Er sollte allerdings erreichen können, dass Vodafone nicht´s in die Schufa-Auskunft schreiben läßt

Warum sollte Vodafone darauf verzichten? Die Forderung ist unbestritten und überfällig. Da erfolgt die Meldung doch automatisch?

Bauli schrieb am 25.03.2015:weil niemand mehr mit ihm Ratenverkäufe aushandelt und er möglicherweise alles sofort und cash bezahlen muss

Was manchmal in solchen Situationen nicht das schlechteste ist. Der SCHUFA-Eintrag bleibt ja nicht ewig bestehen und ein paar Jahre der "Kreditunwürdigkeit" können in jungen Jahren auch hilfreich sein. Die Verlockungen eines teuren Handys oder eines Urlaubes auf Pump können schon groß sein, wenn man sich daran gewöhnt hat.

Schlecht wird es allerdings

Bauli schrieb am 25.03.2015:wenn was
unvorhergesehens dazwischenkommt

und wenn er sich irgendwo einmieten möchte. Da hilft dann oft nur noch eine Bürgschaft (was aber bei jungen und quasi erwerbslosen Mietern oft vor kommt, auch wenn es keine negativen SCHUFA-Einträge gibt).

@kleinundgrün

kleinundgrün schrieb:Genau dafür ist doch die SCHUFA da? Dort wird auf Basis des bisherigen Verhaltens eine Prognose für die zukünftige Ausfallwahrscheinlichkeit errechnet. Oder meinst Du etwas anderes und ich habe Dich falsch verstanden?

Ich ging davon aus, das er eine tadellose Schufa hat(te), weil er sonst den Handyvertrag nicht bekommen hätte, wenn in seinen jungen Jahren schon Negativmerkmale stünden.

Schufa hin oder her. 50% der Schufaeinträge sind falsch. Bei mir auch. Ich ändere das aber nicht und denke auch nicht mehr daran. Ich bin über einen früheren Internetzugang (ISDN) irgendwie gehackt worden und wurde mit Telefonrechnungen überzogen, das es nur so gekracht hat, zu Zeiten, in denen ich nachweislich nicht anwesend war und sich niemand in den Computer einloggen konnte. Ich bin dagegen vorgegangen, auch mit Anwältin. Das Einzige was erreicht werden konnte, war, ein Stopp zu erwirken. Es war der blanke Horror und zog sich über Jahre hin. - Soviel zur Schufa - Die tragen alles ein, was irgendwie und irgendwo ungeprüft ( Das Amtsgericht prüft nicht die Forderungsberechtigung) mit einem Mahnbescheid anfängt. Darunter war dann auch eine dubiose "Telefongesellschaft" die sich rasch auflöste.

Ich entschuldige mich im Voraus für die blöde Frage, aber: Wenn man weit unter dem Existenzminimum liegt und nichts von Wert besitzt, was wollen sie denn dann eigentlich pfänden? Oder anders gesagt, was hat jemand der beim besten Willen keine 1500€ aufbringen kann selbst wenn er sein ganzes Hab und Gut verscherbelt da eigentlich überhaupt zu befürchten?

@gerhard86
Man kann auch unterhalb des Existenzminimums pfänden. Selbst Sozialleistungen sind pfändbar, sie sind nur die ersten zehn Tage nach Auszahlung davor geschützt, soweit ich weiß.
Ausserdem kann man einen Titel erwirken und pfänden, wenn der Schuldner irgendwann mal zu Geld kommt.

@Ilvareth

Das ist nur solange richtig, wie es sich um ein "normales" Konto handelt, sollte es sich um ein Pfändungsschutzkonto handeln, dann ist das ein wenig anders.
Dann (wenn ich mich recht erinnere) gilt der Pfändungsfreibetrag auf alle Gelder, die zusammen nicht den Pfändungsfreibetrag übersteigen.
Sozialleistungen und auch Lohn-/Gehaltzahlungen werden dabei in den "neuen Monat" übertragen.... Soweit mein Kenntnisstand.

@Hawkster
Ich sprach auch vom Pfänden generell und nicht von der Kontopfändung, für die das P-Konto ja gedacht ist. Pfänden kann man ja nicht nur Geld. Wenn der Schuldner irgendwann von Oma die Familienjuwelen erbt und man hat einen Titel, nützt dem Schuldner ja auch das P-Konto nix.

@Ilvareth

Du schriebst aber von Sozialleistungen und

Ilvareth schrieb:sie sind nur die ersten zehn Tage nach Auszahlung davor geschützt, soweit ich weiß.

und das bezieht sich meiner Meinung nach eindeutig auf Pfändung vom Konto. Ansonsten ist solches Geld nämlich nicht, nicht einmal bei einer Taschenpfändung, pfändbar, soweit ich den Ursprung "Sozialleistung" nachweisen kann.
Das hat also nichts mit "Oma's Familienjuwelen" zu tun. Ich denke Du erkennst den Fehler in Deiner Antwort auf meinen Beitrag.

@Hawkster
Ich muss mich korrigieren, seit es die Möglichkeit des P-Kontos gibt, ist die Schutzfrist weggefallen (seit dem 01.01.2012).
Es gibt einen unpfändbaren Anteil, alles, was darüber hinaus geht, kann auch dann gepfändet werden, wenn es "Sozialleistung" heißt.