Mathematische Dokumente schreiben

Hallo,

So, ich würde gerne einige Mitschriften etc. digitalisieren. Ich besitzte bald ein ThinkPad Yoga mit welchem ich wie bei einem Tablet mitschreiben kann. Also ein digitales Notizbuch, sozusagen. Hat einen Grund wieso kein echtes Tablet, also nicht auf dem Punkt rumreiten, danke. :)

Nun wüsste ich gerne, wie ich am effizientesten meine Handschrift in schöne Digitalschrift (halt wie das was ich gerade schreiben, weis nicht wie man es nennt) umwandle.

Bitte erzählt doch mal von euren Erfahrungen. Benutzt ihr OneNote und die darin enthaltene automatische konvertierung von Handschrift zur Digitalschrift? Oder habt ihr eine Art mathematische Tastatur? :P

Schreibt doch mal, wie ihr das so macht. Welche Programme, welche Addons etc.

@xotix1


Zum Schreiben mathematischer Dokumente ist LATEX für viele Fälle recht geeignet.
Gerade wenn es um das Zeichnen von Diagrammen geht, ist LATEX jedoch meiner Ansicht nach eher nicht zu empfehlen, da ich als Grundlagenmathematiker/ Informatiker viel mit Kategorientheorie, Grammatiktheorie und Modelltheorie zu tun habe, habe ich mir selbst einfach ein geeignetes Framework in Python geschrieben.

@mathematiker

Mir ist Latex durchaus bekannt und ich arbeite auch damit, aber wenn ich mir vorstelle wirklich über längere Zeit etwas damit zu schreiben... Irgendwie möchte ich viel lieber mit einer Art WYSIWIG Editor arbeiten welcher mir erlaubt, shortcuts zu definieren oder sowas. Mit dem Tablet kann ich zwar per Handerkennung Formeln eintippen, was wirklich gut funktioniert, doch ist schreiben schlussendlich per Tastatur angenehmer als per Hand.

Mir gehts wirklich ums Dokumente schreiben. WIe z.B. ein Vorlesungsskript eines Profs , würde der das per Latex machen, würde das ja ewigs dauern.

Profs etc. nutzen meist den 08-15 Formeleditor von Windows.

@xotix1
vorallem bei langen schriften......abschlussarbeiten/dissertationen ist latex einfach genial.....habe von vielen schon gehört, dass word sich bei 100 seiten+ sich merkwürdig verhält....bugs etc.

in latex einfach seine präambel definieren und dann kannste auch schon loslegen und es gibt für alles die passenden packages.

xotix1 schrieb:Mir ist Latex durchaus bekannt und ich arbeite auch damit, aber wenn ich mir vorstelle wirklich über längere Zeit etwas damit zu schreiben... Irgendwie möchte ich viel lieber mit einer Art WYSIWIG Editor arbeiten welcher mir erlaubt, shortcuts zu definieren oder sowas. Mit dem Tablet kann ich zwar per Handerkennung Formeln eintippen, was wirklich gut funktioniert, doch ist schreiben schlussendlich per Tastatur angenehmer als per Hand.

Kann mich da nur den Vorschreibern anschliessen, LaTeX ist es, was du suchst. Wenn man das etwas im Griff hat, dann kann man damit sogar Vorlesungen mitschreiben und muss die danach kaum nach bearbeiten.

Gerade weil du LaTeX schon kennst, würde ich es damit versuchen. Für einige Formeln und etwas Text sind ja auch andere Programme ganz ok, aber wenn es um viele Formeln geht, dann führt (meiner Meinung nach) kaum ein Weg an LaTeX vorbei.

Emodul

@emodul
gehört haben und damit wirklich mal gearbeitet haben sind 2 schuhe. ich wette so richtig hat er/sie das nämlich noch nicht.

@xotix1
du sagst du hast ein tablet....vielleicht ist ja eher one note was für dich...da kannste direkt schreiben....keine ahnung ob one note auch deine schrift erkennt. kenne aber viele profs die in onenote ganze vorlesungen machen.....und diese mitschriften dann hochladen.

Ich habe ein Thinkpad x61t. Quasi ein Laptop mit einem Stift, mit dem ich auf dem Bildschirm rummalen kann. Hört sich praktisch an, ist aber total sinnlos, wenn man nicht gerade zeichnet.

Das man irgendwie sinnvoll elektronisch während einer Vorlesung mitschreiben kann ist mMn. ein Mythos. Es klappt nicht, auch wenn das Programm noch so toll ist. Du bist immer langsamer als mit Zettel und Stift. Und auf deine Batterie angewiesen.

Das beste, was ich bisher erreichen konnte, war indem ich mir den Aufwand der Abschrift mit 2-4 Kommilitonen geteilt habe. Mit Gobby, sshfs, LaTeX, Gimp, vorheriger Absprache und ein wenig Nachbearbeitung hat man sogar eine ganz passable elektronische Abschrift bekommen. Aber da muss man sich schon mit den Tools auskennen und sich die verschiedenen Aufgaben (Mitschreiben, Bild nachzeichnen, Korrektur, …), die man beim normalen Abschreiben so gemacht hätte auf mehrere Kommilitonen aufteilen.

edit: ich habe grad gesehen, im TE geht es ums digitalisieren, da ist LaTeX am besten, aber trotzdem ist alles irre zeitaufwändig.

okay danke. Latex benutze ich zur Zeit halt nur in Matheforen etc. mir ist aber bekannt das ich damit ganze Dokumente schreiben kann.

@NuclearGuru
Ob du auf Papier schreibst oder ein Display ist egal. ich möchte nur noch digital arbeiten. Ohne Bücher etc. Ist halt mein Ding.

Der Plan zur Zeit ist, mit OneNote mitschreiben und dann automatisch umwandeln und dann per Latex digitalisieren. Aber mal schauen was hier am besten klappt. Danke jedenfalls. Ihr habt mir Latex bestätigt.

zauberervonott schrieb:gehört haben und damit wirklich mal gearbeitet haben sind 2 schuhe. ich wette so richtig hat er/sie das nämlich noch nicht.

Das ist klar. Aber die Erfolgsaussichten sind halt weitaus grösser, wenn man damit schon Erfahrungen gesammelt hat, als wenn man LaTeX noch überhaupt nicht kennt.

NuclearGuru schrieb:Das man irgendwie sinnvoll elektronisch während einer Vorlesung mitschreiben kann ist mMn. ein Mythos. Es klappt nicht, auch wenn das Programm noch so toll ist. Du bist immer langsamer als mit Zettel und Stift. Und auf deine Batterie angewiesen.

Doch, das geht tatsächlich. Allerdings muss man LaTeX dann natürlich kennen und vor allem man muss schnell tippen können. Wer mit der Maus oder dem Finger auf irgendwelche Icons klicken muss, der ist nicht schnell genug.

Und bei Grafiken muss man natürlich trotzdem zu Bleistift und Papier greifen und diese dann anschliessend einscannen. Gänzlich ohne Nachbearbeitung funktioniert das nicht.

Emodul

Ich denke auch, dass es sinnig ist, eigene Programme dafür zu schreiben. Wer aber ein wirklich gutes Programm kennt, soll ruhig damit rausrücken.

Hab jetzt mal paar Seiten digitalisiert. Latex ist ja nicht schwer, und ich denke, man kann die Mathevorlesung sicher mittippen doch bezweifle ich, dass es wirklich sinnvoll ist. Auch gibts es wohl Situationen wo man einfach nicht mehr nachkommt. Aber egal, jetzt "kenn" ich Latex, etwas, was ich sicher irgendwann gut brauchen werde. :)

xotix1 schrieb:doch bezweifle ich, dass es wirklich sinnvoll ist.

Warum? … und hast du eine Alternative?

@NuclearGuru
Ich meinte damit das aktive Mitschreiben einer Vorlesung per Latex. Ich denke halt (konnte es bis jetzt nicht testen) das man sich dann noch weniger auf das vom Prof gesagt konzentrieren kann. Es ist halt blöd wenn ichs jetzt ausprobier und dann wieder 1-2 Vorlesungen schlecht mitbekomme, bei uns gehts ziemlich rund. (50-60% fliegt raus) Muss mich erstmal Zeittechnisch finden bevor ich mal wieder was ausprobieren kann. :)

xotix1 schrieb:Es ist halt blöd wenn ichs jetzt ausprobier und dann wieder 1-2 Vorlesungen schlecht mitbekomme, bei uns gehts ziemlich rund.

Kannst die Vorlesung ja im nächsten Semester/Jahr nochmal besuchen, wenn du merkst, dass das nicht richtig geklappt hat ;-)
Probierst du denn andere Programme aus?
Sonst bestätigt es meine Annahme, dass man eine Vorlesung nicht elektronisch mitschreiben kann (und die Zeit für die Nachbearbeitung nicht hat).


PS: schreib bitte LaTeX, wenn du das Schriftsatzprogramm meinst und Latex, wenn du Gummi meinst.

@NuclearGuru
Aus dem Context geht hervor, welches Latex ich meine. Aber dir zuliebe. ;) Die Vorlesungen werden aufgenommen, aber du hast die Zeit nicht, das nochmals anzuschauen.

Ich werd sie aber trotzdem handschriftlich digital mitschreiben, da ich mich digital einfach soviel besser organisieren kann als mit Papier, Ordner und weis ich was. Aber das passt schon.

Eine kleine Frage habe ich doch noch, gibts den die Möglichkeit, per LaTeX Notizen in PDFs zu machen? Fallen dir evtl. irgendwelche Programme ein die das unterstützen?

xotix1 schrieb:Eine kleine Frage habe ich doch noch, gibts den die Möglichkeit, per LaTeX Notizen in PDFs zu machen? Fallen dir evtl. irgendwelche Programme ein die das unterstützen?

Dafür ist LaTeX nicht vorgesehen, aber du könntest z.B. das PDF von den Seiten X bis Y in ein LaTeX-Dokument einbinden und dazwischen dann deine Notizen machen. Siehe http://ctan.org/pkg/pdfpages
Eine Alternative wäre Okular: https://okular.kde.org/images/screenies/okular-annotations.png (Archiv-Version vom 03.02.2016)

http://www.openoffice.org/ (Archiv-Version vom 11.10.2014)
hat einen ganz passablen editor für mathematische dokumente ... math nennt sich das bzw. "smath.exe"
allerdings ist das schon ein wenig gewöhnungsbedürftig (z.b. verwendet man für eine neue zeile nicht enter/return sondern "newline" (ohne " ") usw... ) , wenn man den bogen damit raus hat gehts eigentlich recht gut ...
jedenfalls finde ich das um einiges besser, als den formeleditor in MS word ...