@DragonRider (Falls das Folgende inhaltlich Fehler aufweist, dann bitte korrigieren.
@Hammelbein )
Ich denke das, was hier in den Clashs ablaufen soll, kann man mit dem Beleidungsfechten aus dem Spieleklassiker "The Secret of Monkey Island" vergleichen.
Was ist Beleidigungfechten?
Der Protagonist will Pirat werden und jeder vernünftige Pirat braucht eine breite Auswahl an Beleidungen, um im Beleidungsfechten Land zu sehen.
Er besorgt sich also ein Schwert und lässt sich die Grundlagen der Schwertführung beibringen, um
anschließend durch die Gegend zu ziehen und Piraten zu einem Duell herauszufordern.
Beide ziehen ihre Schwerter. Nun eröffnet einer der Kontrahenten eine Runde mit einer Beleidigung, die es mit einer passenden Beleidigung zu kontern gilt. Kontert man richtig, dann drängt man den Gegner ein paar Schritte zurück. Quatscht man dummes Zeug, wird man vom Gegner etwas zurückgedrängt.
Wer insgesamt öfter einen Raumgewinn erzielt, also öfter richtig gekontert hat, der gewinnt das Duell.
Schauen wir uns jetzt das Diskutieren in den Clashs an und vergleichen dies dann.
Ich denke man kann es auf 3 große Punkte eingrenzen: Der Argumentationsstil, der Schreibstil und inhaltlich die Argumente selbst.
Der Schreibstil (also Rechtschreibung, Grammatik, Zeichensetzung, Strukturierung in Absätze, ...) und die inhaltliche Richtigkeit der Argumente werden gewissermaßen vorausgesetzt.
Es wird schon danach geschaut, ob sich die Rechtschreibfehler so sehr häufen, dass das Verständnis beim Lesen leidet und ob die gebrachten Argumente überhaupt zum Thema passen und auch inhaltlich halbwegs richtig sind.
Aber das wird gewissermaßen als Standard betrachtet. Gar keine Rechtschreibfehler zu machen, bringt also keine Pluspunkte; in 5 Wörtern 10 Fehler vorzufinden oder völlig das Thema zu verfehlen, kann dagegen schon zu Punktabzügen führen.
Ich vermute, dass davon ausgegangen wird, dass dies nicht so oft vorkommen wird, weswegen man vermitteln will, dass dies schon berücksichtigt wird, aber nicht im Fokus der Clashs stehen soll.
Hauptaugenmerk soll auf dem Stil liegen.
Wurde auf die Argumente des Gegners eingegangen? Wurden starke Argumente erfolgreich entkräftet? Wurde zwischendurch auch einmal agiert und nicht nur reagiert? usw.
Der Diskussionsstil beschreibt den Plan, den man im Kopf hat, wenn man in eine Diskussion geht. Der rote Faden, der sich langsam durch die Gedanken zieht, wenn man darüber nachdenkt, wie man auf gebrachte Argumente antwortet. Und Stil bedeutet auch, ob sich dieser rote Faden letztlich auch im ausformulierten Text für die Leser wiederfinden lässt, so dass man das Gefühl bekommt, dass der gerade gelesene Absatz auch dorthin gehört.
Vergleichen wir das mit dem eingangs erwähnten Beleidungsfechten.
Was dort zählte, ist das, was auch hier zählen soll: Der Stil.
Es ging nicht darum, ob man das Schwert besser führen konnte als der Gegner oder ob man die Beleidungen schöner betonte und deutlicher ausgesprach.
Eine Mindestanforderung gab es schon, aber wer die erfüllte, der durfte auch mitmachen.
Letztlich ging es darum, ob man auf eine Beleidigung mit einer passenden Antwort reagieren konnte und dem Gegner im gleichen Moment eine an den Kopf knallte, die ihm den Rest gab, weil er sprachlos war.
Hier soll sich zwar nicht beleidigt, sondern vernünftig argumentiert werden, aber ich denke es wird doch Momente geben, in denen auch die Leser das Gefühl bekommen, dass einem Kontrahenten gerade der Fehdehandschuh hinworfen wurde.