Herzlich Willkommen beim 1. Match im Viertelfinale des Clash Of Allmystery 2020!
Lasst Euch nicht durch das obige Bild verunsichern, es ist reine Staffage. Also keine Schande über Euch, werte Orga, geehrte Jury, liebe Clasher und geschätztes Publikum!
Und ich werde versuchen, mich möglichst wenig zu blamieren. Ich fürchte aber, dass ich eines nicht verhindern werden kann.
Ihr werdet mich hassen!
Denn je tiefer man in diesen Kaninchenbau vorstößt, desto mehr Fragen tun sich auf und desto weniger einfache Antworten wollen sich finden lassen. Und der Mensch bevorzugt offenbar einfache Antworten. Solche werden wir vermutlich nicht finden, aber wir werden - wenn es mein Kontrahent zulässt - sehr, sehr tief in den Bau eindringen.
Zum Thema:
Bei "Body Positivity" handelt es sich um eine Bewegung, die wohl - in der heutigen Form - 2012 entstand und sich gegen die Auswüchse des in der westlichen Welt vorherrschenden Schönheitsideals richtet. Und zwar, weil dieses oftmals unrealistische oder sogar diskriminierende Forderungen stellt. Da davon in erster Linie Frauen betroffen sind (wenn auch nicht ausschließlich) gilt die Bewegung als feministisch, wenngleich gerade von dieser Seite teils heftige Kritik stattfindet.
Wikipedia sagt dazu (Auszugsweise):
Die Bewegung setzt sich dafür ein, jeden Körper zu akzeptieren, unabhängig von seinem Aussehen...
...Ziele der Bewegung sind das Bekämpfen unrealistischer Schönheitsideale, die Stärkung des Selbstwertgefühls des Einzelnen und des Vertrauens in andere Menschen. Die Bewegung weist ebenfalls darauf hin, dass Schönheitsideale Konstrukte der Gesellschaft sind und dass diese Ideale das eigene Selbstwertgefühl nicht beeinflussen sollten. Die Grundidee der Bewegung ist, dass sich Personen in ihrem Körper wohlfühlen und ihre körperlichen Eigenheiten akzeptieren sollten.
Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Body_positivityDas klingt an sich alles ganz vernünftig und nachvollziehbar, aber es gibt auch ein paar Haken:
Aufgrund der zunehmenden Kommerzialisierung von Body Positivity (beispielsweise durch Werbekampagnen der Mode- und Schönheitsindustrie) haben Aktivistinnen wie Jes Baker die Begriffe Body Neutrality und Body Liberation geprägt, um sich auf die Grundwerte von Body Positivity zurück zu besinnen.
Das führte dazu, dass die ursprüngliche Botschaft auf ein simples "Egal, wie Du aussiehst, Du bist schön!" eingedampft wurde, was aber nichts anderes bedeutet, als das man Frauen eben wieder nur auf ihren Körper reduziert. Was die Kritik von feministischer Seite auslöste.
Das Problem wird - wie ich finde - recht gut von Nadja Schlüter ("Jetzt") geschildert:
Body-Positivity - Der Zwang, sich schön finden zu müssen nervtIst das nun das Ende? Und warum glaubt der blaue Mann da immer noch, dass "Body Positivity" zu einer Befreiung führen kann?
Aus 4 Gründen:
- Die Grundidee ist gut und richtig!
- Es ist einer von vielen Schritten, aber er ist wichtig!
- Durch die Kommerzialisierung werden auch Menschen angesprochen, die damit normalerweise nichts am Hut hätten.
- Die Kontroverse führt zu mehr Präsenz im Netz und den Medien.
Zumal ich überzeugt bin, dass wir alle - unabhängig, welches Geschlecht - vom Erfolg der Bewegung profitieren könnten. Wie gesagt, der Kaninchenbau ist tief.
Dazu aber - zu gegebener Zeit - an anderer Stelle mehr.
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