Clash 2020: Match - Niederbayern88 vs. EinElch
22.11.2020 um 14:54Niederbayern88 schrieb:Hast du jemals persönliche Gespräche mit diversen H4 Empfängern gehabt?Ich bin ja selbst einer gewesen, daher ja. Das führt uns aber zum Problem anekdotischer Evidenz, denn ich könnte aus persönlicher, aber nicht nachprüfbarer, eigener Erfahrung dein Bild nicht bestätigen.
Niederbayern88 schrieb:Aber im Durchschnitt 7 von 10 H4 Empfängern haben kein Interesse jemals wieder Arbeiten zu wollen.Insofern halte ich das für eine steile These. Der widerspricht zudem die tendenziell sinkende Zahl der Langzeitarbeitslosen. Genauso müssten standortabhängige Faktoren hinzugerechnet werden, ein Arbeitsloser im ehemaligen Braunkohlerevier steht anderen Schwierigkeiten, damit Belastungen und folgernd daraus mit anderen Ansichten da, als ein Arbeitsloser in einer Großstadt oder aufstrebender Industrieregion. Insofern kann man derart evidenzlos nicht die Masse der Arbeitslosen in dieses Schema pressen.
Denn nicht nur wird die Absolute Zahl der Langzeitarbeitslosen immer geringer, auch ihr Anteil an der Masse der Erwerbslosen als solches sinkt: Quelle
Niederbayern88 schrieb:Jeder H4 Empfänger hat es selbst in der Hand zu entscheiden, ob er/sie H4 empfangen will
Niederbayern88 schrieb:keine Konsequenzen fürchten.Außer seine Miete nicht zahlen zu können, auf der Straße zu landen, und anderes - Entschuldigung, aber so zu tun, als könnte man bei Arbeitslosigkeit auf Arbeitslosengeld "verzichten" ist halt weltfremd. Das ist im Grunde die Devise "Friss oder Stirb" - im wahrsten Sinne. Und angesichts existenzieller Ängste, ist es eben keine "freie" Entscheidung mehr, dass könnte man hochphilosophisch betrachten.
Diese Devise kann man vertreten, sollte dann aber konsequenterweise nicht so tun, als wäre man ein Sozialstaat, wenn es "sozial" nur gegen "Leistung" gibt - denn das ist genau entgegen des Sinns von Sozialität.
Niederbayern88 schrieb:Aber mal eine Lösung anzubieten ist schwerer, richtig?
EinElch schrieb:Gleichwohl wird der geringe Prozentsatz der nicht Vermittelbaren mit gezielter Förderung, mit Therapie und Alltagsbegleitung helfen.
EinElch schrieb:Diesen Menschen muss in einer personenbezogenen Förderung, schwerpunktartig geholfen werden.
EinElch schrieb:Ganz offensichtlich muss man für reizvolle Arbeitsangebote mit menschenwürdiger Bezahlung sorgen.
EinElch schrieb:Zahl jedem Empfänger 100 Euro mehrDie habe ich bereits aufgezeigt. Den Lohnabstand von H4 zu Regelarbeit vergrößern, indem Regelarbeit besser bezahlt wird. Dies schafft Anreize.
Zahle eine Summe Existenzminimum + X, wobei Summe X gekürzt werden darf. Auch das schafft denselben Anreiz, ohne das menschenwürdige Existenzminimum anzugreifen.
Eine personenbezogene Schwerpunktförderung muss her, die mit Zeit und Kompetenz mit dem Klienten arbeitet, um Probleme, Ängste, Hemmungen abzubauen.
Niederbayern88 schrieb:Der Rest wird in meinen Augen übertrieben dargestelltDa spielt, no Hate, aber deine Betrachtung keine Rolle. Der Regelsatz ist das MINIMUM dessen, was zur Erhaltung der Existenz notwendig ist. Das haben andere, gut bezahlte, kluge Köpfe in monatelanger Arbeit so errechnet, ob du weniger Geld für würdig oder unwürdig findest, spielt dabei keine Rolle, der Rahmen ist gesetzt und da.
Niederbayern88 schrieb:Wäre das System menschenunwürdig, wieso haben wir dann so viele Sozialbauten und Sozialwohnungen?Whataboutism. Ich verweise mal auf China, wo Sozialbauten Massengut sind, genauso wie unfassbare Verbrechen gegen die Menschlichkeit.