CoA 2015 - FINALE - Atrox vs. Fuchs76
29.04.2015 um 23:19Kurz vorweg: Wenn wir über den Sinn diskutieren, legen wir die Prämisse fest, dass es funktioniert? Rein hypothetisch natürlich. Nur damit es nicht irgendwann heißt: Macht keinen Sinn, weil es nicht geht.
Identifiziert man die, ist es vielleicht gar nicht mehr so aussichtslos, wie es scheint.
Fuchs76 schrieb:Das wiederum ist das Natürlichste der Welt. Der Tod gehört zum Leben. So einfach ist das in Wirklichkeit.Durchaus interessanter Punkt. Nur hier sei die Frage erlaubt, wie viel Hinauszögern des Todes ist okay? Die Medizin, in ihrer kompletten Geschichte, ist darauf ausgelegt das Leben zu verlängern. Gegenüber dem Mittelalter (Lebenserwartung <40 Jahre) haben wir uns heute verdoppelt. Sollen wir nun bei rund 75 Jahren einen Cut machen? Warum sollen wir gerade jetzt nicht weiterforschen? Dürfte es in letzter Konsequenz überhaupt medizinische Hilfe geben?
Fuchs76 schrieb:Das es bei uns im Westen Menschen gibt, die an schweren Erkrankungen leiden, die sich erhoffen, dass ihnen geholfen wird, das ist offensichtlich. Aber Hilfe kann auch anders aussehen, das nur so nebenher.Logisch gibt es auch andere Hilfe, aber nicht jede Krankheit ist heilbar. Manche Leiden sind nicht mal wirklich zu lindern. Würdest du diesen Menschen per sé den Weg über den Kühlschrank in eine heilungsversprechende Zukunft versagen wollen?
Fuchs76 schrieb:Die von Dir erwähnte Überbevölkerung als Teilargument nenne ich, auch wenn das sicher nicht Deine Intention ist, eigentlich zynisch. Der Planet würde auch zehn Milliarden Menschen verkraften und es könnten alle satt werdenVielleicht überspitzt. Aber es ist nun mal so, dass Krankheiten ein populationsbiologischer Regulationsmechanismus sind. Wenn wir den ausschalten, wächst die Population unweigerlich. Dass wir alle unterkriegen würden, ist mir bewusst. In der Praxis ist dies dann aber doch ein politisches Problem, also nicht primär unser Thema. Aber dann wären wir uns prinzipiell einig, dass die Überbevölkerung keinen Contra-Punkt darstellen würde?
Fuchs76 schrieb:Und um aus Deinem Link mit dem Frosch zu zitierenJa, der Standard interpretiert das so. Ein Blick ins Paper -den ich natürlich nicht voraussetze- zeigt aber ein etwas anderes Bild. Das Bild der natürlichen Kryostasis wird da recht schlüssig gezeigt. Die Sache steht und fällt aber mit einer unidentifizierten Lösung im natürlichen Frostschutzmittel(im Standard selbst leider nicht erwähnt).
Identifiziert man die, ist es vielleicht gar nicht mehr so aussichtslos, wie es scheint.
Fuchs76 schrieb: Jemand, der sich ein Leben als Tiefkühlprodukt ersehnt, der will in erster Linie einfach Zeit schindenDamit bildest du aber auch nur einen Teil der Kryonik ab. Das Feld hat noch mehr Facetten. Zum einen das Einfrieren einzelner Organe und zum anderen die Prinzipien, die Arrhenius folgend, heute schon angewandt werden. So wie die Kryonik aktuell praktiziert wird, muss man ohnehin erst sterben, bevor man kalt gestellt werden kann. Von daher würde ich da zumindest bei den aktuellen Kryonauten schon eine gute Portion Idealismus unterstellen.