CoA 2015 - HF2 - Atrox vs. interpreter
11.04.2015 um 11:55interpreter schrieb:Der Grund, das Modell auszubremsen ist nicht sein Erfolg sondern seine SchädlichkeitUnd wer entscheidet dann, wie viel Schädlichkeit zu schädlich ist? Es ist ein natürliches Grundprinzip, dass jedes Konzept Trade-Offs beinhaltet. Es geht doch nicht darum, ob es schädliche Züge im Konzept Aldi gibt. Diese gibt es in jedem Konzept. Es ist die Bilanz, die am Ende des Tages entscheidend ist. Wie viel Nutzen steht der Schädlichkeit gegenüber? Was sieht der Konsument als Nutzen an? Du hast ja vollkommen richtig erkannt, dass wir eine Konsumgesellschaft sind. Und wir werden von Aldi mit einem guten bilanzierten Nutzen versorgt. Wir können natürlich in die Kristallkugel schauen und freudig prognostizieren, aber dies funktioniert in beide Richtungen. Fakt ist jedoch, dass es Aldi schon seit über hundert Jahren gibt und der Konsumentenmarkt noch nicht kollabiert ist. Der Kollaps wäre eben ein Aldi-Monopol oder ein extremer Qualitätsabfall. Fakt ist, dass deine Argumentation auf Zukunftsspielereien und Prognosen basiert, die noch nicht eingetroffen sind und so jederzeit obsolet werden können.
interpreter schrieb:Während diese Quelle den Begriff kritisiert, als zu einseitige Darstellung des Geschäftsmodelles von Aldi, erhärtet und bestätigt sie den die Jagd nach dem Schnäppchen und das grundsätzliche Phänomen.Hier möchte ich dich gerne für die Quellenauswahl loben. Prinzipiell untermauert sie durchaus meine Hypothese, dass der Drang nach günstigem Einkauf nicht durch Aldi geschaffen wurde, sondern ein auferlegter Zwang durch anderweitige Kostensteigerung ist. Der Erfolg von Aldi baut also auch darauf, dass der Handel in Summe dieser Entwicklung nicht nachkam.
Der Markt wird für uns Endverbraucher doch immer transparenter. Schnäppchenportale, Preisvergleichs-Seiten. All das gibt uns doch die Werkzeuge zum "smart shopping". Auf diesem transparenten Markt spielt Aldi eben seine Vorteile aus. Gute Qualität zum günstigen Preis. Diese Form des Käufermarkts bringt Veränderungen mit sich in der Struktur der Verkäufer, was du auch völlig richtig anführst:
interpreter schrieb:Der Trend führt dazu, das kleine Läden und Einzelhändler aus den Städten und Fußgängerzonen verschwinden.Der Fachhändler stirbt aus, diesem Trend kann ich voll und ganz zustimmen. Dieser lässt sich nicht wegdiskutieren. Ich habe selbst mal für ein halbes Jahr bei einem inhabergeführten Fachhändler gearbeitet und eine Ausbildung bei einer Fachhändler-Genossenschaft abgeschlossen. Diese Läden schließen nicht nur weil sich der Markt verändert. Sie schließen, weil sie nicht mit der Zeit gehen. Es ist mittlerweile Usus, dass man die Beratung durch den Fachhändler mitnimmt, aber dann beim günstigeren Onlinehändler bestellt. Dieses Thema könnte man anführen, aber dann passt es eben nicht mehr ins Thema. Wir sind ja nicht bei "Guter Kunde, Böser Kunde". Schnell auf den Markt zu reagieren ist eben auch eine Qualität, die sich durchsetzt.