@Dr.ThraxGenau, Grundlagenforschung. Und zwar seriöse Grundlagenforschung im universitären Betrieb. Das wird leider von vielen, die Homöopathie abschätzig als Humbug darstellen wollen, völlig ignoriert. Es gibt eine ganze Reihe von Universitäten und Stiftungen, die sich mit dem Thema beschäftigen.
Die Grundlagenforschung ist es, die versucht zu klären, welche Mechanismen dahinter liegen. Ich habe mit jetzt auch nur bewusst eine Studie rausgepickt, welche auch meine größten Zweifel bei der Beschäftigung mit dem Thema waren. Ob die extreme Verdünnung überhaupt neben dem Placebo-Effekt eine Wirkung haben kann. Das ist mit einer Studie zwar nicht umfassend geklärt, ist aber auch nur der Anfang.
Ich bin allerdings der Meinung dass die Tatsache, dass die wissenschaftlich fundiert arbeitende Homöopathie, wenn man das was Baumgartner da macht als solche bezeichnen will, aktuelle in einem Stadium angelangt ist wo man mit Wasserlinsen forscht, kein besonders gutes Argument dafür ist, dass es ratsam wäre zum Homöopathen zu gehen.
Ich habe das auch mit der Studie nicht versucht, anzudeuten. Siehe oben; es geht darum, dass der Grundsatz der Homöopathie durchaus vernünftig und keine reine Fantasie ist.
Dr.Thrax schrieb:Auch das ist eher ein Argument dafür den psychosozialen Ansatz bei körperlichen Krankheiten stärker wert zu schätzen, als eines mit dem du die Homöopathie rechtfertigen könntest.
Eben, genau das tun Homöopathisch arbeitende Ärzte besonders gut. Sie widmen sich den Patienten viel hingebungsvoller und intensiver. Jeder Arzt bereitet sich umfangreich durch eine Anamnese auf mögliche Therapiemethoden vor.
Keiner verschreibt einfach nach 3-4 Minuten oberflächlicher Begutachtung gleich irgendein Medikament, das findet sich eher bei den konventionellen Schulmedizinern. Die Routine, der Zeitdruck die Patienten nacheinander "abzuarbeiten" schlägt bei ihnen eher zu!
Dr.Thrax schrieb:Naja aber in der Logik hinkt die Argumentationskette schon heftig. Denkst du denn, dass Unternehmen die homöopathische Mittelchen verticken nicht auch ganz einverstanden damit sind wenn sie das ein oder andere wirkungsfreie Mittelchen für horrende Summen an den Mann gebracht haben? Wieso gehst du ständig davon aus, dass der Unterschied zwischen Pharmaindustrie und Homöopathischen Firmen darin liegt dass die einen nur verdienen wollen während die anderen den Menschen helfen möchten?
Richtig, das habe ich Eingangs auch selbst erwähnt. Auf beiden Seiten wird selbstverständlich Lobbyarbeit betrieben. Es ist aber verzerrt, homöopathische Unternehmen setzen einen winzigen Bruchteil von dem um, was die größten Pharmaunternehmen locker in einem Quartal hinbekommen.
Dementsprechend wiegt auch die mangelnde Informations- und Studienlage, die Homöopathie thematisiert und vorurteilsfrei würdigt, viel stärker!
Ich schrieb, dass die Homöopathie als Ergänzung und nicht als Alternative zu verstehen ist. Das aber lassen die klassischen Pharmaunternehmen nicht zu, sie versuchen es abzuwürgen.
Mir geht es nicht darum den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben. Verurteilenswerte Machenschaften werden sich auch unter den Homöpathen finden.
Die heilende Kraft, das Potential das in der Homöopathie steckt, muss aber erst mal zu Tage kommen. In Ansätzen geschieht das sogar; immerhin 60 000 Ärzte in Deutschland verschreiben homöopathische Medikamente. Es ist schon absurd das Thema nur belächeln und unter den Teppich kehren zu wollen.
Dr.Thrax schrieb:Du hattest eingangs darum gebeten die Vorurteile gegenüber der Homöopathischen Praxis fallen zu lassen. Dann darf ich dasselbe aber nun auch im Bezug auf die Pharmakologische Industrie erwarten. Beurteilen wir diese Unternehmen nämlich an den simplen, unverfälschten Fakten, so ist doch klar, dass es sich in beiden Fällen um Geschäftsmodelle handelt. Und genauso wie es dem Bäcker egal ist ob du seine Brötchen kaufst um nicht zu verhungern oder ob du sie kaufst um es an Vögel zu verfüttern solange du als Kunde zufrieden bist und wiederkommst, interessiert es die Unternehmen der Pharma- bzw. Homöopathenindustrie ob das Zeug, das sie bei dir los werden wirkt oder nicht, solange du damit zufrieden bist und es wieder kaufst.
Darfst du, ich legte meine Vorurteile auch ab. Was ich danach aber las, veranlasste mich zu den Urteilen, die ich formulierte.
Solange der Kunde zufrieden ist, ist es also egal, was er kauft? Schön, dann wende das doch auch bitte auf die homöopathischen Medikamente an. Die Kunden, die sie nehmen sind zufrieden und bleiben ihnen treu!
Du verstehst aber scheinbar eine Sache nicht, die ich dir jetzt zu erklären versuchte. Der Schwache, hier die Homöopathie bzw. die Unternehmen und Ärzte werden massiv unterdrückt!
Ob sie sich selbst ethisch genauso zweifelhaft verhalten würden, wären sie die dominierende Kraft, ist zwar möglich; wir wissen es aber nicht und es macht für den Moment auch keinen Unterschied.