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Echte Forschung kann viel spannender sein als UFO-Geschichten
19.10.2011 um 18:51In diesem Thread würde ich gerne Beispiele dafür aufzeigen, dass echte Raumfahrt spannender sein kann als die fünfzehnte Aufwärmung einer UFO-Geschichte oder irgendwelche Prophezeihungen über einen Kometen mit wohlklingenden (und merkbaren) Namen. Auf den kleineren Astronomieblogs sind bessere Geschichten zu finden als man sie durch Ashtar oder Metatron gechannelt bekommen kann.
Darf ich Euch einen eher unbekanntes Mitglied unseres Sonnensystems vorstellen?
Here it is - der Asteroid Vesta
Original anzeigen (0,3 MB)
[/i]500 KM gross. Der Asteroid Vesta. Bild von der NASA-Raumsonde "Dawn" aufgenommen (c) NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA[/i]
Die Bahn von Vesta. Für die Erde besteht und bestand nie eine Gefahr. Nur zur Vorsicht, falls Conrebbi mitliest ;-) Quelle: JPL (Archiv-Version vom 13.03.2012)
Wer Vesta einfach nur als Asteroid abstempelt, tut ihn unrecht. Er misst weit über 500 Kilometer im Durchmesser und ist das zweitschwerste Objekt im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Nur Wikipedia: (1) Ceres ist größer und und schwerer - den nennt man deswegen schon "Planetoid". Vesta ist also der "größte unter den Kleinen" und hätte er einen Planeten um den er kreist, wäre er als Mond einer der bekannteren.
Vesta ist der ewiger Zweite den keiner kennt, immer uninteressant für die offiziellen Medien. Dabei passieren bei dessen Erforschung gerade mehrere Überraschungen...
Die NASA-Raumsonde Dawn, ausgestattet mit einem deutschen kamerasystem, von dem oberes Bild stammt ist auch eigentlich auf den weg zum größeren Ceres, hat aber jetzt erstmal einen Schlenker zu Vesta gemacht um ihn zu untersuchen und diese Unterbrechung der Reise hat sich schon gelohnt.
Grössenvergleich Vesta / Ceres / Mond
(Bildquelle Wikipedia)
In diesen Größenvergleich sehen wir das bisher beste Bild, das wir von Vesta hatten - es wurde vom Hubble mit der "Wide Field Planetary Camera 2" aufgenommen. Andeutungen von grossen Kratern sind erkennbar.
Das Team der Sonde hat sich einen Vergleich einfallen lassen. die bisher beste Hubble-Aufnahme mit einer der aktuellsten Teilaufnahme von Dawn kombiniert:
Vesta from Hubble (top) as a fuzzy blob and from Dawn in orbit (bottom) in crystal clear high resolution. Credit: NASA/JPL-Caltech/ UCLA/MPS/DLR/IDA
... Wow! Was für ein Unterschied.
Da sieht man mal das es sich lohnt, Sonden herauszuschicken und sich nicht nur auf die Besten Teleskope zu verlassen. Dawn wird noch bis Juni 2012 Vesta umkreisen und Hochauflösende Detailaufnahmen und diverse spektografische Messungen machen um mehr über seine Zusammensetzung zu erfahren. Doch erstmal macht die Sonde Dawn schöne Bilder...
Und woran erinnert mich das Vergleichsbild Hubble / Dawn nur?!
Bild aus der deutschen TV-Serie "Raumpatroillie" (c) Bavaria Pictures
;-)
Das Dawn-Team scheint ein bischen Science-fiction-Affin zu sein, denn von den (noch nicht so detailreichen) Einzelaufnahmen hat das deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR) ein Video gemacht, dass Star-Trek-Feeling aufkommen lässt:
Inzwischen gibt es einige Überraschungen über Vesta.
Seine abgeplattete Form scheint von einer art "Krater", einer deutlichen Vertiefung an seinen Südpol herzukommen. Selbst den NASA-Team von Dawn fiel anfangs nur das Wort "mysteriös" ein, so gab man ihn einen "mysteriösen" Namen: "Rheasilvia" (Nach der Mutter von Romulus und Remus)
Dieser "krater" (man weiss ja noch nicht ob es ein wirklicher Krater durch einen aufschlag ist) oder eine wie auch immer entstandene "vertiefung" ist elliptisch, scheint eine Kombination von zwei überlagernden Kratern zu sein und hat an ihrer längsten Diagonalen einen Durchesser von fast 500 Kilometer - und das wo Vesta selbst von dieser Perspektive nur einen Durchmesser von 560 Kilometern hat. Im Gegensatz zum Nordpol, wo die Spektralanalysen grosse Unterschiede in der Zusammensetzung zeigen, scheint die Zusammensetzung des Südpols weitgehendend identisch zu sein. Die Vermutung liegt nahe, dass der Südpol eingeschmolzen wurde, als einer oder mehrere grosse Einschläge passierten. Der Südpol von Vesta erscheint daher "Jünger" als der Nordpol. Die Daten dazu werden noch ausgewertet und man will auch die Daten aus den näheren Umkreisungen abwarten, bevor man eine Theorie zu Vestas Südpol aufstellt.
Hier ein Bild von dieser "mysteriösen" Südpol-Region - von mir um 90° gedreht, denn...
Downgeloadet von http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA14704
... dies ist wirklich ein sympathisch-lächelnder Asteroid - oder nicht? ;-)
Nächste faustdicke Überraschung an diesen Südpol: Dieser kleine Brochen, im Durchmesser ca. 20 mal kleiner als die Erde, hat einen 22 Kilometer hohen Berg an seinen Südpol - das ist fast dreimal höher als der höchste Berg auf der Erde - der Mount Everest. Sogenannte "Zentralberge" in der Mitte von Einschlägen sind nichts besonderes, aber dieser ist aussergewöhnlich hoch.
Folgendes Bild dieses Berges wurde von mir um 180° gedreht (Diese Wissenschaftler haben einfach keinen Sinn für Ästhetik und präsentieren die Bilder immer so wie sie übertragen wurden)
Wow!!!
Ein 22 Kilometer hoher Berg inmitten einer bis zu 500 Kilometer weiten "Vertiefung" -auf einem Felsbrocken, der selbst nur ein bischen größer ist. Naheliegende Erklärungen dafür wären ein "Schrammen" durch ein anderes grosses Objekt (Andere Detailaufnahmen zeigen solche Schrammspuren auf Vesta) oder die Kombination zweier grosser Einschläge zeitlich dicht beeinander. Aber man weiss es beiweiten noch nicht und wartet ab, was die noch kommenden daten liefern werden. Und wärend ich das vorbereitend schreibe kommen neuere Bilder herein:
Original anzeigen (0,2 MB)
Zwei starke Einschläge sind die heisseste These für diesen mysteriösen Südpol. Falschfarbenbild! Sind die Rillen am Aquator von Vesta doch keine Schrammen sondern "Schockwellen" dieser beiden Einschläge? Bild: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA
... man weiss es nicht. Man forscht jetzt gerade!
... die Sonde Dawn wird spiralförmig ihre Umlaufbahn senken und immer genauere Detailaufnahmen machen, bis sie sich im Sommer nächsten Jahres auf den weg zu Ceres machen wird. Dann wird sie bei der "Abreise" nochmal grosse Übersichtsaufnahmen machen - von der anderen Seite als sie angeflogen kam, was die Lichtverhältnisse verändert. Vesta dreht sich zwar in knapp über 5 Stunden um seine eigene Achse, aber durch die andere Perspektive zwischen Sonde, Vesta und Sonne wird es andere Aufnahmen geben, die das Gesamtbild dieses jetzt schon erstaunlichen Asteroiden weiter verbessern...
Der heimliche Star dieser Geschichte ist diese kleine, tapfere Sonde namens Dawn, ohne die es diese Bilder nicht gäbe:
Original anzeigen (1,2 MB)
Bitte auf das Bild klicken um es in Originalgrösse zu sehen: (c) NASA via Unversetoday.com
... in Sachen Erforschung des Asteroiden Vesta sind wir erst am Anfang.
Und wer will kann sich jetzt am Laufenden halten, statt zum x-ten mal die retouchierten Türme auf den Mars oder Basen auf den Mond durchzukauen.
Empfehlswerte LInks für Interessierte
http://www.universetoday.com/88944/dramatic-3-d-imagery-showcases-vestas-pockmarked-mountainous-and-groovy-terrain/
http://www.universetoday.com/88823/dawn-discovers-surprise-2nd-giant-south-pole-impact-basin-at-strikingly-dichotomous-vesta/
(Universe-Today liefert IMHO die schnellste und detailierteste Verfolgung der Dawn-mission)
http://skyweek.wordpress.com/2011/10/14/vestas-natur-einsichten-aus-dem-survey-orbit/ (deutsch)
Offizielle Seiten:
http://www.dawn.mps.mpg.de/index.php?id=21&L=0 (deutsch)
http://dawn.jpl.nasa.gov/
Und immer erstaunlich schnell am Ball - weil grössere Freaks als ich diese Seiten auf den laufenden halten:
Wikipedia: (4) Vesta
Wikipedia: Dawn (Raumsonde)
Darf ich Euch einen eher unbekanntes Mitglied unseres Sonnensystems vorstellen?
Here it is - der Asteroid Vesta
Original anzeigen (0,3 MB)
[/i]500 KM gross. Der Asteroid Vesta. Bild von der NASA-Raumsonde "Dawn" aufgenommen (c) NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA[/i]
Die Bahn von Vesta. Für die Erde besteht und bestand nie eine Gefahr. Nur zur Vorsicht, falls Conrebbi mitliest ;-) Quelle: JPL (Archiv-Version vom 13.03.2012)
Wer Vesta einfach nur als Asteroid abstempelt, tut ihn unrecht. Er misst weit über 500 Kilometer im Durchmesser und ist das zweitschwerste Objekt im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Nur Wikipedia: (1) Ceres ist größer und und schwerer - den nennt man deswegen schon "Planetoid". Vesta ist also der "größte unter den Kleinen" und hätte er einen Planeten um den er kreist, wäre er als Mond einer der bekannteren.
Vesta ist der ewiger Zweite den keiner kennt, immer uninteressant für die offiziellen Medien. Dabei passieren bei dessen Erforschung gerade mehrere Überraschungen...
Die NASA-Raumsonde Dawn, ausgestattet mit einem deutschen kamerasystem, von dem oberes Bild stammt ist auch eigentlich auf den weg zum größeren Ceres, hat aber jetzt erstmal einen Schlenker zu Vesta gemacht um ihn zu untersuchen und diese Unterbrechung der Reise hat sich schon gelohnt.
Grössenvergleich Vesta / Ceres / Mond
(Bildquelle Wikipedia)
In diesen Größenvergleich sehen wir das bisher beste Bild, das wir von Vesta hatten - es wurde vom Hubble mit der "Wide Field Planetary Camera 2" aufgenommen. Andeutungen von grossen Kratern sind erkennbar.
Das Team der Sonde hat sich einen Vergleich einfallen lassen. die bisher beste Hubble-Aufnahme mit einer der aktuellsten Teilaufnahme von Dawn kombiniert:
Vesta from Hubble (top) as a fuzzy blob and from Dawn in orbit (bottom) in crystal clear high resolution. Credit: NASA/JPL-Caltech/ UCLA/MPS/DLR/IDA
... Wow! Was für ein Unterschied.
Da sieht man mal das es sich lohnt, Sonden herauszuschicken und sich nicht nur auf die Besten Teleskope zu verlassen. Dawn wird noch bis Juni 2012 Vesta umkreisen und Hochauflösende Detailaufnahmen und diverse spektografische Messungen machen um mehr über seine Zusammensetzung zu erfahren. Doch erstmal macht die Sonde Dawn schöne Bilder...
Und woran erinnert mich das Vergleichsbild Hubble / Dawn nur?!
Bild aus der deutschen TV-Serie "Raumpatroillie" (c) Bavaria Pictures
;-)
Das Dawn-Team scheint ein bischen Science-fiction-Affin zu sein, denn von den (noch nicht so detailreichen) Einzelaufnahmen hat das deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR) ein Video gemacht, dass Star-Trek-Feeling aufkommen lässt:
Journey Above Vesta
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.
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Inzwischen gibt es einige Überraschungen über Vesta.
Seine abgeplattete Form scheint von einer art "Krater", einer deutlichen Vertiefung an seinen Südpol herzukommen. Selbst den NASA-Team von Dawn fiel anfangs nur das Wort "mysteriös" ein, so gab man ihn einen "mysteriösen" Namen: "Rheasilvia" (Nach der Mutter von Romulus und Remus)
Dieser "krater" (man weiss ja noch nicht ob es ein wirklicher Krater durch einen aufschlag ist) oder eine wie auch immer entstandene "vertiefung" ist elliptisch, scheint eine Kombination von zwei überlagernden Kratern zu sein und hat an ihrer längsten Diagonalen einen Durchesser von fast 500 Kilometer - und das wo Vesta selbst von dieser Perspektive nur einen Durchmesser von 560 Kilometern hat. Im Gegensatz zum Nordpol, wo die Spektralanalysen grosse Unterschiede in der Zusammensetzung zeigen, scheint die Zusammensetzung des Südpols weitgehendend identisch zu sein. Die Vermutung liegt nahe, dass der Südpol eingeschmolzen wurde, als einer oder mehrere grosse Einschläge passierten. Der Südpol von Vesta erscheint daher "Jünger" als der Nordpol. Die Daten dazu werden noch ausgewertet und man will auch die Daten aus den näheren Umkreisungen abwarten, bevor man eine Theorie zu Vestas Südpol aufstellt.
Hier ein Bild von dieser "mysteriösen" Südpol-Region - von mir um 90° gedreht, denn...
Downgeloadet von http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA14704
... dies ist wirklich ein sympathisch-lächelnder Asteroid - oder nicht? ;-)
Nächste faustdicke Überraschung an diesen Südpol: Dieser kleine Brochen, im Durchmesser ca. 20 mal kleiner als die Erde, hat einen 22 Kilometer hohen Berg an seinen Südpol - das ist fast dreimal höher als der höchste Berg auf der Erde - der Mount Everest. Sogenannte "Zentralberge" in der Mitte von Einschlägen sind nichts besonderes, aber dieser ist aussergewöhnlich hoch.
Folgendes Bild dieses Berges wurde von mir um 180° gedreht (Diese Wissenschaftler haben einfach keinen Sinn für Ästhetik und präsentieren die Bilder immer so wie sie übertragen wurden)
Wow!!!
Ein 22 Kilometer hoher Berg inmitten einer bis zu 500 Kilometer weiten "Vertiefung" -auf einem Felsbrocken, der selbst nur ein bischen größer ist. Naheliegende Erklärungen dafür wären ein "Schrammen" durch ein anderes grosses Objekt (Andere Detailaufnahmen zeigen solche Schrammspuren auf Vesta) oder die Kombination zweier grosser Einschläge zeitlich dicht beeinander. Aber man weiss es beiweiten noch nicht und wartet ab, was die noch kommenden daten liefern werden. Und wärend ich das vorbereitend schreibe kommen neuere Bilder herein:
Original anzeigen (0,2 MB)
Zwei starke Einschläge sind die heisseste These für diesen mysteriösen Südpol. Falschfarbenbild! Sind die Rillen am Aquator von Vesta doch keine Schrammen sondern "Schockwellen" dieser beiden Einschläge? Bild: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA
... man weiss es nicht. Man forscht jetzt gerade!
... die Sonde Dawn wird spiralförmig ihre Umlaufbahn senken und immer genauere Detailaufnahmen machen, bis sie sich im Sommer nächsten Jahres auf den weg zu Ceres machen wird. Dann wird sie bei der "Abreise" nochmal grosse Übersichtsaufnahmen machen - von der anderen Seite als sie angeflogen kam, was die Lichtverhältnisse verändert. Vesta dreht sich zwar in knapp über 5 Stunden um seine eigene Achse, aber durch die andere Perspektive zwischen Sonde, Vesta und Sonne wird es andere Aufnahmen geben, die das Gesamtbild dieses jetzt schon erstaunlichen Asteroiden weiter verbessern...
Der heimliche Star dieser Geschichte ist diese kleine, tapfere Sonde namens Dawn, ohne die es diese Bilder nicht gäbe:
Original anzeigen (1,2 MB)
Bitte auf das Bild klicken um es in Originalgrösse zu sehen: (c) NASA via Unversetoday.com
... in Sachen Erforschung des Asteroiden Vesta sind wir erst am Anfang.
Und wer will kann sich jetzt am Laufenden halten, statt zum x-ten mal die retouchierten Türme auf den Mars oder Basen auf den Mond durchzukauen.
Empfehlswerte LInks für Interessierte
http://www.universetoday.com/88944/dramatic-3-d-imagery-showcases-vestas-pockmarked-mountainous-and-groovy-terrain/
http://www.universetoday.com/88823/dawn-discovers-surprise-2nd-giant-south-pole-impact-basin-at-strikingly-dichotomous-vesta/
(Universe-Today liefert IMHO die schnellste und detailierteste Verfolgung der Dawn-mission)
http://skyweek.wordpress.com/2011/10/14/vestas-natur-einsichten-aus-dem-survey-orbit/ (deutsch)
Offizielle Seiten:
http://www.dawn.mps.mpg.de/index.php?id=21&L=0 (deutsch)
http://dawn.jpl.nasa.gov/
Und immer erstaunlich schnell am Ball - weil grössere Freaks als ich diese Seiten auf den laufenden halten:
Wikipedia: (4) Vesta
Wikipedia: Dawn (Raumsonde)