Erste Landung auf einem Kometen

@Celladoor
Danke :)

Rosetta soll ja nun bald ihren ,,Sturzflug" bis auf 6 Kilometer Nähe absolvieren. Möglicherweise gelingen dabei aufschlußreiche neue Fotos. Ich bin jedenfalls gespannt, wie das Ganze weitergeht.

Auch die Veröffentlichung der ersten Ergebnisse steht ja noch bevor.

Grymnir schrieb am 08.02.2015:Rosetta soll ja nun bald ihren ,,Sturzflug" bis auf 6 Kilometer Nähe absolvieren. Möglicherweise gelingen dabei aufschlußreiche neue Fotos.

Jo, morgen um 13:41 solls losgehen. Die Sonde hat schon mal Anlauf geholt und dieses Bild gemacht:

Original anzeigen (0,7 MB)

Tolles Foto!
Wie hoch werden da wohl jetzt die Temperaturen auf der sonnenbeschienenen Oberfläche sein?

@delta.m

Bestimmt weniger als -100°C. der Komet ist immer noch mehr als 3 astronomische Einheiten von der Sonne entfernt.

@Gim

Gim schrieb:der Komet ist immer noch mehr als 3 astronomische Einheiten von der Sonne entfernt.

Er ist schon näher. Heute waren es noch 347 Mio km, also gut 2AE.
Er ist etwas über 3AE von der Erde entfernt. Die Sonne steht momentan genau zwischen Erde und dem Kometen.
http://sci.esa.int/where_is_rosetta/

@Spiff

Jo hast recht, dass muss ich glatt überlesen haben, danke für die Berichtigung. Allerdings dürfte es auch auf der sonnenzugewandten Seite immer noch recht frostig zugehen, wenn auch keine -100°C.

Hier ein HiRes Foto vom 14. Februar 2015, 14:15

Abstand: 8,9 km über der Oberfläche
Bild entspricht 1,35 x 1,35 km
1 pixel = 0,76 m

SpoilerOriginal anzeigen (2,3 MB)

Was ich ja wirklich faszinierend finde ist, daß der Komet einerseits zerklüftet ist, wie ich mir Kometen vorgestellt habe aber andererseits auch Gebiete hat, die an eine Sandwüste erinnern.
Damit habe ich absolut nicht gerechnet.

bennamucki schrieb:auch Gebiete hat, die an eine Sandwüste erinnern.

Ich vermute, das sind die Areale, wo der sich abgelöst habende Staub wieder gesetzt hat - also die etwas größeren Körnchen aus Eis oder Gestein, die gerade noch dem Gravitationsfeld nicht entrinnen konnten. Und möglicherweise werden diese staubigen Areale durch kleine Meteoriteneinschläge infolge der Erschütterungen auf einige wenige Gebiete eingegrenzt - analog zum Müsli-Effekt, wo infolge Schüttelns die gröberen Bestandteile nach oben wandern und die feineren nach unten.

@Hoffmann

Ja, denke ich auch. Aber damit gerechnet hatte ich absolut nicht.

Ich hab gelesen, dass der Komet am Hals auseinander brechen könnte. Das wär cool. Wird dann wohl aber schwierig sein die Umlaufbahn der Sonde zu berechnen.

@klausbaerbel

Na ja, als der Asteroid Eros vor etwa 10 Jahren angesteuert wurde, konnte man dort auch bereits solche wüstenartigen Areale beobachten. Insofern war das für mich jetzt nicht so überraschend, aber faszinierend finde ich, dass man mit Rosetta solche tollen Bilder hinbekommen hat. Das ist wirklich beeindruckend!

@Celladoor

Ist der Hals dazu nicht etwas zu dick? Mal sehen, wie sich der Komet im Perihel verhält. Da sich dort ebenfalls viel staubförmiges Material befindet, dürfte im Halsbereich viel Aktivität stattfinden. Ich bin schon sehr gespannt.

Hier wird die Erosion des Kometen farblich dargestellt.
Die roten Stellen z.B. sagen aus, das er hier bis zu 20 m Material pro Umlauf um die Sonne verliert.

Original anzeigen (0,3 MB)

@delta.m

20 m pro Umlauf lässt noch einige Hundert Umläufe zu, bevor sich der Kern im Halsbereich teilt.

@Hoffmann

Ich glaube, da bist Du etwas zu optimistisch;
der Komet ist gut 4 x 4 km groß - d.h. nach über 200 Umläufen gibt es längst keinen Hals mehr :)

@delta.m

O.K., dann eben nur einige Dutzend Umläufe ... :) Auf jeden Fall mehr als Rosetta noch mitbekommen kann.

Hoffmann schrieb:O.K., dann eben nur einige Dutzend Umläufe ... :) Auf jeden Fall mehr als Rosetta noch mitbekommen
kann.

Kommt auf die Beschaffenheit des Halses an.

Hoffmann schrieb:O.K., dann eben nur einige Dutzend Umläufe ... :) Auf jeden Fall mehr als Rosetta noch mitbekommen kann.

Auf jeden Fall -
und ob das mit der Erosion so linear weiter läuft ist ja auch noch nicht gesagt.
Interessant wäre zu wissen, wieviele Umläufe der Komet in seinem "Leben" bisher schon gemacht hat.