Erste Landung auf einem Kometen

@ISF
Habe leider nichts schauen können bis und informiere mich gerade hier.
Zu deinem ersten Foto um (14:58h) folgende Frage: ist Philae von Punkt A nach B gehüpft und ist B die nun endgültige Position?

@funnyfee

Wenn ich das ich richtig verstanden habe, ja.

Die können den nur noch nicht exakt ausmachen, daher...irgendwo in diesem blauen Feld.
Ich vermute das Rosetta diesen Bereich abfotografiert um eine visuelle Bestätigung zu bekommen.

Es war die rede von, dass sie Philae noch nicht gefunden haben.

Und einmal noch von "oben" das Panorama.

funnyfee schrieb:ist Philae von Punkt A nach B gehüpft und ist B die nun endgültige Position?

Die derzeit endgültige Position ist innerhalb der blauen Raute.
Insgesamt ist Philae 3 mal rumgedopst.

Da anscheinend ein Bein nicht am Boden ist, wird man versuchen die Lage zu verbessern.

Zumal Philae nur 1,5 Std von geplanten 6Std am Tag Sonnenlicht erhält.

Wenn die genaue Lage eindeutig bekannt ist und der Boden von seiner Zusammensetzung besser bekannt ist, wird eventuell über einen manuellen Einsatz der Harpunen nachgedacht.

Derweil sammelt Philae weiter Daten und wird sie beim nächsten Rosettaüberflug zur Erde senden.

Es bleibt also weiter spannend.

Wenn Philae dafür eingesetzt worden wäre, einen mit uns auf Kollisionskurs befindlichen
Kometen von seiner Bahn abzubringen, würde das Ding noch immer auf uns zurasen.
So ganz überzeugt bin ich nicht vom Erfolg. Außerdem frage ich mich, ob man das
Instrument in Kühlschrankgröße nicht besser auf Aufnahmen sehen könnte.
Ich sehe nix!

@klausbaerbel
@ISF
erstmal DANKE für eure Antworten und hilfreiche Informationen!

bennamucki schrieb:Wenn die genaue Lage eindeutig bekannt ist und der Boden von seiner Zusammensetzung besser bekannt ist, wird eventuell über einen manuellen Einsatz der Harpunen nachgedacht.

ist ein manuelles Eingreifen denn überhaupt noch möglich?

@funnyfee

funnyfee schrieb:ist ein manuelles Eingreifen denn überhaupt noch möglich?

Na klar.
Es wurde ja die ganze Zeit über manuell korrigiert.
Es werden bestimmte Abfolgen programmiert und ausgelöst, wenn dies erforderlich ist.

Aber es ist nicht möglich etwas wie ein ferngesteuertes Farzeug in Echtzeit zu steuern.
Alle Änderungen werden im Vorfeld berechnet, programmiert, wenn möglich getestet und dann an Rosetta gesendet.

@ramisha

ramisha schrieb:ob man das
Instrument in Kühlschrankgröße nicht besser auf Aufnahmen sehen könnte.

das wird wohl schwierig bei diesen vielen ecken und kanten, welche
auf der oberfläche zu sehen sind.

(ein kühlschrank ist aber auch weiss...)

:-))

ramisha schrieb:Wenn Philae dafür eingesetzt worden wäre, einen mit uns auf Kollisionskurs befindlichen
Kometen von seiner Bahn abzubringen, würde das Ding noch immer auf uns zurasen.
So ganz überzeugt bin ich nicht vom Erfolg. Außerdem frage ich mich, ob man das
Instrument in Kühlschrankgröße nicht besser auf Aufnahmen sehen könnte.
Ich sehe nix!

Philae ist nicht für eine Korrektur der Kometenflugbahn konstruiert worden, sondern zum Sammeln von Daten, die eventuell später bei einem solchen Vorhaben immens wichtig sein können.
Dazu gehört auch zu lernen, wie sich eine Sonde verhält, was passieren kann und wie im Orbit eines Kometen navigiert werden muß.

Nicht nur Du kannst Philae nicht auf dem Bild sehen.
Das Übersichtsmosaik ist überbelichtet.
Beim nächsten Rosettaüberflug wird eine kürzere Belichtungszeit verwendet werden.

Es sind derzeit 2 mögliche Positionen ausgemacht worden, über die aber noch nichts konkretes gesagt werden wollen würde.

@ramisha

ramisha schrieb:Wenn Philae dafür eingesetzt worden wäre, einen mit uns auf Kollisionskurs befindlichen
Kometen von seiner Bahn abzubringen, würde das Ding noch immer auf uns zurasen.
So ganz überzeugt bin ich nicht vom Erfolg. Außerdem frage ich mich, ob man das
Instrument in Kühlschrankgröße nicht besser auf Aufnahmen sehen könnte.
Ich sehe nix!

Es handelt sich hierbei um ein erstmaliges Experiment dieser Art. Da gilt es nun Erfahrungen zu sammeln. So sehe ich das. Falls das tatsächlich mal nötig sein wird einen Kometen von seiner Bahn abzubringen, sind diese ersten Gehversuche mit Sicherheit sehr Wichtig. Im Augenblick hätten wir mit Philae keinen Erfolg einen Kometenkurs ggf. zu verändern, das stimmt wohl.

@funnyfee

funnyfee schrieb: sind diese ersten Gehversuche mit Sicherheit sehr Wichtig.

also getroffen hat man den kometen schonmal.
erstmal gut zu wissen, dass sowas klappen kann.

ramisha schrieb:Wenn Philae dafür eingesetzt worden wäre, einen mit uns auf Kollisionskurs befindlichen
Kometen von seiner Bahn abzubringen, würde das Ding noch immer auf uns zurasen.

Das war ja auch nie Ziel dieser Mission. Was man aber jetzt zumindest weiss ist; man kann auf so lange Zeit Abfangkurse so präzise berechnen und einhalten und somit dadurch entsprechend reagieren falls wirklich mal so ein Brocken die Erde bedroht.

ramisha schrieb:So ganz überzeugt bin ich nicht vom Erfolg.

Dafür ich umso mehr :) .
Der Grundstein für dieses Projekt wurde vor fast 30 Jahren (!) gelegt, die Sonde war 10 Jahre unterwegs hat dabe 6,5 Mrd km zurückgelegt war, 2,5 Jahre im Schlafmodus und umkreist jetzt schon Monate lang ein ca.4km grosses Objekt das sich mit Affentempo Richtung Sonne bewegt.
Dazu kommt noch die Punktlandung des landers (und das bisschen herumgehüpfe bei der Landung scheint ja auch gut gegangen zu sein), die verbindung mit Rosetta und diese mit der Erde.

Ich bin schwerst Beeindruckt ob dieser Leistung!

ramisha schrieb:Außerdem frage ich mich, ob man das
Instrument in Kühlschrankgröße nicht besser auf Aufnahmen sehen könnte.
Ich sehe nix!

Na besser als die Bilder von der Mondlandung sind die allemal, die Kamera macht ja nur einen Bruchteil von Philae aus und ist wie alle Komponenten schon 10 Jahre durchs Sonnensystem gedüst.

@Alienpenis

Na und man hat vor Allem auch gleich auf Anhieb den richtigen Kometen getroffen.

@klausbaerbel

:-))

so habe ich das jetzt nicht gemeint.

man hätte ja auch das ziel verfehlen können...

das war schon 'ne klasse leistung!

@Alienpenis
Und außer, dass er weiß ist, hüpft er auch noch!
Klar, dass man den schlecht ausmachen kann! ;-)

@klausbaerbel
Um Erfahrungen zu sammeln, sind Experimente natürlich Voraussetzung,
so auch bei Philae, wobei man das von mir aufgegriffene Szenario kaum erwähnte.
Und so interessant die geplanten Untersuchungen auch sein werden,
ich glaube nicht, dass sie viel mehr bringen als die Spektralanalyse (?),
durch die schon vorab die Beschaffenheit von Tschuri festgestellt wurde.

@Alienpenis

Das hat der Cheffe aber Gestern selbst so gesagt. :D
Ja, auch Franzosen haben Humor.

@KellerTroll

KellerTroll schrieb:Der Grundstein für dieses Projekt wurde vor fast 30 Jahren (!) gelegt, die Sonde war 10 Jahre unterwegs hat dabe 6,5 Mrd km zurückgelegt war, 2,5 Jahre im Schlafmodus und umkreist jetzt schon Monate lang ein ca.4km grosses Objekt das sich mit Affentempo Richtung Sonne bewegt.
Dazu kommt noch die Punktlandung des landers (und das bisschen herumgehüpfe bei der Landung scheint ja auch gut gegangen zu sein), die verbindung mit Rosetta und diese mit der Erde.
Ich bin schwerst Beeindruckt ob dieser Leistung!

geht mir genauso. Vorallem Anbetracht der Fakten die du so schön aufgeführt hast.

ramisha schrieb:Und so interessant die geplanten Untersuchungen auch sein werden,
ich glaube nicht, dass sie viel mehr bringen als die Spektralanalyse (?),

Wenn dem so wäre, hätte man die Sonde nicht gebaut.
Gerade über die exakte Zusammensetzung und Beschaffenheit will man Erkenntnisse erlangen.

ramisha schrieb:wobei man das von mir aufgegriffene Szenario kaum erwähnte.

Warum sollte man auch?
Darum geht die Rosettamission doch garnicht.

Ich habe den Eindruck, Du erwartest etwas zu viel auf einmal.
Es ist wie im Leben. Immer einen Schritt nach dem Anderen.
Aus Erfahrungen und Fehlern lernen und umsetzen.
Auch gilt dabei zu messen und nicht zu schätzen oder raten.
Erst durch exakte Messungen ist es möglich Berechnungen zu machen und Möglichkeiten im Vorfeld auf Funktionalität zu prüfen.

@klausbaerbel
Du hast Recht und ich will die Leistung auch gar nicht schmälern.
Es ist immer so, dass gerade naive Laien wie ich die größten Erwartungen haben -
und das ist nicht gut und steht mir nicht zu. Asche auf mein Haupt!
Aber statt der überbordenden Freude der an der Mission Beteiligten
hätte ich lieber gerne das Objekt selbst gesehen - egal ob fest verankert
oder als Fontaine beim unsanften Aufsetzen. So ist das für Lieschen Müller (mich)
alles etwas imaginär, denn selbst exakteste Messungen bleiben für mich böhmische
Dörfer. Das einzige, was ich weiß: Die Ente ist ein Giftzwerg! ;-)

@ramisha

Na ich hätte auch gerne mehr Bilder zu bestaunen gehabt.

Es gibt doch Bilder.

Ganz hervorragende sogar. Ich wünschte, ich hätte eine Kamera mit der Lichtempfindlichkeit, Rauscharmut und Auflösung.

Da Philae leider ins Dunkle gedopst ist, müssen die Bilder erst bearbeitet werden. Das dauert natürlich etwas.

Ich bin mir sicher, daß in nächster Zeit mehr Bilder zu sehen sein werden.

Die, die bisher zu sehen sind, sind für mich schon sehr interessant. Man sieht, wie die Kometenoberfläche beschaffen ist. So hätte ich mir die nicht vorgestellt.