@hi all
Die Germanenstämme.In der Zeit von 500 bis 1000 n. Chr. wurde ganz Europa und der Norden Afrikas von germanischen Stämmen erobert. Noch heute findet man Nachkommen der Germanen größtenteils in Island, Norwegen, Schweden, Dänemark, England, den schottischen Lowlands, Niederlande, Belgien, Luxemburg, Deutschland, Schweiz, Österreich, Norditalien und im Norden Frankreichs. Die Urheimat der Germanen lag, so vermutet man, im heutigen Norddeutschland zwischen Weser- und Odermündung, da sie in diesem Raum, im Laufe der jüngeren Steinzeit, aus der Verschmelzung der Megalithbevölkerung und den nomadischen Streitaxtleuten hervorgegangen waren. Unterschiedliche Theorien besagen, daß die zwei germanischen Götterfamilien der Asen und Wanen auf das Verschmelzen dieser beiden Völker zurückzuführen seien.
Was der Name "Germanen" für eine Bedeutung hatte und woher er stammte ist jedoch noch immer unklar. Größere Verbände oder Kultgemeinschaften der "Germanen" hatten ihre eigenen Namen, sowie z. B. die Sueben, die durch den gemeinsamen religiösen Kult das Gefühl der Zusammengehörigkeit entwickelten, zu dem auch die Semnonen, Hermunduren, Quaden, Markomannen, Langobarden und Alemannen gehörten. Der Name "Germanen" wurde erst zur Zeit Gaius Julius Caesars richtig bekannt. Damit waren aber zunächst nur die gefährlichen Stämme jenseits des Rheins gemeint. Caesar zufolge waren alle Stämme links des Rheins gallisch und gehörten somit
zum römischen Einflussbereich und alle Stämme rechts des Rheins germanisch und damit außerhalb des Imperiums. Doch bis heute ist nicht sicher, ob es sich bei den am Rhein lebenden Treverer, Wangionen, Sugambrer, um keltische, germanische oder keltisch-germanische Stämme handelte.
Erst mit Beginn der Zeitenwende und durch schriftliche Aufzeichnungen wurde die Unterscheidung und Zuordnung der Stämme deutlicher, sowie durch den im Jahre 55 n. Chr. geborenen Publius Cornelius Tacitus, der in seiner "Germania" als Erster eine genaue Beschreibung der Kultur, Religion und Sitte der Germanen veröffentlichte.
Die germanischen Stämme kann man grob in Nordgermanen und Südgermanen gliedern, wobei die Südgermanen nochmals in West- und Ostgermanen unterteilt werden. Die Nordgermanen sind die heutigen Dänen, Schweden, Norweger, Färöer und Isländer hervorgegangen.Sie entwickelten sich aufgrund ihrer geografischen Lage zu Seefahrern, den Wikingern und Warägern. Ab dem Jahr 793 spricht man vom Beginn der Wikingerzeit, die mit der Christianisierung des skandinavischen Raumes im 11 Jahrhundert endete. Die Nordgermanen bereisten von der Ostküste Nordamerikas bis zum Ural und nach Konstantinopel den Globus, trieben Handel und eroberten neue Gebiete.
Den Nordgermanen, die ihre Mythologie als Erste in Form der "Edda" und der "Sagas" zu Papier brachten, verdanken wir heute den Großteil des Wissens über die germanische Mythologie.Die Ostgermanen Von 800 v. Chr. bis 300 n. Chr. hielten die das Weichselland besetzt. Geht man von ihrer Stammessaga aus, so stammten sie aus Skandinavien. Zu ihnen zählten die Kimbern, Teutonen, Abronen, Vandalen, Hasdingen, Warnen, Burgunder, Goten, Rugier, Gepiden, Heruler und Skiren. Mit ihren Reichen in Frankreich, Italien und Spanien, erlangten nicht nur die West- und Ostgoten die größte Bedeutung, sondern auch die Vandalen. Diese zogen durch Europa, setzten nach Afrika über, eroberten Karthago und schufen schließlich ein blühendes Reich in Nordafrika (403-534).
Die Ostgermanen hingegen konnten zwar kein Reich mit Bestand etablieren, doch finden sich Reste des Ostgermanischen im bajuvarischen Dialekt. Die Westgermanen hielten sich zunächst zwischen Nordsee und Mittelgebirge auf und zogen später südwärts bis in die Alpentäler. Auf Kosten der Kelten und Illyrer vergrößerten sie stetig ihr Gebiet. Sie bildeten die germanische Stammesgruppe mit den meisten Teilstämmen und gliederten sich nach Tacitus in drei große Kultverbände, die Ingväonen, Herminonen und Istväonen. Diese zusammen bezeichnet man als Mannus-Stämme. Die Ingväonen siedelten an der Nordsee, die Herminonen an der Elbe und die Istväonen zwischen Rhein und Weser. Zu den Ingväonen gehörten die Friesen und die Sachsen. Sie eroberten gemeinsam mit den Angeln im 5. und 6. Jahrhundert England. Die zunächst im Inneren Deutschlands lebenden Herminonen überfluteten die ursprünglichen Grenzen nach Süden und drangen bis tief in romanisches Gebiet ein. Die Alemannen und Bayern kolonisierten das Alpengebiet, stießen bis tief in die Alpentäler vor und bildeten somit unsere direkten Vorfahren. Auch die Cherusker und Chatten (Vorfahren der heutigen Hessen) gehörten zu den Herminonen.Ab dem 3. Jahrhundert n. Chr. prägten dann jene Stämme, die aus den Istväonen hervorgingen, als Franken die Geschichte Europas. Die zweite Hälfte des 1. Jahrtausends n. Chr. wurde somit durch das Reich der Franken geprägt und begründete die moderne europäische Geschichte. Da die Franken sich nicht wie andere germanische Stämme zur arianischen Ausprägung bekannten, wurden sie zum ersten katholischen Germanenstamm. So verhalf ihr Siegeszug dem katholischen Glauben zu seiner Vormachtstellung in Europa.
@jafraelEin danke schön an dich ohne deine belehrungen hätte ich mir nicht die mühe gemacht mein geschicht kenntnisse zu verbessern...