Homosexueller Fußballer Robbie Rodgers outet sich – und hört auf
Natürlich gibt es auch homosexuelle Profi-Fußballer, doch in Deutschland traut sich noch keiner, sich zu bekennen. Robbie Rodgers hat es getan. Der US-Nationalspieler hat jetzt offen gesagt, dass er schwul ist – und danach seine Karriere beendet.
„Dinge sind nicht immer so, wie sie aussehen. Mein ganzes Leben habe ich mich anders gefühlt“, schreibt Robbie Rogers in einem Blogeintrag auf seiner Homepage. Es sind die Anfangsworte eines Bekenntnisses. Eines mutigen Bekenntnisses. Denn es ist sein Coming-Out, Rogers ist schwul – und er ist Fußball-Profi. Das macht dieses Bekenntnis so außergewöhnlich. Denn in Deutschland scheint das Thema tabu zu sein, dafür wird ausführlich spekuliert. Auch in der deutschen Nationalmannschaft soll es schwule Spieler geben.
18 Mal stand Robbie Rogers für die Fußball-Nationalmannschaft der USA auf dem Feld, es wird bei diesen 18 Spielen bleiben. Denn der 25-Jährige hat mit seinem Coming-Out auch seine Karriere beendet. „Ich habe immer gedacht, ich könnte mein Geheimnis verstecken. Fußball war mein Fluchtweg, mein Lebenssinn, meine Identität“, schreibt er, „jetzt ist es Zeit, abzutreten. Es ist Zeit, mich abseits des Fußballs neu zu entdecken.“
Vor einem Jahr war Rogers aus den USA in die zweite englische Liga gewechselt, für den Traditionsclub Leeds United spielte er jedoch nur viermal. Nach einem Leihgeschäft beendeten Spieler und Verein den Vertrag, einen Monat später folgt nun sein Outing. Der Kalifornier fühlt sich von einer Last befreit: „Ich könnte nicht glücklicher sein mit meiner Entscheidung. Mein Geheimnis ist dahin, ich bin ein freier Mann, ich kann weiterziehen und mein Leben leben, wie es mein Schöpfer für mich vorgesehen hat.“
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