@Saigan Naja guck mal: Angenommen, du siehst im Fernsehen eine Doku über Kröten und darüber, dass diese häufig bei Wanderungen überfahren werden.
Du denkst dir:,,Das kann doch nicht sein, da muss ich was machen", schnappst dir Spaten, ein Stück Gartenzaun, rennst zur nächsten Straße und baust dort am Rand deinen Zaun auf.
Was hat das jetzt gebracht, dieser blinde Aktionismus?
Es ist nicht einmal gesagt, dass dort überhaupt Kröten langwandern werden.
Oder sie sich vielleicht an deinem Zaun selbst verletzen.
Oder möglicherweise andere Wildtiere verletzt werden.
Schön, du hast zwar das Bewusstsein ,,was für den Tierschutz getan zu haben", aber es bringt irgendwo niemandem was, inklusive den Tieren.
Wenn man einfach nur losrennt oder mit Geld um sich schmeisst, ohne Nachdenken, dann wird das nicht gerade förderlich für den Umweltschutz sein.
Überlegen sollte man schon, was man tut.
Undurchdachte Hilfen können unter Umständen ebenso schädlich sein, wie gar nichts zu tun oder zu zerstören.
Gutes Beispiel sind doch die Heuler, die an den Nordseeküsten und Inseln immer wieder aufgelesen und zu Auffangstationen gebracht werden, wo man sie aufpeppelt und ,,rettet".
Mag ja sein, dass so ein Tier für Menschen meist niedlich aussieht.
Aber die Rettung ist eigentlich ein komplett unnatürlicher Eingriff in die Natur.
Würde man die Natur in Ruhe lassen, würden diese verlassenen Heuler einfach sterben. Fertig.
Dadurch, dass man sie ohne eine vorliegende Artengefährdung einsammelt und aufpeppelt, greift man massiv in die Natur ein. Auf eine auf den ersten Blick positive Weise. Tatsächlich allerdings wäre ich sehr vorsichtig damit - denn man greift auch in den Prozess der natürlichen Auslese ein, der EIGENTLICH Arten und Populationen stärkt. Die Schwachen sterben, die Starken pflanzen sich fort und überleben - so wird die ganze Tierart besser.
Ob das nun wirklich guter Tierschutz ist, wage ich mal zu bezweifeln.