Braucht es für Moral eine Religion?
11.05.2012 um 03:17Die Frage steht oben.
AthleticBilbao schrieb:Wenn jemand moralisch handelt, dann aber immer, weil er sich eine Belohnung erhofft. Und sei es nur ein dankbarer Gegenüber, auch das kann für viele eine Belohnung sein. ;)Hm, also ich bin so erzogen worden, mir wurden Moral und Anstand beigebracht und ich erhoffe mir eigentlich keine Belohnung dafür.
AthleticBilbao schrieb:Ich glaube, nur die wenigsten haben Lust, einer Person etwas gutes zu tun, wenn man weiß, die Person ist total undankbar und ablehnend.Es ist doch völlig egal wie Jemand ist, wenn er Hilfe benötigt bekommt er sie doch auch. Was glaubst Du wie vielen undankbaren Menschen ich täglich helfe, na gut, ich werde dafür bezahlt, aber bevor ich fest eingestellt wurde habe ich ehrenamtlich ohne Bezahlung gearbeitet weil es mir einfach Freude macht zu helfen.
AthleticBilbao schrieb:Hört sich ja grad so an, als wär ich nicht so erzogen worden, nur weil ich das so gepostet habe.Keine Ahnung ob Du so erzogen wurdest, ich kenne Dich nicht.
AthleticBilbao schrieb:Ich denke, die meisten sind so erzogen worden (zumindest hoffe ich das)Wohl kaum. Wenn jeder Moral und Werte mitbekommen hätte von zuhause dann wäre die Jugend nicht so verkommen!
AthleticBilbao schrieb:Und ich meine damit natürlich keinesfalls etwas materielles.Das hatte ich auch nicht so verstanden :)
AthleticBilbao schrieb:ich wollte und will positiv wahr genommen werden.Hm, nicht falsch verstehen, aber das ist für mich irgendwie gleichgesetzt mit "im Mittelpunkt stehen wollen" und dieses Gefühl hatte ich nie. Aber jeder Mensch ist da anders denke ich.
AthleticBilbao schrieb:Ich sehe nicht dass die Jugend sonderlich verkommen ist und ich bin noch relativ nah an der Jugend dran (bin 25). Die Ausreißer, die es heute gab, gab es damals auch schon.Vielleicht in den Kreisen in denen Du verkehrst. Sicher hattest Du ein gutes Elternhaus und alles was Du brauchstest, aber anderen geht es halt nicht so, die bekommen nichts von zuhause mit.
AthleticBilbao schrieb:Aber deren Freude und Dankbarkeit überträgt sich ja auf mich und das ist eben angenehm.So kann man das stehen lassen, aber ich würde auch helfen wenn Jemand undankbar ist. Denn ich weiß ja nicht warum ein Mensch so geworden ist, vielleicht ist er krank, verbittert, einfach nur alt....man weiß es dann halt nicht.
Da die moralischen Bereiche, die bei Nichtreligiösen Sinn machen, bereits "belegt" sind, bleiben nur zwei Möglichkeiten - für einen Außenstehenden sinnlose und für einen Außenstehenden explizit unmoralische Gebote."Like A Boss" :D
Die ersten sind rituelle Handlungen wie zum Beispiel ein Gottesdienst, Gebete zu bestimmten Zeiten oder Anlässen etc.
Die zweiten bestehen aus Geboten, die die religiöse Intoleranz vorgibt, und aus Ableitungen abgrenzender ritueller Prinzipien.
Als Beispiel sei nur das Gebot im calvinistischen Teil des Schottland des 18. Jh. genannt, am Sonntag Schiffbrüchigen nicht zu helfen, weil man sonst das Ruhegebot verletze.
Zudem wertet die Ausrichtung auf ein Leben nach dem Tod bzw. eine Wiedergeburt das jetzige Leben ab.
Die Konzentration auf die Regeln der Religion ist wichtiger als ein Dienst an der Gesellschaft.
Und die Verheißungen der Religion werden um so verlockender, je größer der Kontrast zwischen dem erhofften Jenseits und dem verhaßten Diesseits ist.
Da man bei der Verheißung von ersterem bereits an den Grenzen angelangt ist, muß es im Interesse der Religion liegen, daß es den Menschen möglichst schlecht geht!