Moralische Frage

@newking
@Kc

Das mit den Heilmitteln ist so eine Sache. Im engen Verwandtenkreis habe ich auch so einen Fall. Es handelt sich um eine seltene und sehr schwere Variante des Raynaud-Syndroms (ganz grob: ähnlich wie MS) Ist die Krankheit zu selten (und darum scheint es ja zu gehen) ist es für die Pharmaunternehmen offenbar zu kostspielig, Millionen von Euro und 'unnütze' Zeit dafür aufzuwenden, um -sagen wir- 5000 Menschen zu retten. Und ich denke, an dieser Einstellung wird sich auch in 30 Jahren nichts ändern.

So hat es mir zumindest der behandelnde Arzt gesagt und leider ist es für mich auch nachvollziehbar.

Snowleo schrieb:So hat es mir zumindest der behandelnde Arzt gesagt und leider ist es für mich auch nachvollziehbar.

Ich muss direkt mal fragen: was findest du daran nachvollziehbar? Wieviel ist ein Menschenleben denn wert? Ab wievielen Menschen sind Millionen von Euros und Jahre der Forschung gerechtfertigt? Wenn 5000 immer noch nicht genug sind, dann sollte diese Gesellschaft mal ihre Moralvorstellungen überdenken - oder aufhören mit der Betroffenheits-Heuchelei, wenn irgendwo mal wieder hunderte, oder tausende wegen Unfällen, Anschlägen, oder Naturkatastrophen sterben...

@Snowleo

Weil die nur auf Profit aus sind. Kapitalismus eben. Aus dem selben Grund werden gut wirkende Medikamente vom Markt genommen und durch schlechtere ersetzt.
Oder Tierversuche werden nur noch deswegen gemacht, weil sie billiger sind als die Ersatzmethoden.

Nachvollziehbar ist das in meinen Augen absolut nicht.

@Zeo

Oh ja.

japistole schrieb:aber mit ca. 30 Jahren wird es plötzlich und unabwerndbar sterben

japistole schrieb:bei ihm findet das halt nur ca. 30 Jahre vor dem Durchschnitt statt.

Seit wann liegt hier der Durchschnitt bei 60?

Hätte ich so eine Krankheit, dann würde ich nicht Mutter werden wollen.

@Snowleo

Trotzdem besteht weiterhin die Möglichkeit auf Gesundung.

Und man sollte sich doch fragen: Sind 30 schöne Jahre nicht mehr wert, als einem Menschen das Leben überhaupt zu verweigern?

@Zeo

So wie du, denken Betroffene. Oder überhaupt normale Menschen.

Pharmaunternehmen denken dagegen leider zuerst an den Profit.
Sie überlegen sich:,,Wir wollen verkaufen. Da lohnt es sich nicht, viele Millionen in die Forschung zu stecken, damit ein paar Leute geheilt werden können."
Traurig, aber so läuft es.

@Paka

Das möchte ich jetzt mal bezweifeln, dass dies bloß im Kapitalismus zu finden ist.
Ich denke, in jeder Wirtschaftsform überlegen sich die Unternehmen und Verantwortlichen zuerst, was sie gegen Krankheiten bei möglichst vielen Menschen unternehmen können.
Dann erst kommen die ungewöhnlicheren Krankheiten.

@Kc
Ich hab doch gar nicht gesagt, für was ich abgestimmt habe ;)
Mozart ist auch nicht viel älter geworden. (aus anderen Gründen natürlich)
30 Jahre ist schon ne Menge Zeit. :)

@Snowleo

War ja auch kein Angriff auf dich :)

@Zeo
Ich denke, ich habe meinen Standpunkt deutlich gemacht. ich habe deutlich erwähnt, dass ich einen solchen Fall im engsten Verwandtenkreis habe ;)

Niemals

Snowleo schrieb:Ich denke, ich habe meinen Standpunkt deutlich gemacht. ich habe deutlich erwähnt, dass ich einen solchen Fall im engsten Verwandtenkreis habe ;)

Ich will nur sicher gehen, dass ich dich richtig verstanden hab. Du gibts also nicht viel auf deine engsten Verwandten, wenn du so eine kapitalistische Denkweise übernimmst, oder? Frag den Betroffenen mal, ob er auch Verständnis dafür hat, dass allen egal ist, ob er verreckt.

@Kc

Das ist richtig, aber im Kapitalismus fällt eben mehr auf, dass Geld vor der Moral kommt.

Es gab Zeiten, da lag die durchschnittliche Lebenserwartung eines Menschen bei etwa 30 Jahren, es gibt heute immernoch Orte auf diese Welt auf denen es so ist, trotzdem bekommen die Leute dort Kinder.
Aber gut, das sind andere Umstände.

Ich weiß nicht wie ich mich entscheiden würde.
Glücklicherweise stehe ich nicht vor so einer Entscheidung und deswegen werde ich meinen Verstand nicht länger damit belasten.

Ich würde lieber eins adoptieren, wenn das nicht so schwer wäre.

@Zeo

Du hast mich vollkommen falsch verstanden.

Und 'der' Betroffene ist meine Mutter.

Lern lesen.

@Snowleo
Ich versteh's tatsächlich nicht. Wie kannst du sagen, du hast Verständnis dafür, wenn man dir sagt, dass es unwirtschaftlich ist, nur 5000 Menschen zu retten und man sie deshalb ihrem Schicksal überlässt? Also los, bring mir lesen bei und erklär's mir. Denn das ist einfach nur unmenschlich.

Zeo schrieb:Wieviel ist ein Menschenleben denn wert?

kommt drauf an wo er wohnt :P
ein Afghane ist im Moment soweit ich weiss etwa 200$ wert, ein Afrikaner nen Dreck, für einen Amerikaner dagegen werden internationale Patente aufgehoben :P

@AtheistIII
Gute Antwort.

Von Snowleo krieg ich wahrscheinlich Keine mehr.

definitiv nein, Existenz ist nicht prinzipiell besser als Existenz

Kind nicht zeugen, denn dadurch habe ich nicht die Verantwortung jemand sozusagen indirekt früh das Leben zu nehmen.
Wenn ich kein Kind zeuge passiert eben nichts.