@univerzal Naja....Routine hin oder her aber ich kann bei der Arbeit oder selbst als Radfahrer mich auch nicht treiben lassen. Und Sachen wie 21 km/h zu viel sind ja nun nicht grad ne Sache, die mal "hoppla zu schnell" passieren, dafür muss man ja Gas geben und ich denke mal, die Leute merken, wenn sie in der Stadt 70 statt 50 (40% schneller is schon merkbar) und aufm Land 120 statt 100 fahren. Auf der Autobahn sag ich nichmal was, da gibts eh viele unbegrenzte Abschnitte und unverständliche Geschwindigkeitsbegrenzungen, die nach Schikane aussehen. Aber grad, wenn man das weiß, müsste man doch umso vorsichtiger sein.
Noch dazu weiß ich, dass die meisten Leute statt 50 schonmal aus Prinzip 60 fahren. Da tuts noch nicht so weh, wenn man geblitzt wird
;) . Fahr ich bei Bekannten mit, sagen die mir "ach hier runter fahr ich immer so um die 70, hier wird nie geblitzt". Wo ich mir sage....wo ist da noch das Argument der "versehentlichen" Geschwindigkeitsüberschreitung stichhaltig, wenn im Alltag schon mit voller Absicht die Höchstgrenze überschritten wird?
Klar, ich als Radfahrer komm an diese Grenze schlecht ran aber ich klau auch keinem die Vorfahrt, weils halt so drin ist. Nur mal um auf die Verkehrsregeln an sich einzugehen.
Auch muss ich mich genauso an die Schilder halten und wenn ich eins übersehen habe, dann muss ich mir auch eingestehen, dass ich im Unrecht bin und halt besser darauf zu achten habe. Ob ich dann nun ein kleines Kind umrunkel deswegen oder nen Autofahrer einen Radfahrer, das ist ja erstmal egal, die Folgen sind ähnlich. Ich finde schon, dass ich als aktiver Verkehrsteilnehmer da mitreden kann, die Geschwindigkeitsgrenzen sind allgemein bekannt, die Schilder sind groß genug, Anfechtmöglichkeiten gibt es und noch ein entscheidender Faktor: Der Autofahrer musste eine Ausbildung und Prüfung absolvieren um zu zeigen, dass er zuverlässig ist, grade der Kfz.-Fahrer sollte also solche Argumente wie "hups 21km/h zu schnell, Stoppschild übersehen, Vorfahrt missachtet, sorry" nicht ernsthaft vorbringen. Denn vergleichen wir es dochmal...auf Arbeit ist das, was er hier als "Routine" abtut auch nichts anderes als Fahrlässigkeit. Wenn er ein Werkstück mit nem Fehler ausliefert, den er nicht gesehen hat, dann kommt das Ding zurück und er kriegt auch Ärger. Dann wird von ihm auch verlangt, dass er sich zusammennimmt (und ihm werden dann keine 18 Chancen gegeben, darauf geb ich dir Brief und Siegel
;) ). Im Verkehr ist es nichts anderes.
Es gibt Sachen, die kann ich verstehen, wenn man bspw. auf der Autobahn mit 130 in einer 100er Zone erwischt wird, die einzig und allein für ne "Lasershow" auf 100 begrenzt wurde. Aber in aller Regel merkt man 20-40 km/h mehr als erlaubt doch ganz ordentlich. Und wie schon gesagt, die Philosophie der meisten Autofahrer aus meinem Dunstkreis ist: prinzipiell erstmal zehn drüber. Die restlichen Ärgernisse, die in 50er Zonen mit 80km/h und 5cm Abstand an mir vorbeisausen und die ich jeden Tag erlebe, die lassen den Glauben an "eigentlich ja ganz regelkonforme Fahrer" ganz erheblich schwinden
;)Die Leute, die dann "unberechtigt" nen Punkt kriegen sollen lieber froh sein, dass sie für die anderen Tausenden zu schnell gefahrenen Kilometer nicht zur Verantwortung gezogen werden.