@waage Ja der Ayala Klan ist eigentlich ein ziemlich interessantes Phänomen, es handelt sich bei denen um eine der letzten "weißen" Filipinos mit Spanischen (teilweise auch Deutschen) Vorfahren. Jaime Zobel de Ayala ist soweit ich weiß der zweitreichste Mann der Philippinen und hat dabei vermute ich mal keinen Tropfen philippinischen Blutes.
@Thawra Ach den Fernando Lugo finde ich ziemlich sympathisch, so wie mir eigentlich die meisten Präsidenten Lateinamerikas sympathisch sind die in den vergangenen Jahren gewählt worden sind. Menschen mit solchem Kaliber bräuchten die Philippinen.
Thawra schrieb:Zur Landreform, die immer versprochen wird und nie kommt: was wären denn da die Hauptanliegen und -probleme?
Das sind in erster Linie Verteilungsprobleme. Die sind teilweise so alt wie das Encomienda Großgrundbesitz System, welches die spanischen Kolonisatoren eingeführt haben, man ersetze bloß den Kolonialherren durch einen philippinischen Oligarchen. Da dieselben Großgrundbesitzer auch die politische Macht innehaben ist stark daran zu zweifeln, dass sie ihr Land an die Bauern verteilen würden. Das Problem ist, dass zu große Flächen Land proportional weit zu wenigen Personen gehören. Resultat ist nicht nur eine größere Schlucht zwischen Arm und Reich, sondern auch die Tatsache, dass große Flächen Ackerland brachliegen und die philippinische Landwirtschaft ineffizient ist, nichtmal die Bevölkerung selbst versorgen kann. Das ist ein relativ junges Problem, denn mit den Strukturanpassungen als Konditionen für IWF-Kredite sind die Philippinen nach der Asienkrise '97 vom Reisexporteur zum Reisimporteur geworden. Auf den Feldern werden meist nurnoch export cash crops angebaut, für den Profit und für die Staatsschuldentilgung.