littlebuddha69 schrieb:Meine Güte, die leben ja tatsächlich um zu arbeiten.
Es geht sogar so weit, dass die Arbeit und das Ansehen bei Kollegen und Vorgesetzten wichtiger genommen wird, als die eigene Familie. Nicht viele Japaner haben den Schneid, ein Arbeitsessen abzusagen, oder eine Einladung abzulehnen, wenn die Belegschaft nach Feierabend noch was trinken gehen will. Da müssen Frau und Kinder eben warten. Und bereits in der Schule wird man darauf gedrillt, eine durchschnittliche Arbeitsdrohne zu werden. Frei nach dem Motto: "ein herausstehender Nagel wird eingeschlagen." Individualität wird in der japanischen Geschäftswelt nicht gewünscht.
Abgerundet wird das ganze Horrorszenario noch von einer Erziehung, die den Kindern vermittelt, dass sie in der Öffentlichkeit ihre Gefühle nicht zeigen dürfen. Anstatt zu überlegen: "wie fühle ich mich?", müssen sie sich fragen: "wie wird von mir erwartet, dass ich mich fühle?" Kein Japaner, bei dem diese Gehirnwäsche erfolgreich war, wird sich außerhalb seines Familien- oder engsten Freundeskreises jemals natürlich verhalten. Er spielt statt dessen lediglich sein Repertoire an einstudierten Verhaltens- und Gefühlsmustern ab, stets der Situation angepasst, in der er sich befindet.
Es ist eine grässlich künstliche Gesellschaft. Was den Kindern dort angetan wird, kann man nur verurteilen.