@syge Bei der Kohleverstromung war die Umweltbelastung ständig durch rauchende Schlote und riesige Schlacke-Halden deutlich sichtbar. Kenne noch die Zeiten, wo mir Verwandtschaft aus Duisburg verärgert berichtete, man könne im Freien eigentlich keine Wäsche aufhängen. Aber die dort lebenden Menschen waren interessanterweise unkritisch; nicht zuletzt natürlich auch deswegen, weil diese Umstände fast ausnahmslos mit ihren Arbeitsplätzen und dem sozialen Status zu tun hatten. Da blickte man schon über mancherlei hinweg. Mit dem "Zechensterben" gingen ja auch große Demonstrationen für die Erhaltung dieser "Dreckschleudern" einher - und nicht nur von den unmittelbar als Beschäftigten Betroffenen. Da hing ja noch viel mehr dran; Brauereien z.B. bezeichneten die Bergleute als ihre "Freunde" und erklärten sich solidarisch. Scharen von "Kumpeln" die mit kohlenstaubgeschwärzten Gesichtern aus der Grube kamen und sich mit "Glück auf!" grüßten, machen natürlich im öffentlichen Bewußtsein mehr her, als einige wenige Angestellte von Kernkraftwerken, die in Schaltzentralen und Reaktorblöcken, weitgehend unter Ausschluß der Öffentlichkeit, am Werken sind. Aber irgendwie wiederholt sich das jetzt - wenngleich auch unter dem Zwang einer -nach wie vor- unbeherrschbaren Technologie. Und es steckt natürlich auch viel Ideologie dahinter - und denen, die sie vertreten, wird man kaum mit dem Argument der Forschung kommen können...