Was haltet ihr davon, wenn Frauen durch einen Wunsch Kaiserschnitt gebären?

Das sollte jeder für sich selbst entscheiden.

Es gibt bei beiden Varianten Vor- und Nachteile und die muss man halt abwägen. Die Bindung zum Kind kann durch einen KS erschwert werden anfangs, das kann ich mir gut vorstellen. Aber das dürfte nicht wirklich lang anhalten, denn es ist das Wesen, dass Frau so lange im Bauch mit sich herum getragen hat. Egal wie es zur Welt gekommen ist.

Ausserdem glaube ich nicht, dass die meisten Ärzte Wunschtermine akzeptieren, nur weil es den Eltern grad in den Kram passt. Eine gewisse Reife des Babys muss ja auch vorhanden sein.

Wie ist das denn bei Zwillingsgeburten? Da kommen viele Babys per Kaiserschnitt auf die Welt und ich kann das gut nachvollziehen, wenn jemand diese Prozedur nicht zweimal hinter sich bringen möchte. Zumal eine solche Mutter ja dann auch warten muss, bis die Wehen von selbst kommen und so mancher hat schon mit nur einem Kind eine ordentliche Kugel zum Schluss.

Soll jeder machen wie er will ;) Frauen sind eh die stärkere Geschlecht ;) wo wären wir ohne Frauen ;)

Soll jeder machen , wie er will!

@Unicorn2005

Unicorn2005 schrieb:Ausserdem glaube ich nicht, dass die meisten Ärzte Wunschtermine akzeptieren, nur weil es den Eltern grad in den Kram passt. Eine gewisse Reife des Babys muss ja auch vorhanden sein.

Das kann ja im Voraus einigermassen berechnet werden, wobei ein bißchen Glück auch eine Rolle spielt, keine Frage.

Argumente der Contra-Seite:

Geburt (postnatal) auftretende Anpassungsprobleme des Kindes. Die physiologische Ursache liegt in der Umstellung des Kreislaufsystems nach der Geburt auf die Lungenatmung. Einem auf natürlichem Wege geborenem Kind wird bei der Passage des Geburtskanals die mit Fruchtwasser gefüllte Lunge ausgepresst, was bei einer Entbindung durch die Bauchdecken ausbleibt. Die klinischen Zeichen sind verminderte Herzfrequenz (Bradykardie) und Atemstörungen. Bei den Atmungsstörungen handelt es sich nicht um morphologische oder biochemische Störungen oder Erkrankungen der Lunge, sondern um einen fehlenden Impuls zu atmen. Solche Kinder benötigen zuweilen Sauerstoff und Atemhilfe. Das Ganze dauert im Regelfall nicht länger als ein paar Minuten, es kann aber auch eine Verlegung in eine Kinderklinik notwendig machen.

Bei einer natürlichen Geburt kommen diese Störungen signifikant seltener vor, da die Kinder durch die Ausschüttung von Stresshormonen während der Geburt auf den ersten Atemzug vorbereitet werden und die Lungen frei von Fruchtwasser sind.

Nicht zu verwechseln ist die Adaptationsstörung mit dem Atemnotsyndrom (Neugeborenen-Atemnotsyndrom) von Frühgeborenen. Dieses Problem tritt insbesondere dann auf, wenn der Kaiserschnitt zum geplanten Termin vorgenommen wird, ohne dass die Wehen eingesetzt haben, wie eine Studie mit 34000 Babys des dänischen Universitätskrankenhaus in Aarhus zeigte.[1]

Als Nachteile für die Mutter gelten eine erhöhte Sterblichkeit (etwa 1:15.000 statt 1:50.000, allerdings unter Einbeziehung der Notkaiserschnitte, was den Wert dieser Statistik mindert), ein leicht erhöhtes Risiko für einen Plazenta-Tiefsitz bei Folgeschwangerschaften und ein etwas erhöhtes Risiko für Infektionen im Zusammenhang mit der Operation. Ein zusätzliches Risiko besteht in einer erhöhten Rupturgefahr der Gebärmutter im Schnittbereich. Ein Riss der Gebärmutter im alten Narbenbereich kann unter der Geburt durch die Wehentätigkeit auftreten und kann durch eine unerkannte Blutung lebensgefährlich sein. Dies ist allerdings eine seltene Komplikation, das Risiko beträgt 0,4 %.

Es wird diskutiert, ob ebenfalls eine erhöhte Kindersterblichkeit gilt. Hier unterscheiden sich die Meinungen von doppelt so hoher Sterblichkeit wie bei der natürlichen Geburt bis hin zu gleicher Sterblichkeit bei Kaiserschnitten wie bei der natürlichen Geburt. Aktuelle Studien deuten jedoch auf ein geringfügig erhöhtes Sterblichkeitsrisiko bei geplanten Kaiserschnitten hin.

Früher galt die Formel: Einmal Kaiserschnitt – immer Kaiserschnitt. Von dieser Pauschalisierung ist man inzwischen weitgehend abgerückt. Darüber hinaus wird häufig der Verzicht auf das emotionale Geburtserlebnis und der Verzicht auf das Bonding als Nachteil genannt.

Natürliche Geburten sind für das Gemeinwesen wesentlich billiger, da keine Kosten für eine Operation anfallen und weil Frau und Kind in der Regel schneller das Krankenhaus verlassen könnten. Eine Geburt per Kaiserschnitt kostet die Krankenkassen zwischen 4.700 und 6.000 Euro.

Schließlich sehen viele die natürliche Geburt als recht bewährt an, da sie sich über viele Jahrmillionen durch Evolution weiterentwickelt hat.

Gegner des Wunschkaiserschnitts, wie etwa die deutschen Hebammenverbände kritisieren die Betonung des vermeintlichen Selbstbestimmungsrecht der Frau bei der Frage Wunschkaiserschnitt ja oder nein. Sie sehen den Wunschkaiserschnitt nicht als gleichwertige Alternative. Vielmehr sei die Zunahme eine gesellschaftliche Fehlentwicklung, die darauf beruhe, dass sich mehr und mehr eine Sicht der Geburt als mehr oder weniger riskanter medizinischer, mechanischer Vorgang durchsetze. Hebammen beraten Schwangere in der Regel mit einer anderen grundsätzlichen Sicht der Dinge; sie sehen die komplikationsfreie Geburt als natürlichen, nicht medizinischen Vorgang, der zunächst nichts mit Krankheit zu tun habe. Der Wunsch von Schwangeren nach einem Kaiserschnitt sei in der Regel die Folge von Angst vor der Geburt. Diese Angst ernst zu nehmen, mit ihr umzugehen und sie zu bewältigen, sehen Hebammen als Teil ihrer Aufgabe an.

Ein wesentliches Problem der steigenden Kaiserschnittrate ist, dass jüngere Geburtshelfer andere medizinische Verfahren für schwierige Geburten immer seltener lernen.

Wikipedia: Wunschkaiserschnitt#Argumente von Wunschkaiserschnitt-Kritikern

für viel frauen scheint die "natürliche" entbindung / geburt eine frage der ehre zu sein: "da muss man durch!"

einwände, die bindung zum kind wäre nach einem kaiserschnitt nicht so intensiv, kann ich, zumindest nach meiner erfahrung, nicht bestätigen. ich halte dies für ein vorurteil.

so gesehen, dürften sich so einige "kampf-mütter" dann auch keine pda setzen lassen.

aber man kann aus allem eine religion machen, wenn ich so sehe, was manchmal für ein theater rund um die geburt veranstaltet wird. von globuli und tees, über öle zum einreiben und pumpen um die "öffnung" zu dehnen etc.
am ende musste ich unserer hebamme recht geben, als sie sagte: "viele machen einen riesen zirkus, aber am ende liegen sie fast alle da und schreien." :)

also, liebe frauenwelt: macht, wie ihr wollt, aber redet keiner anderen frau rein. jede gestalte sich die geburt selbst.

sollte jede werdende Mutter selbst entscheiden

@styx
also ich hatte starke bindungsprobleme und das ist kein vorurteil....ich rede mit vielen muttern die normal und per kaiserschnitt entbunden haben und sie sage alles ganz klar die bindung zum kind nach einer normalen geburt war mehr da als per kaiserschnitt...


was mir hier noch so aufgefallen ist das viele glaub ich gar nicht verstehen was eine wunsch kaiserschnitt ist.......hier reden viele ja aber wenn es nötig ist........ja wenn es nötig ist dan muss man das auch so machen.....aber nicht so nach dem motto...also geeh morgen passt aber besser wie am samstag...um punkt 15 weil mein mann kann da auch dabei sein........ööööhm?!

Die meisten Kliniken versuchen so lange wie möglich, den Kaiserschnitt NICHT zu machen.
Allerdings wenn das Leben der Gebärenden oder des Kindes bzw. Kinder in Gefahr ist, dann entschließt man sich dazu. Auch bei Mehrlingsgeburten ist das meist der Fall.
Spreche aus Erfahrung bzw. war ich damals live bzw. life dabei.

@snafu
Manche vergessen, oder es ist ihnen nicht bewußt,
daß an Geburten etwa 10 Prozent der Frauen gestorben sind,
im Verlauf der Menschheitsgeschichte.

@azrael
Öha, doch. Bei Verdacht auf Herzinfarkt den Patienten in eine halbsitzende Position mit herabhängenden Beinen bringen.
Auf diese Weise versackt ein Teil des Blutes in den Beinen, und das Herz wird etwas entlastet.
Viele Grüße,
sandra

@sandra.31
aber wie soll ich jemanden (halb)sitzenderweise reanimieren ? (ich ging vom extremfall aus)
btw. das war nicht ernstgemeint ^^

aber ich werd's mir merken (und bei meienn sani's nochmal diesbezüglich nachfragen) :)

Schönen Gruß an die Sanis *wink*
sandra

@ Baran: Eben, das kann einigermassenberechnet werden. So sollte es gar nicht möglich sein, sich einfach irgendeinen Termin auszusuchen. Okay, es mag ja Ärzte geben.... aber die sollten verboten werden.

@ Kylia: Ich denke, ganz so krass ist es in den meisten Fällen nicht. Das hört sich an, als müsse der Mann zuerst das Fussballspiel zuende schauen können *g*.

Wenn Frauen vorhaben, viele Kinder bekommen zu wollen, dann ratet man eigentlich nur von einem Kaiserschnitt ab.
Die meisten Frauen erleiden heftige Blutungen die auch öfters mit dem Tod einher gehen, nicht zuletzt die Gebärmutter dann nach der 3. 4. 5. Geburt per Sectio eh fratze ist ...

(Die Haut wird aufgerissen, die Gebärmutter aufgeschnitten, Narkose- falls die Spinale mal nicht funktioniert- es muss fix gehen, damit das Baby nichts abbekommt!
... Das ist ne Brutalinski -Angelegenheit für den Körper, sollte man nicht unterschätzen)

Ich würds nur tun, wenn die Lage des Kindes es erfordert...

Es gibt aber auch Menschen, die haben eine solch grosse Angst vor der Geburt, die sind sicherlich mit einem KS besser bedient und nehmen die Nachteile halt gerne in Kauf.

Ich selbst hab eine Tochter und die habe ich spontan entbunden. Bei mir konnte keine PDA gelegt werden, weil die Ärzte das nicht auf die Reihe bekommen haben. Es hiess hinterher, das wäre alles zu eng im Rückenbereich, so ein Quatsch. Und ohne das wollte ich eigentlich gar nicht da durch müssen!

Merlina schrieb:Gar nichts halte ich davon.
Eine Geburt ist eine ganz natürliche Sache.
Da muss Frau dann einfach durch.

Anders sieht es aus, wenn ein Kaiserschnitt zwingend notwendig ist. Aber so auf Wunsch, sollte er nicht durchgeführt werden.

Merlina schrieb:Ein Kaiserschnitt ist eine Operation, die unter Umständen nicht notwendig ist. (Außer bei medizinischer Notwendigkeit)
Ich bin einfach gegen diesen Trend und wenn ich das mal so salopp ausdrücken darf, aber da soll Frau sich einfach mal nicht so anstellen. Natürlich schmerzt eine Geburt, aber das überlebt man.

Dem kann ich nichts mehr hinzufügen :)

Das schlimmste was meinem Körper je widerfahren ist :(

Wenn ich nicht via Kaiserschnitt geholt worden wäre, wäre ich nicht lebend zur Welt gekommen - Kaiserschnitt, der medizinisch notwendig ist, ist super!

Das ja. Nur eben als geplanten Wunsch mit der Begründung Angst vor Schmerzen zu haben ist wahnsinn. Diese Höllenschmerzen nach der Op sind krass. Habe sehr lange gebraucht um wieder auf die Beine zu kommen. Habe heute immer noch Probleme.
Zumal die scheiß Ärzte die PDA nicht anständig nach gespritzt haben und ich gespürt habe wie die mich aufgeschlitzt haben.
@Lepus
Die verdammte Hebamme hätte meinen Sohn fast auf dem Gewissen gehabt von daher war der KS unumgänglich dennoch etwas was ich nie wieder durchleben möchte.

@Perlentanz
Hebammen werden auch immer schlechter, scheint mir...

Ich hoffe, deinem Sohn geht es heute gut?