Heiraten?

Also, ich habe mich klar gegen die Ehe entschieden. In Zeiten wo es Fremdgehhilfen in der Bildzeitung gibt und es irgendwie zum guten Ton gehört, bin ich, als Mann, nicht bereit mich rechtsverbindlich an eine Frau zu binden. Da verzichte ich gerne auf die steuerlichen Vorteile.
Wenn meine Partnerin eine Hochzeit will, dann bin ich bereit, eine Trauung von einem freien Theologen durchführen zu lassen, völlig ohne rechtlichen Belang.

das heiratsgeld wurde wieder abgeschafft deswegen heirate ich nicht

Heiraten...
da sticht mich aber der Hafer...
sorry,
habe gerade die Scheidung hinter mir...
bin ich froh...
Zusammenleben reicht aus...
denke nach einer längeren Beziehung wäre es möglich für mich ,
wenn es gut läuft an Heiraten wieder zu denken...
jetzt nicht...

LG.

Madadschian

@Dorf
als würde dich jemand heiraten...

@Madadschian
Ich lebe gerade in Scheidung, habe aber trotzdem vor, meinen jetzigen Freund iwann zu heiraten. ;)

Ja warum auch nicht....
ich selbst brauche zum wieder heiraten erst mal eine gewisse Zeit...
aber bestimmt gerne auch dann wieder...

LG.

Madadschian

Heiraten? Nein Danke !

Also wenn man mich los haben will, dann macht man mir einen Heiratsantrag ;O))

Für mich persönlich bedeutet heiraten nichts. Es ist keine Garantie für irgendwas.
Und die Scheidung später ist mit endlos langen Papierkriegen verbunden.

Heiraten ist glaube ich einfach nur eine romatische Vorstellung, dass es immer so weitergeht, wie an diesem speziellen Tag.
Daran glaube ich nicht.
Menschen entwickeln sich und ggf. in unterschiedliche Richtungen.
Da ist es doch einfacher einen Schlussstrich zu ziehen und sich nicht noch ewig mit den gegnerischen Rechtsanwälten rumzustreiten....

LG
Crime

Heiraten sollte auch nur jemand der in der Lage ist dauerhafte Beziehungen zu führen. Das ist nämlich abhängig von der eigenen Einstellung und den Erwartungen von einer Beziehung.

@Lightstorm
ja aber die Einstellungen können sich doch ändern ?!
Dann dürfte ja niemand heiraten !

@crime

Das Bindungsverhalten unterscheidet sich von Kultur zu Kultur. Ich kenne diese ständigen Trennungen z.B. aus türkischen Kreisen nicht. Mir ist nur ein Fall von der Verwandtschaft bekannt und das war auch jemand der in Deutschland aufgewachsen ist.

Menschen können sich ändern, klar, aber je nach Einstellung führt das nicht immer dazu das man nicht mehr mit seinem Partner leben kann.

@Lightstorm

Lightstorm schrieb:Menschen können sich ändern, klar, aber je nach Einstellung führt das nicht immer dazu das man nicht mehr mit seinem Partner leben kann.

ne so war das ja auch nicht gemeint ;O)
Aber ich glaube eher, dass einer in der Beziehung dann immer so ein bisschen den kürzeren zieht.
Weißt du was ich meine?
Einer muss immer so ein wenig zurückstecken... um das ganze am laufen zu halten...

Lightstorm schrieb:Das Bindungsverhalten unterscheidet sich von Kultur zu Kultur. Ich kenne diese ständigen Trennungen z.B. aus türkischen Kreisen nicht

Ja da hast du Recht, ist mir jetzt auch nicht so geläufig.

@crime

Kompromisse gehören sicher zu jeder guten Beziehung dazu. Und das muss nicht einseitig sein.
Man muss seine Prioritäten kennen.

Nehmen wir ein Beispiel. Der Beruf kann eine Beziehung gefährden wenn es z.B. zu viel Zeit beansprucht und einer in der Beziehung darunter leidet.
Viele würden sich für ihren Beruf entscheiden. Mir ist die Beziehung wichtiger sofern die Beziehung eigentlich wunderbar funktioniert und nur durch den Beruf gestört ist.

Eine Frau könnte von seinem Mann/Freund wünschen das er romantischer ist. Was wenn das gar nicht sein Ding ist? Würde eine solche Frau ihn verlassen wenn sie irgendwann einen romantischen Kerl kennenlernt der einfach der gewünschte Romantiker ist? Ja viele würde es tun, es wäre dann ein Fall von "besser zusammenpassen". Für mich ist das ein Fall von Egoismus.

Und so Fälle wie "auseinander gelebt" kann man von Anfang an vermeiden wenn man nicht zulässt das man öfter was alleine macht als zusammen.

Man muss einfach vorher wissen was erwartet ein in der Beziehung, was ist mir wichtig und was nicht.

Beziehungen wo das wichtigste nicht der geliebte Mensch ist kann ich nicht gut heißen, einem solchen Menschen könnte ich nicht wirklich vertrauen. Für solche scheint eine Beziehung eine Ausschmückung ihres Lebens zu sein statt ein Bestandteil.

@Lightstorm

aber am Anfang einer Beziehung kann ich doch noch nicht wissen, ob der Partner den ich mir ausgeguckt habe, mit meinen zukünftigen Plänen, Veränderungen etc. , sagen wir mal, kompatibel ist ?
Natürlich findet eine gemeinsame Entwicklung statt. Logisch. Und es gehört zu einer Beziehung eine guute Portion an Kompromissbereitschaft.

Jedoch wenn ich anfangen muss, mich für meinen Partner zu verbiegen, dann gehen natürlich auch erst einmal Gespräche voran, nur ist irgendwann der Punkt erreicht, wo man sagen muss:
"Okay, lass uns getrennte Wege gehen."

Und das sollte für alle Kulturkreise gelten...

@crime

Man muss ja nicht sofort heiraten und sollte sich davor über die ungefähren Zukunftsvorstellungen im klaren sein um gemeinsam planen zu können.

Natürlich gibt es Fälle wo eine Scheidung wohl das beste für beide ist. Aber ich denke ob es dazu kommt hängt nun mal erheblich von der Einstellung ab.

Man könnte grob sagen bei manchen Menschen hat das soziale Gefüge einen sehr hohen Stellenwert. Man muss da aber genau differenzieren. Es bedeutet nicht zwangsläufig das eine Person seine eigenen Wünsche immer zurück schraubt zum Wohle des sozialen Gefüges.
Ich glaube es ist ist vielmehr so das in manchen Kulturkreisen die Individualität stärker ausgeprägt ist als in anderen.

Bei einer ausgeprägteren Individualität kann es einfacher zu unverträglichen Meinungsverschiedenheiten kommen als bei Menschen deren Wünsche mit dem sozialen Zusammenhalt harmonieren und weniger zu Konflikten führen.

Die Kindheit prägt ja auch, wer in sehr stabilen sozialen Verhältnissen aufwächst übernimmt diese soziale Stabilität und kann besser mit Menschen dauerhaft zusammen leben.
Umgekehrte Erfahrungen in der Kindheit bewirken das Gegenteil.

@Lightstorm

Lightstorm schrieb:Ich glaube es ist ist vielmehr so das in manchen Kulturkreisen die Individualität stärker ausgeprägt ist als in anderen.

Welche Kulturkreise zum Beispiel?
Ich möchte nicht, das wir aneinander vorbei reden, schreiben.

Lightstorm schrieb:Die Kindheit prägt ja auch, wer in sehr stabilen sozialen Verhältnissen aufwächst übernimmt diese soziale Stabilität und kann besser mit Menschen dauerhaft zusammen leben.
Umgekehrte Erfahrungen in der Kindheit bewirken das Gegenteil.

Übertragen auf die heutige Zeit, unsere Kinder, kann das aber für die Zukunft nichts positives bedeuten.
Wenn man sich anschaut in welchen Verhältnissen Kinder groß werden, dann kann es nur eine negative Auswirkung auf ihr Sozialverhalten innerhalb einer Partnerschaft nach sich ziehen.

wer will denn nicht heiraten?? also ich schon

ich will nicht heiraten !

@crime

crime schrieb:Welche Kulturkreise zum Beispiel?
Ich möchte nicht, das wir aneinander vorbei reden, schreiben.

Im westlichen Kulturkreis ist die Individualität und Selbständigkeit des einzelnen im Vergleich recht hoch. Das hat seine Vorteile, aber auch Nachteile. Ich finde die Nachteile zeigen sich z.B. im sozialen Zusammenhalt. Die ist überwiegend staatlich geregelt/erzwungen und geht weniger von privater Initiative aus.
Es fehlt natürlich nicht gänzlich, aber ich spreche im Vergleich zu anderen Kulturkreisen.

crime schrieb:Übertragen auf die heutige Zeit, unsere Kinder, kann das aber für die Zukunft nichts positives bedeuten.
Wenn man sich anschaut in welchen Verhältnissen Kinder groß werden, dann kann es nur eine negative Auswirkung auf ihr Sozialverhalten innerhalb einer Partnerschaft nach sich ziehen.

So sehe ich das kommen, ja. Bestrebungen wie mehr Ganztagsschulen und Betreuungen für Kinder anzubieten werden als Entlastung für Mütter gesehen die z.B. arbeiten oder arbeiten möchten. Allerdings bedeutet es auch das Kinder immer weniger Zeit mit ihren Eltern verbringen, sie wachsen also schon früh in ein Alltag rein mit weniger Familien Leben und entwickeln sich damit zu einem großen Teil unabhängig von der Familie. Ein solcher Alltag hat natürlich auch Vorbildfunktion.

Es sind aber viele Faktoren die den sozialen Zusammenhalt abbauen. Auch der allgemeine Wohlstand fördert Egoismus. Während Armut sozialen Zusammenhalt langfristig fördert.

Manche sehen das ganz locker und sagen es ist eben ein andere mögliche Lebensweise und keine falsche.
Wenn allerdings diese Lebensweise beispielsweise zu extrem schlechten Geburtsraten führt und dadurch die demografische Entwicklung zukünftig zu einer bedrohlichen wirtschaftlichen Belastung wird muss man sich fragen ob es wirklich richtig ist.

Ich denke in gewissen Rahmen sind auf und ab Entwicklungen zwischen Liberalismus und Konservativismus normal. Schädlich wird es für eine Gesellschaft und auch für das Individuen wenn das Gleichgewicht verloren geht und es zu einem extrem kippt.

Dabei wirst du Liberale hören die nicht verstehen wollen das zu viel Zügellosigkeit oder wie sie sagen würden zu viel Freiheit schädlich sein soll.
Und du kannst Konservative finden die selbst gegen kleine vernünftige Freiheiten sind und damit offensichtlich zu viel Isolationismus betreiben.

@Lightstorm
als erstes möchte ich dir sagen, dass ich es bis jetzt sehr beeindruckend finde, wie und was du schreibst. Es freut mich immer wieder noch auf Menschen zu treffen, die sich zu artikulieren wissen.

Du hast absolut Recht damit, wenn du schreibst das in westlichen Kreisen das einzelne Individuum in den Mittelpunkt rückt und nicht die Gemeinschaft im Sinne von Familienzusammenhalt.
Es ist immer mehr zu beobachten, dass Schlüsselkinder in den Focus rücken.
Sie werden schon recht klein, an ein familienloses Dasein herangeführt.
Was natürlich die Entwicklung dieser Kinder, speziell in den ersten 3 Lebensjahren, stört.
Familienbünde sind ein Fremdwort und soziale Kompetent lässt sich vermissen.

Wohlstand. Ja das ist ein Thema für sich. Leider ist es so, dass wenn man über Geld verfügt automatisch der Egoismus einzug hält. Und eine Verrohung stattfindet.
Während in vielen eher sozial schwachen Familien der Zusammenhalt das A und O darstellt, dar man sonst nichts hat und da ist es wichtig wenigsten in der Familie Zusammenhalt nicht nur zu symbolisieren, sondern ihn auch zu leben !

wer will dennn schon nicht heiraten??