@NichtmenschIch glaube auch wie Du, daß das Nachahmen das wesentliche Element beim shoolshooting ist. Es fehlt den Tätern an Mitteln um sich in ihrer Umwelt zu behaupten. Sie bekommen hier eine Handlungsvorlage serviert, die bei gelungenem Abschluss auch noch gewürdigt wird.
Es wird immer so dahingestellt, als ob sie absichtlich ein Außenseiter sein wollen , das ist allerdings bestimmt nicht der Fall, die Jungen sind von den anderen Schülern ausgegrenzt und diese distanzieren sich von ihnen, nicht umgekehrt.Die Gründe weshalb sich einzelne Personen abgrenzen oder ausgegrenzt werden, sind wohl so vielfältig, wie es Menschen gibt. Da kann man im Nachhinein niemandem einen wirklichen Vorwurf machen. Du kannst aber nicht hergehen, und die Klassenkameraden für das Verhalten des Jungen verantwortlich machen.
Denn die Schüler die mobben sind meiner Einschätzung nach nicht weniger reif, als der Schüler der zum Amokläufer wird. Sie alle zusammen sind einer Situation ausgesetzt, in der soetwas schlimmes entstehen kann.
Wie willkürlich die Opfer/Täter Rollen sein können zeigt mir zB das Stanford-Prison-Experiment. In diesem Experiment zeigt sich ganz gut, wie wichtig die Situation ist, in der Handlungsabläufe stattfinden. Lehrer müssen solche Situationen erkennen.
Unfähige, unbelastbare und emotional schwache Lehrer, die miit solchen Situationen nicht umgehen können müssten schneller aussortiert werden.
Selbstjustiz wird ja auch von manchen Menschen in manchen Fällen gutgeheißen, trotzdem begeht keiner Selbstjustiz wegen so etwas, er würde es auch ohne diese Gutheißungen machen.Ja es kommt drauf an, man nehme die Selbstjustiz die von Menschen verübt wird, die aus einem Kulturkreis kommt, in dem Selbstjustiz legitimiert ist. Die Frage ist doch immer gibt es einen Konsens von Menschen, die sich zusammmen einer Gruppe zugehörig fühlen, gibt es einen konsens darüber ob solche Handlungen mit der entsprechenden Rechtfertigung legitim sind. Die shoolshooter hatten bis jetzt genug dieser Rechtfertigungen in der öffentlichen Meinung, vor allem in Foren, um ihr eigenes Tun zu legitimieren.
Ja, die Isolierung ist ein Problem, das allerdings keineswegs durch die Medien selber hervorgerufen wird, sondern durch die Mitmenschen. Die Gründe warum solche Medien in dieser Menge und Art von School-Shootern derart konsumiert wurden, liegt bestimmt nicht an den Medien selbst, denn sonst müsste jeder derart diese Medien konsumieren.Da bin ich mit Dir einer Meinung, die Gründe sind in erster Linie in der Persönlichkeitsstrukur und dem Umfeld des Menschen zu suchen.
Was aber realativ neu ist, ist diese Isolation, und die mögliche "Selbsthypnose" wenn vond en Betreffenden nur noch solche gewalttätige Medien gesehen, gehört, gezockt werden. Das ist kein Problem des einzelnen Spiels, Films - wie auch immer.
Es ist einfach wie noch nie vorher möglich komplett in die eigene Psyche abzusteigen, sich zurückzuziehen und sich auch noch durch Foren, durch Spiele, durch Filme und Musik, mit diesen Inhalten selbst zu hypnotisieren, und sich bestätigen zu lassen.
Diese hermetische Blase, in der sich der potenzielle amokläufer zurückzieht, ist ja auch erst durch die massive Vielzahl an Medien möglich. Nicht umsonst gibt es Schulungen für schüler im bereich der Medienkompetenz, aber ich glaube, darauf springen die meisten Schüler generell nicht an, weil sie da einfach schon viel weiter als ihre Lehrer sind. Vielleicht nicht was den "verantwortungsbewussten" Umgang angeht, aber was die Leichtfüßigkeit angeht mit der man sich durch die mediale Welt bewegt.