martenot schrieb:Eine Mitschülerin von mir hatte so einen überfürsorglichen Vater, der sie sogar noch an der Uni in die Vorlesungen begleitet hat (und sich dafür als Gasthörer eingeschrieben hat).
Das muss ja richtig peinlich gewesen sein! Ist er nie auf die Idee gekommen, dass er seine Tochter damit vor ihren Klassenkameraden oder gar Mitstudenten lächerlich machen könnte?
darkstar69 schrieb:Es ist ja auch gut, dass Kinder lernen, sich selbst zu beschäftigen solange man sie nicht komplett sich alleine überlässt und gar nicht um sie kümmert. Heute gibt es dafür pädagogische Konzepte in Kita und Schule, weil die Kinder das teilweise gar nicht mehr können.
Ich musste mich auch meistens alleine beschäftigen, egal, ob Freunde da waren oder nicht. Uns ist auch immer etwas eingefallen, und ich hätte auch gar nicht gewollt, dass ständig ein Erwachsener sich mit mir beschäftigen will oder Aktionen plant.
Heute scheint das anders zu sein. Ich erlebe zumindest im Bekanntenkreis, dass ein Kind, das mit am Tisch sitzt (auch im Restaurant) nur einen kleinen Anflug von Langeweile zeigen muss, und schon bemühen sich gleich mehrere Erwachsene nach Kräften, dem irgendwie abzuhelfen, indem sie z.B. mit dem Kind kleine Erkundungsgänge in der Umgebung machen oder eine halbe Spielzeugkiste auspacken. Nicht etwa nur bei Kleinkindern, sondern auch bei Größeren. Und alle Beteiligten finden das normal und selbstverständlich. Aber vielleicht kenne ich ja zufällig nur Leute, bei denen das so gehandhabt wurde, und die meisten anderen machen das nicht. Hoffe ich zumindest.
Was dagegen den Kindergarten betrifft, hatte ich (als Mutter) immer den Eindruck, dass der Tag doch recht mit irgendwelchen Aktivitäten durchstrukturiert war und das freie Spiel eher hintenanstand, quasi als Lückenfüller, wenn die Aktionen durch waren. Folge in meinen Augen: Viele Kinder erwarteten regelrecht, dass andere Leute die Spielideen für sie hatten.
Zum Thema: Mein Vater war meistens ab dem späten Nachmittag präsent, so wie damals die meisten Väter, und am Wochenende häufig. Es gar aber auch öfters Wochen am Stück, wo er aus beruflichen Gründen überhaupt nicht da war. Zum Glück lebte aber mein Opa mit im Haus.