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Sind wir bereits im Dritten Weltkrieg?

29 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Umfrage, Dritter Weltkrieg, Krieg in der Ukraine ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Sind wir bereits im Dritten Weltkrieg?

16.06.2022 um 13:56
Das ist eine Frage die ich mir die letzten Tage gestellt habe.

Seit Februar diesen Jahren führt Russland/Putin einen Vernichtungskrieg gegen die Ukraine. Greifen wir ein steht die Drohung eines Nuklearangriffs durch Russland im Raum, machen wir nichts wird die Ukraine fallen, was wohl einen Völkermord an den Ukrainern zur Folge hätte. Da sich Putin/Russland aber auch Moldau und das Baltikum als Teil der "russischen Erde" betrachten, werden wir spätestens, wenn letzteres Angegriffen wird gar nicht mehr "Nichts" machen können, da es sich dort um Natopartner handelt. Wir können also jetzt die Ukraine unterstützen, dass diese fähig ist die russische Armee vernichtend zu schlagen oder wir können zusehen wie sich der Brand des Krieges allmählich nach Westen frisst bis auch wir davon direkt betroffen sind. Der Krieg wird sich auf die eine oder andere Weise auf ganz Europa ausbreiten, für Putin sind wir längst Kriegsgegner. Eine Diplomatisch Lösung sehe ich nicht. Man hat bis zum Kriegsbeginn gesprochen und verhandelt, man versucht es immer noch. Das einzige was kommen sind Lügen, alles Vertrauen das es mal in Russland gab, haben Putin, Lawrow und Co. verbrannt. Ein Abkommen wäre hier m.E. genauso falsch und sinnlos wie einst das Münchner Abkommen.

Putins handeln beschränkt sich aber nicht nur auf Europa. Afrika ist von Getreidelieferungen abhängig. Dadurch das die Ukraine nicht mehr liefern kann und Russland absichtlich nicht mehr liefert, sorgt das für eine Hungerkatastrophe in Afrika entweder weil das Getreide von dort direkt fehlt oder durch das Fehlen im allgemeinen der Weltmarktpreis so hoch wird das man es sich nicht mehr leisten kann. Das wird eine neue Flüchtlingskriese und ggf. auch diverse Bürgerkriege auslösen.

Aber als ob das noch nicht reiche, ist das ganz noch nichtmal die einzige Krise.

Ähnlich wie die Krim von Russland hat die Türkei Nordzypern besetzt und erhebt Anspruch auf eine ganze Inselgruppe um Rodos und Kos. https://www.merkur.de/politik/anspruch-erdogan-gewalt-tuerkei-griechenland-insel-rhodos-91592598.html
Auch hier könnte jederzeit ein Krieg zwischen der Türkei und Griechenland, somit der EU ausbrechen.

Und dann ist da noch China das Anspruch auf Taiwan erhebt, ein Konflikt der sich auch gerade immer weiter anheizt
https://www.welt.de/politik/ausland/plus239346017/USA-versus-China-Bis-Taiwan-so-isoliert-ist-dass-es-keine-andere-Wahl-hat.html
https://www.stern.de/politik/ausland/china--xi-gibt-militaer-mehr-befugnisse-fuer--operationen--im-ausland-31952676.html
Ein weiterer Krisenherd der jederzeit in einen offenen Krieg ausufern kann.

Zuletzt meinte auch Papst Franziskus
„Dritter Weltkrieg“ ist ausgebrochen
Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/news/papst-franziskus-dritter-weltkrieg-ist-ausgebrochen-li.236249

Also wie seht ihr das? Ist der Dritte Weltkrieg bereits da oder noch alles wie gehabt?


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Ja, der Dritte Weltkrieg hat bereits begonnen
6 Stimmen (13%)
Nein noch nicht, aber es könnte sich aktuell jederzeit zu einem entwickeln
24 Stimmen (52%)
Nein, alles nur lokale Konflikte&Kriege wie es sie schon immer gab
14 Stimmen (30%)
Nein, es gibt keine Kriege alles nur "Spezialoperationen"
2 Stimmen (4%)

Sind wir bereits im Dritten Weltkrieg?

16.06.2022 um 14:27
Wenn Papst Franziskus schon meint...

Soll er es doch ex-cathedra verkünden, dann ist er unfehlbar und seine Schäfchen müssen es glauben. xD


Nö, mal im Ernst:

Was mir eher Sorge bereitet ist die Berichterstattung. Erst war alles Corona, jetzt ist alles Krieg. Davor war alles Brexit und alles Euro. Es gibt nur noch ein Thema, das in den Leitmedien dominiert und alles andere wird dem angeglichen und farblich passend angestrichen.

Wie ist eigentlich die Lage im Irak? Wieviele Terroranschläge gibt es da pro Tag/ pro Jahr? Ist da jetzt Frieden?
Ähnlich wie ist es in Afghanistan? Wie in Ex-Jugoslawien? Wie sind die Lebensverhältnisse dort? Gibt es dort Krieg?
Wie hoch ist die Suizidrate und wie viele Menschen in diesem Land sind tatsächlich Leistungsempfänger?

Alles untergeordnet.

Es geht gar nicht mehr darum umfassend zu informieren. Nur umfassend einzuschüchtern. Die Krise deiner Wahl als permanent-Apocalypse.

Der Weise ist jederzeit bereit es mit dem Schicksal aufzunehmen und kein Tod kommt für ihn unvorhergesehen und überraschend, das stimmt. Aber auf diese Art?
Zumal Prophezeiungen die unangenehme Angewohnheit haben sich selbst zu erfüllen.

Wenn ich das richtig verstanden habe, ist das ja tatsächlich so wie die Christen es sich denken: Die Apocalypse nicht als wortwörtlicher Weltenbrand, als Endgericht vor dem ewigen Frieden, sondern als dauernder Prozess, der es dem Gläubigen ermöglicht rechtschaffen zu werden und ins Paradies einzugehen.

Na schön, aber ich persönlich könnte gut und gerne darauf verzichten.

Meine Angst ist die, dass sich dieser ganze Wahnsinn immer weiter zuspitzt, bis irgendeiner an den Schalthebeln die Nerven verliert und durchdreht. Oder aber ein dummer Zufall, irgendeine unglückliche Verkettung ungünstiger Erignisse, die eine Kettenreaktion in Gang setzen und das Ende heraufbeschwören.

Ich weiß nicht, der dritte Weltkrieg ist mit Sicherheit das Ende der Zivilisation, das Ende allen Lebens in der Form wie wir es kennen, der Tod für die überwiegende Mehrheit und ein Alptraum für die Überlebenden, das sofortige Eintreten des Unausweichlichen Schicksals dieser Welt und jetzt redet jeder Leftutti davon als wären es die Lottozahlen vom Mittwoch.

Ob er schon angefangen hat? Die Wahrheit ist er läuft wahrscheinlich schon seit 200.000 Jahren.

Ob er bald endet? Ganz ehrlich: Mir ist es mittlerweile egal.


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16.06.2022 um 18:47
Nach langer Überlegung halte ich diesen Konflikt für ein Resultat der fortschreitenden Umweltzerstörung. Das mag auf Anhieb seltsam klingen, aber so meine Sicht.
Wollen wir das in ein größeres Setting einbetten, so sehe ich einen Krieg der Menschen gegen ihre eigenen Lebensgrundlagen. Und das Problem ist, das wir diesen Krieg gewinnen. Der Ukraine Konflikt ist nur ein Konflikt in diesem Krieg, nur ein weiteres Schlachtfeld.


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Sind wir bereits im Dritten Weltkrieg?

16.06.2022 um 23:42
Zitat von paxitopaxito schrieb:Nach langer Überlegung halte ich diesen Konflikt für ein Resultat der fortschreitenden Umweltzerstörung.
Kannst du das mal etwas weiter ausführen?


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Sind wir bereits im Dritten Weltkrieg?

17.06.2022 um 06:53
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Kannst du das mal etwas weiter ausführen?
Fortschreitende Erwärmung, Bodenerosion, Verlust an Biodiversität, Verknappung der endlichen Ressourcen usw. führt unweigerlich zu Konflikten um (fruchtbares) Land, Wasser und die verbleibenden Ressourcen. Ich glaube da sind die Ursachen zu finden, auch wenn die Auslöser ganz andere sind.
Genauso sehe ich das als Ursachen an für den arabischen Frühling, den Syrien Konflikt oder den Krieg im Sudan.
Ich halte es nicht für einen Zufall, dass die russisch besetzten Gebiete, v.a. jene Außerhalb von Luhansk und Donbass zu den fruchtbarsten Gebieten der Ukraine (und damit der Welt) gehören.
Diese Landstriche werden bei den zu erwartenden Umweltveränderungen und gleichzeitig wachsender Weltbevölkerung in nicht ferner Zukunft sehr wertvoll sein, sind es mithin schon heute.


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Sind wir bereits im Dritten Weltkrieg?

17.06.2022 um 14:43
@paxito
Ich seh das ganze völlig anders.
Russland ist das größte Land der Erde bei nur 144 Mio Einwohnern, hat Metallvorkommen, Gas, Öl und produziert genug Getreide, dass es eines der größten Exportländer davon ist. Der abtauende Permafrost ist jetzt ein aktuelles Problem, auf lange Sicht werden das aber landwirtschaftlich nutzbare Flächen, sodass Russland zu den wenigen Ländern gehört die vom Klimawandel noch profitieren werden.
Das was Russland fehlt ist Hight-Tech Industrie/Unternehmen und wie in den westlichen Staaten auch ist die Überalterung dort ein Problem. Junge Menschen in einem Krieg zu verheizen und sich dadurch Sanktionen und Embargos, den Rückzug vieler Unternehmen einzuhandeln ist da aber eher kontraproduktiv.

Das Putin/Russland hier Krieg führt liegt weder an der Klimaerwärmung noch an Umweltzerstörung, sondern an einer imperialistischen Denkweise wie wir sie auf dem 19. und frühen 20. Jahrhundert kennen.
Den Nachbarstaat zu überfallen, die dort russisch sprechende Ukrainer als Russen heim ins Reich zu holen und zu versuchen den Nachbarstaat zu zerschlagen. Das alles klingt eher nach der Blaupause von Adolf Hitler zur Tschecheslowakei. Luhansk und Donezk sind da das russische Sudetenland.


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17.06.2022 um 15:13
Zitat von JaimeJaime schrieb:Russland ist das größte Land der Erde bei nur 144 Mio Einwohnern, hat Metallvorkommen, Gas, Öl und produziert genug Getreide, dass es eines der größten Exportländer davon ist.
Das ändert doch nix an meinen Argumenten. Fruchtbares Land wird knapp und unsagbar wertvoll, daran ändern vorhandene Ressourcen nichts.
Zitat von JaimeJaime schrieb:Den Nachbarstaat zu überfallen, die dort russisch sprechende Ukrainer als Russen heim ins Reich zu holen und zu versuchen den Nachbarstaat zu zerschlagen. Das alles klingt eher nach der Blaupause von Adolf Hitler zur Tschecheslowakei.
Von diesen Adolf Metaphern halte ich nix. Das wird immer bemüht, wenn man irgendjemandem dämonisieren will. Was du schilderst sind für mich Auslöser, nicht Ursachen. Eine Begründung warum der Konflikt genau dort stattfindet und so stattfindet, nicht warum er überhaupt da ist.


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17.06.2022 um 15:55
Zitat von paxitopaxito schrieb:Von diesen Adolf Metaphern halte ich nix. Das wird immer bemüht, wenn man irgendjemandem dämonisieren will.
Ok, du kannst freilich auch Putins Monolog vom 21. Februar 2022 bemühen, wo er darüber sprach, dass die Katastrophe des 20. Jahrhunderts, der Zerfall der Sowjetunion, seinen Anfang nahm womit? Mit Lenins Aufteilung also Spaltung des zarischen Imperiums in nationale Sowjetrepubliken.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Ich halte es nicht für einen Zufall, dass die russisch besetzten Gebiete, v.a. jene Außerhalb von Luhansk und Donbass zu den fruchtbarsten Gebieten der Ukraine (und damit der Welt) gehören.
Ja ok, die ukrainische Agrikultur zu kontrollieren, das war idT schon eins von Hitlers zentralen Kriegszielen.


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17.06.2022 um 16:05
Zitat von FellatixFellatix schrieb:Ok, du kannst freilich auch Putins Monolog vom 21. Februar 2022
Dass das putinsche Regime neofaschistische Züge trägt ist mir nicht neu.
Zitat von FellatixFellatix schrieb:Ja ok, die ukrainische Agrikultur zu kontrollieren, das war idT schon eins von Hitlers zentralen Kriegszielen.
Und deswegen sind da derartige Vergleiche angebracht? Was ist der Mehrwert?


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17.06.2022 um 16:23
Zitat von paxitopaxito schrieb:Und deswegen sind da derartige Vergleiche angebracht?
Über den Vergleich kann man streiten, aber sie sind angebracht insofern als sie aufzeigen, dass Putin einen Neokolonialismus betreibt, dessen Logik aus dem 19. Jahrhundert kommt. Und schon Stalin (den Putin, anders als Lenin, verehrt) nannte die, die von der Hungersnot sprachen was? Nazis. Und auch insofern als in der deutschen Erinnerungskultur die Ukraine lange keine Rolle spielte. Wenn sich das ändert, könnte man das durchaus als einen Mehrwert ansehen.

Oder besser, noch genauer: einen Neo-Rekolonialismus. London spricht ja auch nicht davon, jetzt mal Indien zu rekolonisieren.


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Sind wir bereits im Dritten Weltkrieg?

17.06.2022 um 16:29
Zitat von FellatixFellatix schrieb:Über den Vergleich kann man streiten, aber sie sind angebracht insofern als sie aufzeigen, dass Putin einen Neokolonialismus betreibt, dessen Logik aus dem 19. Jahrhundert kommt.
Um das zu zeigen benötigt man 3. Reich Vergleiche? Wäre da nicht Wilhelm oder Victoria angebrachter?
Zitat von FellatixFellatix schrieb:Und schon Stalin (den Putin, anders als Lenin, verehrt) nannte die, die von der Hungersnot sprachen was? Nazis.
Das erklärt jetzt immer noch nicht den Sinn von Adolf Vergleichen - im Gegenteil, da liegt jetzt Stalin näher.
Zitat von FellatixFellatix schrieb:Und auch insofern als in der deutschen Erinnerungskultur die Ukraine lange keine Rolle spielte. Wenn sich das ändert, könnte man das durchaus als einen Mehrwert ansehen.
Wir sollen Putin mit Adolf vergleichen, damit wir mehr an die Grauen der Wehrmacht in der Ukraine gedenken? Das ist jetzt dein Argument?
Sorry, aber das es dabei nicht darum geht irgendwas erhellendes zu sagen, sondern einen Gegner zu dämonisieren, das scheint mir dann doch plausibler.


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17.06.2022 um 16:49
Zitat von paxitopaxito schrieb:Wir sollen Putin mit Adolf vergleichen, damit wir mehr an die Grauen der Wehrmacht in der Ukraine gedenken? Das ist jetzt dein Argument?
Nein, so habe ich das nicht gesagt.

Die Vergleiche gibt es, sogar von Friedensforschern.

https://www.fr.de/politik/ukraine-krieg-russland-harald-mueller-interview-putin-ist-ein-wiedergaenger-hitlers-91586179.html

Ich habe gesagt, darüber kann gestritten werden, wie es Historiker und Zeithistoriker auch tun.

Wenn Melnyk sagt, dass die Ukraine fast komplett abwesend ist in der Topografie der deutschen Erinnerungskultur, dann hat er damit er letztlich recht. Gibt es ein Mahnmal für die acht Millionen ukrainischen Opfer des Nationalsozialismus in Berlin?

Dass sich das ändert, das idT ist ein Soll.

Könnte eine Aufgabe sein für den Bundespräsi.


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17.06.2022 um 16:55
Zitat von paxitopaxito schrieb:Was ist der Mehrwert?
Man kann es ganz einfach so sagen: der Gedanke, ukrainischen Weizen zu kontrollieren, ist nichts Neues. Beide, sowohl Stalin wie Hitler, wollten das.

Über den Nutzen oder Schaden des Wortes "Mehrwerts" bei dem historischen Hinweis werde ich mich jetzt nicht lange streiten.


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Sind wir bereits im Dritten Weltkrieg?

17.06.2022 um 16:59
Zitat von FellatixFellatix schrieb:Nein, so habe ich das nicht gesagt.
Das sagtest du:
Zitat von FellatixFellatix schrieb:Und auch insofern als in der deutschen Erinnerungskultur die Ukraine lange keine Rolle spielte. Wenn sich das ändert, könnte man das durchaus als einen Mehrwert ansehen.
Das sagte ich:
Zitat von paxitopaxito schrieb:Wir sollen Putin mit Adolf vergleichen, damit wir mehr an die Grauen der Wehrmacht in der Ukraine gedenken?
Das war der Vergleich:
Zitat von JaimeJaime schrieb:Den Nachbarstaat zu überfallen, die dort russisch sprechende Ukrainer als Russen heim ins Reich zu holen und zu versuchen den Nachbarstaat zu zerschlagen. Das alles klingt eher nach der Blaupause von Adolf Hitler zur Tschecheslowakei.
Ich finde schon, dass du genau das gesagt hast. Du rechtfertigst den Vergleich von @Jaime mit deutscher Erinnerungskultur. Muss man auch erstmal bringen.
Zitat von FellatixFellatix schrieb:Die Vergleiche gibt es, sogar von Friedensforschern.
Und schau an, in seinen Vergleichen sehe ich durchaus einen Sinn und Mehrwert:
In den weiträumigen offensiven Zielen, in der Tarnung durch Lügengespinste, in einer totalitären Propaganda im eigenen Land, im Umbau einer Demokratie in eine brutale Diktatur, in der skrupellosen Ermordung politischer Gegner und in einer brutalen, antihumanitären Kriegsführung, wie wir sie in diesem Ausmaß lange nicht gesehen haben – schon gar nicht von einer Großmacht. Von Punkt zu Punkt ist Putin von Hitler nicht verschieden. Putin ist ein Wiedergänger Hitlers
Quelle: https://www.fr.de/politik/ukraine-krieg-russland-harald-mueller-interview-putin-ist-ein-wiedergaenger-hitlers-91586179.html
Da stimme ich insgesamt sogar zu.
Zitat von FellatixFellatix schrieb:Wenn Melnyk sagt, dass die Ukraine fast komplett abwesend ist in der Topografie der deutschen Erinnerungskultur, dann hat er damit er letztlich recht.
Das ist jetzt ein völlig anderes Thema oder? Möchtest du ernsthaft weiter darauf herumreiten, dass Hitler/Putin Vergleiche irgendwie sinnvoll für die deutsche Erinnerungskultur wären?
Zitat von FellatixFellatix schrieb:Man kann es ganz einfach so sagen: der Gedanke, ukrainischen Weizen zu kontrollieren, ist nichts Neues. Beide, sowohl Stalin wie Hitler, wollten das.
Und Putin will das auch. Das war ja (unter anderem) mein Punkt. Das Kriege wegen Land geführt werden, gerade wegen fruchtbarem Land ist aber am Ende eine Binse.


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Sind wir bereits im Dritten Weltkrieg?

17.06.2022 um 17:21
Zitat von paxitopaxito schrieb:Und schau an, in seinen Vergleichen sehe ich durchaus einen Sinn und Mehrwert:

In den weiträumigen offensiven Zielen, in der Tarnung durch Lügengespinste, in einer totalitären Propaganda im eigenen Land, im Umbau einer Demokratie in eine brutale Diktatur, in der skrupellosen Ermordung politischer Gegner und in einer brutalen, antihumanitären Kriegsführung, wie wir sie in diesem Ausmaß lange nicht gesehen haben – schon gar nicht von einer Großmacht. Von Punkt zu Punkt ist Putin von Hitler nicht verschieden. Putin ist ein Wiedergänger Hitlers

Quelle: https://www.fr.de/politik/ukraine-krieg-russland-harald-mueller-interview-putin-ist-ein-wiedergaenger-hitlers-91586179.html
Da stimme ich insgesamt sogar zu.
Na fein.

Auf Jaime und den EP war ich gar nicht eingegangen, da sind Fragen, die alle noch viel länger ausgeführt werden könnten und dann 4 Antwortmöglichkeiten :)

Das ist so bei Umfragen :)
Zitat von paxitopaxito schrieb:Das ist jetzt ein völlig anderes Thema oder?
Völlig anderes, nein.

Siehe auch Interview:
Historiker zu Krieg in Ukraine : Wichtigste Prüfung für Deutschland seit 1945
Quelle: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/timothy-snyder-voelkermord-ukraine-krieg-russland-100.html (Archiv-Version vom 05.06.2022)

Und da du es ja gern noch differenzierter magst:
Faschismus sei «ein erlösender Exzess patriotischer Willkür», heisst es bei Putins ideologischem Ziehvater Iwan Iljin. Reine Willkür ist auch das Kernelement von Russlands Krieg gegen die Ukraine. Aus seiner «Logik» lässt sich das Abc des russischen Faschismus herauslesen.
Quelle: https://www.nzz.ch/meinung/timothy-snyder-neun-thesen-zu-putins-faschismus-ld.1684631

Freilich, auch darüber kann gestritten werden.

Vergleichen heißt nicht gleichsetzen, sondern Beziehungen zu bestimmen, Historiker sprechen da von Konvergenzen und Differenzen.

Insofern können Vergleiche erhellend sein, ja.

So, und nun ist gut :)


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17.06.2022 um 17:35
Zitat von FellatixFellatix schrieb:So, und nun ist gut :)
Naaaaagut. Aber dafür schuldest du mir eine Boomer Umfrage.


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17.06.2022 um 17:36
@paxito

Oke :) Werde mich bemühen, sie besonders gut zu machen, also die Boomer-Umfrage :)


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17.06.2022 um 18:01
Zitat von JaimeJaime schrieb:Greifen wir ein steht die Drohung eines Nuklearangriffs durch Russland im Raum
Dazu nur kurz. Moskau hat schon alles Mögliche als Kriegseintritt bezeichnet, bislang aber nichts getan.

Ich orientiere mich da an der Einschätzung von Gustav Gressel, das ist psychologische Kriegsführung.

Er führt das auch weiter aus, Link im Spoiler.

Spoiler
3. Nukleare Eskalation?

Moskaus Ankün­di­gung, seine Nukle­ar­streit­kräfte in erhöhte Ein­satz­be­reit­schaft zu ver­setz­ten, hat im Westen für einige Ver­un­si­che­rung gesorgt. Dabei handelt es sich um nichts anderes als psy­cho­lo­gi­sche Kriegs­füh­rung ...
Quelle: https://libmod.de/gressel-stand-der-russischen-invasion-ukraine/



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17.06.2022 um 21:44
Zitat von paxitopaxito schrieb:Von diesen Adolf Metaphern halte ich nix. Das wird immer bemüht, wenn man irgendjemandem dämonisieren will. Was du schilderst sind für mich Auslöser, nicht Ursachen. Eine Begründung warum der Konflikt genau dort stattfindet und so stattfindet, nicht warum er überhaupt da ist.
Wem der Schuh passt, der zieht ihn sich an. Ich sagte auch nicht das er genauso wie Hitler ist, sondern lediglich das einige, nicht alle seine Handlungen daran erinnern.
Du redest von Begründung. Manchmal gibt es aber keine Begründung. Du kannst bei einem Massemörder die Kindheit durchleuchten und nach Gründen für sein Handeln suchen. Bei manchen findest du Gründe bei manchen nicht und Millionen andere mit der selben belasteten Kindheit werden keine Mörder. Manchmal gibt es einfach keinen Grund dafür das Menschen Böse sind. Putin hat den eiskalten Blick eines Mörders und das ist mir nicht erst heute, sondern schon als ich den vor über zehn Jahren das erste mal im TV gesehen hab aufgefallen. Ich möchte gar nicht wissen für wieviele Morde der als KGB Agent schon verantwortlich war oder selbst ausgeführt hat.
Auch die Gründe die man offiziell vorbringt sind doch ein Witz. Einmal ist es die Nato, ein Verteidigungsbündnis. Mir ist schon klar, wenn man vorhat seine Nachbarstaaten zu überfallen, dann ist die Nato natürlich eine "Bedrohung". Seine Nachbarstaaten überfallen und anektieren zu können ist aber auch kein berechtigtes Interesse, worin man normalerweise eine Bedrohung für sich ausmachen sollte. Eine erhöhte Security bei einer Bank ist halt auch nur dann ein Bedrohung, wenn man Bankräuber ist.
Dann will man ein von einem jüdischen Präsidenten geführtes Land entnazifizieren... während man mit der Wagner Gruppe selbst so astreine Überhauptnichtnazis ins Feld führt.
Und während man das Land von den "Nazis" befreien will ermordet man dann auch noch wehrlose Zivilisten auf offener Straße und zeichnet die Verantwortlichen noch mit Ehren aus.
Den massenhaften Diebstahl von Waschmaschinen, Smartphones, Laptops, Landmaschinen, Getreide usw. aus den besetzten Gebieten ist dann wohl eine besondere Art der Befreiung?
Auch war da nicht noch was mit angeblichen Biowaffen von denen man heute nichts mehr höhrt, die auch schon als Begründung herhalten mussten?
Man scheint da nichtmal kosistent bei einem Grund bleiben zu können.
Da wundert einem fast das er nicht eine false Flag aktion auf einen russischen Radiosender in Nähe der ukrainischen Grenze durchführen hat lassen.


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Sind wir bereits im Dritten Weltkrieg?

17.06.2022 um 22:57
Zitat von JaimeJaime schrieb:Wem der Schuh passt, der zieht ihn sich an. Ich sagte auch nicht das er genauso wie Hitler ist, sondern lediglich das einige, nicht alle seine Handlungen daran erinnern.
Schön, dann sind wir zwei die genau das sagten.
Zitat von JaimeJaime schrieb:Du redest von Begründung.
Von Ursachen. Die Begründung ist bekannt und absurd.
Zitat von JaimeJaime schrieb:Bei manchen findest du Gründe bei manchen nicht und Millionen andere mit der selben belasteten Kindheit werden keine Mörder. Manchmal gibt es einfach keinen Grund dafür das Menschen Böse sind.
Es geht hier aber nicht um einen Einzelnen. Du kannst natürlich den Ukraine Konflikt als völlig losgelöst von historischen Entwicklungen und als Ausdruck des menschlichen Bösen sehen. Ich halte das für falsch. Die vorgeschobene Begründungen, die halten wir beide für unsinnig.
Zitat von JaimeJaime schrieb:Auch die Gründe die man offiziell vorbringt sind doch ein Witz.
Genau. Das sind sie. Ich glaube aber das dieser Konflikt vor dem Hintergrund der durch menschliches Handeln verursachten Umweltveränderungen und als Konsequenz geschichtlicher und politischer Vorgänge verstanden werden kann. Es ist kein Zufall, dass dieser Konflikt in dieser Zeit stattfindet. Und nochmal: du kannst das anders sehen. Die Reduzierung von Geschichte auf „Männer an der Spitze“ halte ich aber grundsätzlich für falsch.
Ich glaube das dieser Konflikt in sehr ähnlicher Form stattgefunden hätte, ganz egal welcher Politiker in Russland an der Macht wäre.


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