@Wolkenleserin Ich meine, heraus gelesen zu haben, dass Du in der Schweiz lebst. Wie da die rechtslage ist, weiss ich nicht, da wirst Du Dich vermutlich besser auskennen, bzw. schneller an Informationen kommen.
Ich kann nur aus der BRD berichten.
"Nicht arbeiten"? Du kannst es ja gern mal versuchen - wenn die Agentur für Arbeit mitspielt. Im Regelfalle wird sie das bei jüngeren Menschen (unter 55/60*) nicht tun. Erfahrungen, die meine Klienten mit der Agentur gemacht haben, zeigen, dass der Druck, sich einen neuen Job zu besorgen und damit aus dem ALG-1-Bezug wieder rauszukommen, ziemlich gross ist. Noch heftiger wird es, wenn Du in ALG-2-Bezug kommst. Da sind die Jobcenter bzw. Sozialzentren schon ein knallharter Gegner. Das Engagement, was man dann dafür aufbringen muss, um zu seinem Recht zu kommen, entspricht in manchen Fällen mehr als einem besser bezahlten Fulltime-Job.
*Als ich 2011 nach einem grossen Krach meine Position im mittleren Management eines grossen Verlagshauses verlassen habe, war ich 56 und bin brav zur lokalen Agentur für Arbeit getapert und hatte eine sehr nette Sachbearbeiterin. Die hat mir ganz klipp und klar gesagt: Sie sind überqualifiziert, überteuert und überaltert. Für Sie gibt's nichts. So haben wir denn alle Vierteljahr gemütlich eine Tasse Kaffee getrunken und und über Kinder, Häuser und Politik unterhalten. Ich habe so getan, als würde ich Arbeit suchen und sie hat so getan, als würde sie mich vermitteln wollen. Nach Ablauf des ALG-1-Bezuges habe ich mich dann abgemeldet. Nien, keinen ALG-2-Bezug, dazu verdient meine Frau zu viel. Inzwischen arbeite ich ja auch schon wieder, obwohl ich auch meine Rente geniessen könnte.