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Helfen Psychopharmaka und wenn ja, wem?

29 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Depression, Psychiatrie, Medikamente ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Helfen Psychopharmaka und wenn ja, wem?

27.07.2016 um 13:19
Es gibt inzwischen recht viele Psychopharmaka
auf dem Markt. Das Wirkprinzip ist umstritten.
Der Umsatz immens. Immer mehr wird verordnet.
Viele Patienten sprechen, wenn überhaupt, erst auf
das dritte oder vierte Medikament an. Die Nebenwirkungen sind
zum Teil heftig. Aber helfen sie wirklich ?


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Ja, sie helfen ! Sie sind ein Segen !
9 Stimmen (15%)
ja, sie helfen Umsatz zu machen !
8 Stimmen (14%)
Nein, nicht wirklich !
3 Stimmen (5%)
Placeboeffekt !
1 Stimme (2%)
Sie wirken zumindest Unterstützend.
30 Stimmen (51%)
Sie sind eher Gefährlich.
4 Stimmen (7%)
Ich habe Angst sowas zu nehmen.
4 Stimmen (7%)

Helfen Psychopharmaka und wenn ja, wem?

27.07.2016 um 13:35
Bei z.B. Psychosen sind Neuroleptika das Mittel der Wahl um Linderung zu verschaffen.
Allerdings hilft das nicht immer und auch nicht vollständig. Die Schizophrenie ist eine Krankheit, die man noch nicht verstanden hat und es wahrscheinlich deswegen auch (noch) keine wirklich wirksame Therapie gibt.
Alternativ gibt es zu Psychopharmaka auch die Elektrokrampftherapie, mit Teils gravierndereren Nebenwirkungen und wird auch nur angewandt, wenn Tabletten nicht anschlagen. Nichtsdestotrotz wünsche ich mir für die Zukunft bessere Behandlungsmöglichkeiten, denn mit den Nebenwirkungen von Psychopharmaka ist nicht zu spaßen.
Bei z.B. Abilify ist ein plötzlicher Tod eine von möglichen Nebenwirkungen laut Packungsbeilage...


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Doors ehemaliges Mitglied

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Helfen Psychopharmaka und wenn ja, wem?

27.07.2016 um 16:14
Ich arbeite in einer psychiatrischen Einrichtung. Die meisten meiner GesprächspartnerInnen sind froh, dass sie Medikamente nehmen - trotz aller unangenehmen Nebenwirkungen. Stimmen, die einen permanent in den Suizid oder zum Mord an den eigenen Kindern auffordern, um nur zwei Beispiele zu nennen, werden von den Erkrankten als deutlich unangenehmer empfunden.

Darüber hinaus gibt es natürlich noch "Mothers little helper", meist rezeptfreie oder schnell verordnete Schmerz- oder Beruhigungs- bzw. Schlafmittel, die Menschen schlucken, um zu funktionieren, das eigene Leben, den Job, die Familie irgendwie auszuhalten. Da ist dann Valium Opium für das Volk. Alle bleiben brav. Medikamentenabhängigkeit ist die Sucht der Angepassten.


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tic ehemaliges Mitglied

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Helfen Psychopharmaka und wenn ja, wem?

27.07.2016 um 16:40
wenn sie nicht helfen würden, dann würds sie nicht geben.


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Helfen Psychopharmaka und wenn ja, wem?

27.07.2016 um 16:55
.. hahaa ... son Schnullie...................................................................


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Helfen Psychopharmaka und wenn ja, wem?

28.07.2016 um 01:02
Das kann man so allgemein nicht sagen.
Ich wär jedenfalls vorsichtig mit Psychopharmaka.
Aber es kommt auch vor, daß es ohne einfach nicht geht.
viele Grüße , sandra


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Helfen Psychopharmaka und wenn ja, wem?

28.07.2016 um 09:44
Bei Neuroleptika ist es sicher so dass sie ein Segen sind, und die Wirksamkeit ist auch nachgewiesen. Antidepressiva hingegen wirken oft nicht oder haben zuviele Nebenwirkungen. So z.B. Angst, Unruhe, Depression (na toll) Schlaflosigkeit. Also Pille rein und gut iss nich. Da wirken Verhaltenstherapie und ein besseres Umfeld besser.


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Helfen Psychopharmaka und wenn ja, wem?

28.07.2016 um 17:09
Ich habe gelesen, dass Psychopharmaka immer noch berechtigterweise einen zweifelhaften Ruf haben und leider gerne vorschnell verschrieben werden.

Nach dem Motto:,,Hm, bei Ihnen ist was nicht richtig im Kopf? Ach, keine Lust, mich damit intensiv zu befassen, hier eine Pille, Mund auf, guten Tag!"


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Helfen Psychopharmaka und wenn ja, wem?

28.07.2016 um 22:28
Das ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Bei mir persönlich hat es nicht angeschlagen, allerdings wurde die Sache auch nicht weiter verfolgt, weil es nicht absolut notwendig war, sondern eher als Unterstützung dienen sollte. Manche Menschen sind aber mit Sicherheit viel schwerer erkrankt und brauchen dementsprechend auch langfristige medikamentöse Hilfe.


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Helfen Psychopharmaka und wenn ja, wem?

28.07.2016 um 22:38
In meinem Studium habe ich gelernt dass die Wirksamkeit gegenüber einer Verhaltenstherapie geringer sein soll. Es kommt natürlich auf das Störungsbild an. Aber bei Depressionen bspw. hat sich ein größerer Verbessetungseffekt nach einer VT oder KVT gezeigt, als reine Medikamententherapie.

Bei Erkrankungen wie Schizophrenie sollen die Medikamente andere Symptome lindern, daher zeigt sich in diesem Bereich schon eine gute Wirksamkeit.


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Helfen Psychopharmaka und wenn ja, wem?

29.07.2016 um 00:24
@lina23 eben. Das meinte ich ja. Aber der Umsatz steigt von Jahr zu Jahr, wo hingegen die Psychotherapeutischen Angebote zu wünschen übrig lassen.


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Helfen Psychopharmaka und wenn ja, wem?

29.07.2016 um 06:11
Wobei ich dazu sagen muss, das die Paper, die ich gelesen hatte und das Buch sich auf die stationäre Behandlung und nicht auf die ambulante bzw PT beim Psychotherapeut bezogen haben. Medis dürfen eh nur die Ärzte bzw Psychiater verschreiben, nicht die Psychologen / Psychotherapeuten. Ein weiteres Fazit dass aus dieser Literatur geschlossen werden konnte, ist das PT billiger ist als Medikamente. Da weitere Folgekosten wie Arztbesuche, stat. Behandlungskosten usw. sinken.


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Helfen Psychopharmaka und wenn ja, wem?

29.07.2016 um 12:22
Häufig leider nicht. Das liegt insbesondere daran, dass eine begleitende Therapie in einigen Fällen abgelehnt wird oder die Qualität/Quantität mangelhaft ist. Psychopharmaka können in den allerwenigsten Fällen helfen, wenn der Patient ansonsten nichts in seinem Leben verändert und sich allein 'auf die Medikamente verlässt'.


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Helfen Psychopharmaka und wenn ja, wem?

14.08.2016 um 18:56
Ich kenne jemand der eine Psychose hat und wem er diese Tabletten absetzt kriegt er unvorstellbare Angstzustände und Paranoia.


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Helfen Psychopharmaka und wenn ja, wem?

14.08.2016 um 19:15
Sie helfen der Pharmaindustrie.

Und ungefährlich sind sie auch nicht:

http://www.huffingtonpost.de/peter-c-goetsche/warum-die-einnahme-von-psychopharmaka-verheerende-auswirkungen-haben-kann_b_6152880.html (Archiv-Version vom 30.07.2016)


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Helfen Psychopharmaka und wenn ja, wem?

15.08.2016 um 16:20
@Suheila
Die Tabletten, die bei den Suizidenten genannt worden sind, sind allesamt Antidepressiva. Bei denen ist bereits bekannt, dass sie die Suizidalität erhöhen können (in der Anfangsphase meistens). Normalerweise werden die nur unter Aufsicht verschrieben. Da ist wohl etwas nicht so gelaufen, wie es sollte...


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Helfen Psychopharmaka und wenn ja, wem?

15.08.2016 um 16:48
Zitat von satansschuhsatansschuh schrieb:Da ist wohl etwas nicht so gelaufen, wie es sollte
Mag sein. Im Artikel steht noch ein bisschen mehr:
Unsere Medikamente kosten erschreckend vielen Menschen das Leben. Das beweist unwiderleglich, dass wir ein System geschaffen haben, das aus dem Ruder gelaufen ist. Gute Daten sind verfügbar, und ich entnehme verschiedenen Studien, dass in den Vereinigten Staaten jährlich 100.000 Menschen an den Medikamenten sterben, die sie einnehmen, obwohl sie sie korrekt einnehmen.
Außerdem erfährt man noch etwas zu Medikamenten gegen Bluthochdruck, Rofecoxib und Celecoxib (Antirheumatikum), Medikamente gegen Herzrhythmusstörungen, Olanzapin (atypischen Neuroleptika):
Die Anwendung minderwertiger Medikamente gegen Bluthochdruck führt bei schätzungsweise 40.000 Patienten in den Vereinigten Staaten zu Herzversagen.
Zu der Zeit, als Medikamente gegen Herzrhythmusstörungen am häufigsten angewandt wurden, haben sie in den Vereinigten Staaten wahrscheinlich pro Jahr 50 000 Menschen das Leben gekostet.
Bis zum Jahr 2004 hatte Rofecoxib wahrscheinlich bei rund 120 000 Patienten auf der ganzen Welt tödliche Thrombosen ausgelöst.
Im Jahr 2004 hatte Celecoxib wahrscheinlich bei rund 75000 Patienten auf der ganzen Welt tödliche Thrombosen ausgelöst.
NSARs verursachen in den Vereinigten Staaten jedes Jahr wahrscheinlich etwa 20000 Todesfälle durch Magen- oder Darmgeschwüre.
Bis zum Jahr 2007 hatte Olanzapin wahrscheinlich rund 200.000 Menschen auf der ganzen Welt das Leben gekostet.
http://www.huffingtonpost.de/peter-c-goetsche/warum-die-einnahme-von-psychopharmaka-verheerende-auswirkungen-haben-kann_b_6152880.html (Archiv-Version vom 30.07.2016)


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Helfen Psychopharmaka und wenn ja, wem?

15.08.2016 um 16:58
Zitat von SuheilaSuheila schrieb:Außerdem erfährt man noch etwas zu Medikamenten gegen Bluthochdruck, Rofecoxib und Celecoxib (Antirheumatikum), Medikamente gegen Herzrhythmusstörungen
Ist ja schön und gut, aber hier geht es um Psychopharmaka. Dass diese nicht ungefährlich sind, darauf habe ich in meinen ersten Beitrag auch schon hingewiesen. Auch sind Spätdyskinesien häufige Folge von Neuroleptikabehandlungen:
Spätdyskinesien sind Bewegungsstörungen (Dyskinesien), die nach einer Langzeittherapie mit Dopaminantagonisten (z.B. Neuroleptika) auftreten.
http://flexikon.doccheck.com/de/Sp%C3%A4tdyskinesie


Sie sind halt ein zweischneidiges Schwert. Man muss halt abwägen, in wie weit Nutzen und Schaden im Verhältnis stehen.


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Helfen Psychopharmaka und wenn ja, wem?

15.08.2016 um 17:04
Zitat von satansschuhsatansschuh schrieb:Sie sind halt ein zweischneidiges Schwert. Man muss halt abwägen, in wie weit Nutzen und Schaden im Verhältnis stehen.
Das stimmt.

Meine Aussage weiter oben auch auch:
Zitat von SuheilaSuheila schrieb:Sie helfen der Pharmaindustrie.



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