collectivist schrieb:Die AfD IST rechts...und wie!! Rechts ist sogar noch ein Euphemismus. Ich schätze sie als rechtsradikal ein. Der Rassismus und der Nationalchauvinismus gehören dort zum guten Ton.
Es kommt drauf an, wo man die Grenze zieht. Die gesamte Politik hat in den letzten Jahren einen Linksrutsch erlebt, wie es ihn selten zuvor gab. Die CDU stand mal da, wo heute die CSU steht.
Mal ein paar Beispiele bekannter Altkanzler:
Willy Brandt zum Anwerbestop von Gastarbeitern 1973:
"Dies ist natürlich keine feindselige Haltung gegenüber den ausländischen Arbeitnehmern, aber wir müssen in einer solchen Situation natürlich zuerst an unsere eigenen Landsleute denken."
Helmut Schmidt hielt es in einem Interview des Hamburger Abendblatts im Jahr 2004 für einen
"...Fehler, dass wir zu Beginn der sechziger Jahre Gastarbeiter aus fremden Kulturen ins Land holten."
2005 war er der Meinung,
"...dass wir uns übernommen haben mit der Zuwanderung von Menschen aus völlig anderen kulturellen Welten."
Dem Focus sagte er 2005 in Bezug auf Einwanderer
"Sieben Millionen Ausländer in Deutschland sind eine fehlerhafte Entwicklung." Die Zuwanderung (...) aus dem Osten Anatoliens oder Schwarzafrika (...) löse das demografische Problem nicht, es schaffe nur ein zusätzliches, dickes Problem.”
2008 warnte er:
"Wer die Zahl der Moslems in Deutschland erhöhen will, nimmt eine zunehmende Gefährdung unseres inneren Friedens in Kauf"
2010 bei einem Interview bei Maischberger auf diese Aussagen angesprochen antwortet er:
"Ich glaube, dass diese Aussagen vernünftig sind und ich würde sie ähnlich heute wiederholen."
Quelle für alle obigen Zitate: Folgendes Interview bei Maischberger
Altkanzler Schmidt über Einwanderung und Integration
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Man muss, wie gesagt, berücksichtigen, aus welcher Perspektive man die heutige Situation sieht. Heute würde man einen Brandt, auf jeden Fall aber einen Schmidt in die rechte Ecke stellen, ihn als "besorgten Bürger" bezeichnen und ihm das Mitmarschieren bei PEGIDA und die Wahl der AfD unterstellen. Das wird der Sache aber nicht gerecht, Schmidt war sicher kein Nazi.
Die größte Gefahr heute ist nicht die AfD, die größte Gefahr ist deren Verteufelung. Wenn es verschiedene politische Lager gibt, dann müssen die miteinander reden, auch wenn es manchen schwer fällt. Das ist ein wesentlicher Bestandteil der Demokratie. Man kann das Problem AfD nicht durch Beschimpfungen, Ignorieren und Herabsetzung lösen. Dadurch macht man den rechten Rand nur stärker. So eine Partei muss eine Demokratie verkraften, sonst ist sie bald keine Demokratie mehr.
Die Grenze ist da erreicht, wo eine Partei gegen die Verfassung arbeitet. Das ist in Artikel 21 GG geregelt. Solange eine Partei sich innerhalb der Verfassung bewegt, gehört sie zur politischen Landschaft und muss mit einbezogen werden. Nicht zu vergessen: Sie ist den meisten Umfragen nach derzeit drittstärkste Kraft.