Kein Olympia in Hamburg!

Am gestrigen Sonntag ging der Volksentscheid über die Bewerbung zu olympischen Spielen für 2024 oder 2028 in Hamburg zu Ende, nun steht fest: Eine Mehrheit der Wähler hat sich dagegen entschieden, es wird keine olympischen Spiele in Hamburg geben!

Der DOSB, das IOC und die Politik heulen nun natürlich herum, wie schlimm das wäre, Deutschland/die Hamburger würden wohl nicht zum olympischen Gedanken passen, doch...

was haltet ihr davon?

Richtig so. Die Veranstaltung ist überteuert.
Wer weiß, vielleicht "blattert" es auch dort.

Ist mir persönlich egal.

Aber warum wird über vergleichweise unrelevante Themen abgestimmt, aber wenn Deutschland Flugzeuge oder Soldaten in Kriegsgebiete schickt nicht?

Ich sehe die Absage mit gemischten Gefühlen. Die olympischen Spiele in seinem Heimatland zu haben ist immer ein besonderes Ereignis.

Es ist nun das 7.mal, dass eine deutsche Olympia Bewerbung zurückgezogen wurde, also nicht neues.

Noch vor einigen Monaten wollten 64 Prozent Olympia in Hamburg haben. Leider beeinflusst durch die jüngsten Ereignisse wie die Terroranschläge in Paris, das abgesagte Länderspiel in Hannover, die DFB-Affäre, der Fifa-Skandal, flächendeckendes Doping der russischen Sportler und letztlich die ungewisse Zukunft wie man die Sicherheit von Sport-Großveranstaltungen gewährleisten kann in die Entscheidung eingeflossen. So schade wie es ist, ich kann die Gedanken der Bürger Hamburgs gut nachvollziehen.

Man stelle sich nur vor, Olympia mit geschätzten Kosten von über 11 Mrd. Euro wird abgesagt, weil das Leben der Sportler und Zuschauer nicht sichergestellt werden kann.

All das macht nachdenklich, nicht nur wegen Olympia, sondern ganz allgemein ob unser modus vivendi sich nicht grundlegend ändern wird. Ob es die richtige Entscheidung war wird die Zukunft zeigen. Bald ist ja Olympia in Brasilien, dort bestehen auch massive Sicherheitsbedenken. Bin gespannt wie die gemeistert werden sollen.

Vielleicht wird Olympia in Zukunft eine geschlossene Gesellschaft, die nur noch vor einigen handverlesenen VIP's und Sportfunktionären live stattfindet, damít sich die Sportler untereinander messen können. Die Masse bleibt außen vor und verfolgt das Ereignis live am Fernseher.

Ich hätte auch Nein gestimmt.

Unsummen an Geld rauszuwerfen für eine einmalige Sache ist einfach nicht sinnvoll. Die Zuschüsse hätten vorn und hinten nicht gereicht. Und dann wäre auch noch der Massentourismus gefördert worden, ebenso einmalig.
Wer weiß, wieviel Grünflächen dafür hätten weichen müssen und nie wieder zurückgebaut worden wären.

Olympia sollte ohne großes Trara stattfinden. Die Sportler messen sich, die Presse berichtet, wer zufällig in der Nähe wohnt, kann zuschauen. Aber riesige Stadien extra bauen und Leute die zu hunderten deswegen um die Welt fliegen, das sollte es nicht geben, egal ob in Hamburg, Katar oder sonstwo.

Ich les' überall nur "wäääh, zu teuer", "kostet zu viel"...aber ne WM oder EM wäre okay gewesen?

Ich kann die Entscheidung der Hamburger Bevölkerung absolut nicht nachvollziehen. Ich wäre froh und stolz darauf, wenn eine solche Veranstaltung von globaler Bedeutung in meinem Land, ja evtl. sogar in meiner Stadt, ausgetragen werden würde.

rutz schrieb:Ich kann die Entscheidung der Hamburger Bevölkerung absolut nicht nachvollziehen.

Wer das Volk fragt, muss mit den Antworten einverstanden sein.
Ich bezweifle das die angekündigte Nachhaltigkeit auch eingehalten worden wäre.
Die veranschlagten Kosten von über 11 Milliarden Euro kann man sicher in Projekte stecken, die gerade in diesen Zeiten wirklich notwendig wären. In Hamburg ist die Unterbringung der vielen Flüchtlinge immer noch ziemlich akut.
Die Frage des fehlenenden, bezahlbaren Wohnraum ist auch in Hamburg ein Problem.
Also das Geld lässt sich sicher besser ausgeben.

Aus diesen Gründen habe ich mit Nein gestimmt.

Ich denke mal, dass eine Austragung nicht nur Geld kostet sondern auch ganz gehörig einbringt.
Im Moment würde ich mich auch nicht unbedingt darum reißen da der Gewinn kein sofortiger ist, und eine solche Veranstaltung akut einen noch höheren Aufwand an Sicherheitspersonal erfordert als eh schon.
Allerdings weiß man auch nicht ob sich die Lage 2028 schon wieder etwas beruhigt hat, so dass der letzte Punkt nur den Standard Aufwand erfordern würde.

Ist im Moment ein bisschen so wie wenn jemand einen 100er (Geldschein) besitzt, und man ihm anbietet den in ein paar Jahren, wenn es gut läuft, zu verdoppeln, oder eben alles weg ist wenn nicht.
Die Hamburger Bevölkerung dachte sich wohl, lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach, und das ist ok.

Ereignisse wie Olympia haben in der deutschen Gesellschaft keinen Wert mehr. Die Zeiten sind vorbei, als wir artig vorm TV gesessen haben und Olympia oder vergleichsweise das Testbild geschaut haben. Glaube auch nicht dass sich das Spektakel für die Hamburger besonders rechnen würde - Olympia ist eben auch nicht so speziell wie Fußball oder Formel1, dass man mit einer bestimmten Fanbase-Quote kalkulieren kann.

Wurden nicht erst kürzlich die Bundesjugendspiele abgeschafft? *gäääähn*

Warum soll ich von meinem Steuergeld millionen-, wenn nicht gar milliardenschwere Events finanzieren, an denen sich Privatunternehmen und -personen dumm und dämlich verdienen?

@Kunsthysterik
@Doors

Ob sie abgeschafft wurden, weiss ich nicht.

Jedenfalls sollten sie abgeschafft werden, eine Mutter hat eine Petition dafür gestartet :D
Weil ihr Sohn wohl bei den Bundesjugendspielen abgelost und nur eine Teilnehmerurkunde gewonnen hat.

Die Bundesjugendspiele seien unfair, total aus der Zeit gefallen, da gehe es nur um Konkurrenz und Demütigung...
Ich frag mich, was die macht, wenn ihr lieber kleiner Junge mal eine 5 in Mathematik schreibt, also einem wichtigeren Fach - Mathe abschaffen, weil es unfair und demotivierend ist?

Ich gehe da mit Doors Meinung ueberein, der Buerger zahlt und Privatunternehmen kassieren ab; tut nicht not. Und ein Muenchen-szenario brauchen wir auch nicht nochmal!

Bevor Hamburg etwas neues anfängt und bezahlt, soll die Stadt erst mal die Elbphilharmonie klar kriegen, das Milliardengrab für Millionäre. Bevor die fertig und finanziert ist, ist eh dem letzten Hamburger Schulkind die letzte Hamburger Schulruine auf den Kopf gefallen.