Kennzeichen-Missbrauch - Welches Strafmaß für einen Millionär?

Ach @Funzl, Mißbrauch aber Strassenverkehr :D

Als ob mich das juckt ;) :bier:

da juckt mich der Tippfehler in der Überschrift viel mehr....den noch keiner bemerkt hat..

Immer diese Deutschleerer.

@Funzl, klar habe ich den Tippfehler gesehen, aber ich wollte dich nicht gänzlich demoralisieren. ;)

@7a

7a schrieb:Quatsch, denn jetzt kann er den Betrag nicht mehr von der Steuer absetzten. Das muss er aus eigener Tasche zahlen.

Wo du Recht hast, hast du Recht.

Und wenn er die Geldstrafe akzeptiert hat, dann wohl weil ihm klar war, dass jetzt auch für ihn Ende der Fahnenstange angesagt war.

emz schrieb:aber ich wollte dich nicht gänzlich demoralisieren

Glaubst du ernsthaft du könnest das mit sowas schaffen? *breit grins*

@Funzl

Nein? Jetzt aber demoralisierst du mich :(

Kc schrieb:Wieso Neid? Diese Unterstellung verstehe ich nicht.

Wenn du durch eine 30er-Zone, vielleicht wegen einem Kindergarten in der Straße, mit 180km/h durchrauscht, weil du Spaß mit deinem tollen Sportwagen willst, sagst du dann auch, das sei nur Neid, wenn die Staatsanwaltschaft gegen dich ermittelt?

Der war aber nicht an mich gerichtet der Beitrag, oder? Von Neid hatte ich nicht gesprochen.

@Aldaris

Stimmt.

Ich meinte eigentlich @7a , hab mich verklickt.

@Kc und @Aldaris

Achso, hatte mich auch schon gewundert, ob des kruden Vergleichs von @Kc.

7a schrieb:ob des kruden Vergleichs von @Kc.

Welchen kruden Vergleich meinst du denn?

@Funzl
Es ging um ein angebrachtes Folienkennzeichen, Straftatbestand Urkundenfälschung.

@Kc kam mit dem Argument: "Wenn du durch eine 30er-Zone, vielleicht wegen einem Kindergarten in der Straße, mit 180km/h durchrauscht, weil du Spaß mit deinem tollen Sportwagen willst, sagst du dann auch, das sei nur Neid, wenn die Staatsanwaltschaft gegen dich ermittelt?"

Ich finde den Vergleich überzogen, du etwa nicht?

7a schrieb:Ich finde den Vergleich überzogen, du etwa nicht?

Eigentlich nicht....

@Funzl
Na, dann ist ja gut, dass wir mal darüber geredet haben.

@7a

Ich weiss immer noch nicht, warum du meinst, es sei Neid, wenn der Staatsanwalt gegen einen Millionär ermittelt, weil der das Gesetz gebrochen hat?

Er hat ja nun keinen umgebracht, sagt auch niemand.

Aber das Manipulieren von Kennzeichen, die Benutzung von Fahrzeugen ohne Zulassung etc. oder auch massive Geschwindigkeitsüberschreitungen sind eben Straftaten.
Egal, wer sie begeht.

Und der Job von Staatsanwälten ist es, bei entsprechendem Verdacht zu ermitteln.

Warum dauert das mit unter lange?

Weil die Staatsanwaltschaften und die Polizei Personalmangel haben, weil die Verdächtigen/Angeklagten sich mit Händen und Füßen wehren und alle möglichen, jurstischen Tricks probieren...

Der Herr Milliardär hätte auch einfach sagen können:,,Ja, gut, stimmt, ich hab die Kennzeichen manipuliert, ich bin mit meinem Amphibienfahrzeug rumgekurvt ohne Erlaubnis, sehe ich ein, dass das ungesetzlich war, was muss ich an Strafe zahlen?"

Wenn er unbedingt ,,auf seinem Recht beharren" will, sein Pech.

Er scheint ja generell der Meinung zu sein, er dürfe aus irgendwelchen Gründen machen, was er wolle:

Da der Brose-Chef die Geldstrafe nicht akzeptiert und Einspruch eingelegt hat, wird er sich demnächst vor Gericht verantworten müssen. Dann wird der Amtsrichter klären, ob die Strafe rechtmäßig ist. Michael Stoschek hat derzeit mit einer ganzen Reihe an Ermittlungsverfahren zu kämpfen. Dabei geht es um den Vorwurf der Beleidigung und Verleumdung. Außerdem war der Brose-Chef im Rahmen der Sandkirchweih in Bamberg ohne Genehmigung mit einem Amphibienfahrzeug auf der Regnitz unterwegs. Auch hier droht dem Unternehmer ein Bußgeld.

@7a

Anderes Beispiel:

Oliver Kahn ( " Eier, wir brauchen Eier !" )

http://www.tz.de/sport/fc-bayern/oliver-kahn-prozess-wegen-raserei-wird-aufgerollt-fcb-2268631.html


Auch hier war die Gerichtsbarkeit besonders gefordert, schon alleine aus dem Gründen der Gleichbehandlung aller durch das Gesetz.

Ich glaube kaum das ein Otto-Normal-Verdiener die Kohle gehabt hätte um sich einen Privatgutachter leisten zu können...mal abgesehen davon das solche beispiele wohl deshalb sehr genau untersucht werden, damit sie eben nicht Schule machen können.

http://www.welt.de/regionales/muenchen/article106169098/Oliver-Kahn-muss-wegen-Raserei-wieder-vor-Gericht.html

Find's eher erstaunlich, dass man so einen Eiertanz überhaupt mit macht und auch veranstaltet.
Ich mein ist ja nicht so, als ob man die Leute nicht erwischt hätte.
Quasi wie wenn ein Bankräuber noch am Tresen mit Balaklawa auf, und Geldsack überm Rücken, hopps genommen wird und dann meint:

"Also ob ich jetzt hier grad wirklich einen Raubüberfall begangen hab, das lass mal meinen Gutachter beurteilen."

Klar kann er machen, aber was bringt das abgesehen von Verzögerungen.
Wenn die Schuldfrage eigentlich eh schon eindeutig geklärt ist, dann sollte man wenn jemand mit den finanziellen Mitteln meint, er müsse auch solche Tricks noch ausschöpfen, ihn den Prozess von diesem Punkt an selbst bezahlen lassen.
Oder das Strafmaß wegen Uneinsichtigkeit erhöhen.
Möglicherweise überlegt man sich dann eher ob es eine gute Idee ist auf seinem Unrecht zu beharren.

Solche Typen nennt man in Bayern Prozesshansl. Denen ist es im Endeffekt ziemlich egal, was das "Spiel" kostet, sie können es sich leisten, die Gutachten, den Marsch durch die Instanzen, ... es geht ums Gewinnen und um Popularität. Denn wenn so einer andere beleidigt und verleumdet, dann kommt ihm ein Prozess hierzu nur gelegen, kann er doch so seine Behauptungen wiederholen.

@emz

emz schrieb:, ... es geht ums Gewinnen und um Popularität.

Das kann ich bestätigen. Ich kenne einen Anwalt, der nur publikumswirksame Fälle übernimmt. Der hat mit dieser Strategie richtig viel Kohle gemacht.

@Kc
ist ok, der hat die Strafe verdient und der StA hat dem Exemplar sicher alle Hände voll zu tun. Der Brose Chef scheint ja kein Kind von Traurigkeit. Trotzdem finde es überzogen, wenn bei unseren Leistungsträgern im Vergleich zum Otto Normalverbraucher besonders akkurat vorgegangen wird. So ungefähr wie, hier darf ich mir keinen Fehler erlauben, weil jeder ganz genau drauf schaut. Ob wir uns als Gesellschaft damit einen Gefallen machen, wenn wir unseren (Geld-) Eliten so auf die Füße treten steht auf einem anderen Blatt.

Dein Vergleich mit 180 Km/h in der 30er Zone am Kindergarten vorbei, geht so in diese Richtung. Hat der nicht gemacht, aber zutrauen würde man ihm wohl jede Schandtat.


@Funzl
Das Lichtreflexe zu Fehlmessungen führen können hat der vom Gericht beauftragte Sachverständige bestätigt.
Was aber auch beim Olli Kahn Case auffällt ist das genüssliche zelebrieren von unwichtigen Details, die dem Leser etwas suggerieren sollen. Einer, der einen "AMG mit 650 PS" durch die Gegend fahren kann, ist per se ein Raser, der in Baustellen das Doppelte der erlaubten Geschwindigkeit auf der Uhr hat.
Irgendwie müssen ja die Minderwertigkeitskomplexe ausbrechen, wo man doch genauso gut von A nach B mit einem 70 PS Auto kommt denkt sich der Schreiberling.

7a schrieb:Trotzdem finde es überzogen, wenn bei unseren Leistungsträgern im Vergleich zum Otto Normalverbraucher besonders akkurat vorgegangen wird.

Wird es das? Darüber könnte wohl nur eine Statistik Auskunft geben, die die Begehung von Straftaten und deren Verfolgung ins Verhältnis zum Einkommen setzt.
Ich persönlich denke nicht, dass dem so ist. Der StA bekommt einen Fall auf den Tisch und was der Tatverdächtige nun verdient, kommt in der Regel erst später heraus, weil es in aller Regel nur für die Höhe des TS eine Rolle spielt.
Normalerweise liegt es an der Person des StA, wie akkurat er vorgeht. Da gibt es sicherlich Schwankungen.

7a schrieb:ist das genüssliche zelebrieren von unwichtigen Details

Na ja, das Ziel ist es ja, Zeitungen zu verkaufen. Und das geht besser, wenn die Geschichte ausgeschmückt wird. Ob das wirklich mit Minderwertigkeitskomplexen des Autors zu tun hat, stelle ich auch hier in Zweifel.

7a schrieb:Das Lichtreflexe zu Fehlmessungen führen können hat der vom Gericht beauftragte Sachverständige bestätigt.

Nenne mir bitte, wenn möglich - die Quelle dazu.