Moralfrage: Alkoholikern Alk verkaufen?

Moral außen vor. Wieso bin ich jetzt für die Menschen zuständig? Ich verkaufe das Crack den Alkohol nur, wer es konsumiert, ist mir, von der Rechtslage abgesehen, scheissegal.

Die Frage, ob es moralisch ist, kann man sowohl mit ja als auch mit nein beantworten...

@Starsurfer

Starsurfer schrieb:Als Familienangehöriger kannst du notfalls beim Gericht eine Einweisung erwirken auch wenn das ein langer Kampf ist. Ich seh es als eine Art Wachstossen an was vielleicht mal nachdenken lässt. Gar nix machen funktioniert auch nicht und ist sicherlich genauso teuer.

Wohin einweisen?

Da wir im Kapitalismus leben und die Moral von daher am A… ist und Profit zählt, würde ich es tun, jap.

Außerdem ist jeder für sich selbst verantwortlich, warum sollte ich als Geschäftsführerin (wenn ich es wäre), einen auf Moralapostel machen?
Wenn ich ihm nichts verkaufe geht er in den nächsten Laden um seine Bedürfnisse zu stillen.
Ich weiß, Leben ist traurig, aber ist halt leben.

Hm verpass immer alles wenn ich schlafe lach..
@allmotlEY
auf deine Frage ob ich jemanden einweisen lassen würde -» ja, wenn der Mensch mir wichtig ist (was vielleicht auch unmoralisch klingt, weiss nicht).
Hatten auch schon Fälle in der Familie wo die Einweisung das letzte Mittel war (wg. Tablettensucht, ich find dat noch schlimmer als Alk).


@emz in eine psychatrische Klinik die sich mit Entzug auskennt zb...sowas kann man beim Amtsgericht beantragen.

@allmotlEY hach hab nur kurz es überflogen...fragtest ja ab wann.
Ist schwer pauschal zu sagen. Aber spätestens wenn der Mensch selber äussert nicht mehr Leben zu wollen. Und wenn man sieht das alles bergab geht, sprich die Körperpflege und auch der Haushalt leidet. Und wenn körperliche Erkrankungen da sind die vom Patienten weitgehendst ignoriert werden.
Irgendwann muss man eh jeden Alki einweisen, dann zwar nicht mehr in eine psychatrische Klinik sondern ins Pflegeheim wegen den zahlreichen Folgeschäden.

@Starsurfer

Starsurfer schrieb:in eine psychatrische Klinik die sich mit Entzug auskennt zb...sowas kann man beim Amtsgericht beantragen.

Wenn ein Entzug notwendig ist, z. B. Delirium, dann bringt man den Betreffenden entweder selbst ins Krankenhaus (mit entsprechender Abteilung) oder ruft den Krankenwagen. So einfach geht das.

Will er dort nicht bleiben, dann lässt das Krankenhaus einen Richter kommen, der ihn dann für die Zeit des Entzugs (bis zu 10 Tagen) "entmündigt". Da braucht es keinen Antrag beim Amtsgericht.

@emz
das müsste eine Noteinweisung sein, man kann ja schlecht wenn jemand da schon in der Ecke liegt noch alles beantragen. Klar is auch ein Weg, aber da muss man halt warten bis das Kind im Brunnen fällt. Beim Amtsgericht kann man es beantragen wenn der Mensch noch therapiefähig ist und nicht erst auf der Intensivstation gerettet werden muss. auch wenn der Weg ehrlich gesagt langwierig und auch erstmal teuer ist.

@Starsurfer

Gar nichts von dem kannst du beim Amtsgericht beantragen. Weder, dass ein Alkoholiker (wenn keine lebensbedrohliche Situation besteht) auf Entzug gesetzt wird, noch, dass er sich nach einem Entzug einer Therapie unterzieht, weil diese wäre ohne Freiwilligkeit eh für den Allerwertesten.

@emz
ich bleibe dabei, es geht beim Amtsgericht. Haben es doch einmal gemacht da..daher weiss ich das es geht....vielleicht nicht, wenn tatsächlich bis auf die Sucht keine anderen Ausfälle zu beklagen sind, aber sobald andere Komplikationen dazu komnen geht das.

Und nur weil jemand trinkt werd ich niemanden einweisen lassen, kann man auch nicht, aber meist bleibt es ja nicht nur bei der Sucht. Bei unseren Nachbar hat unser Vermieter auch noch versucht was zu machen, nur kam da die Hilfe schon viel zu spät und da wäre es eben auch gegangen, weil das Bein schon amputiert wurde, er seine Medikamente nicht nahm, Inkontinent war, sein Diabetes ignoriert hatte und eben im Dreck lebte zwischen Maden und Flaschen - die Geruchsentwicklung war erbärmlich zumal sein Fuss abfaulte was er ebenfalls ignorierte. Und da denke ich halt hätte man mal früher hingeschaut könnte er vielleicht noch leben.

@Starsurfer
Das geht aber nur wenn der jenige einen Vormund hat.

@Starsurfer

Starsurfer schrieb:... daher weiss ich das es geht....vielleicht nicht, wenn tatsächlich bis auf die Sucht keine anderen Ausfälle zu beklagen sind, aber sobald andere Komplikationen dazu komnen geht das.

Interessant, jetzt zeichnest du auf einmal eine ganz andere Sicht und bringst weitere neue Probleme ins Spiel und ruderst jetzt eifrigst zurück

Starsurfer schrieb:Und nur weil jemand trinkt werd ich niemanden einweisen lassen, kann man auch nicht, ...

Was mich an deinen Aussagen so verärgert, es ist genau das, was man den Familien bzw. den Ehepartnern eines Alkoholikers vorwirft, nämlich dass sie nichts tun. Nur können sie nichts tun, erst dann, wenn es für den Suchtkranken lebensbedrohlich wird.

Ich hatte meinen Mann verlassen, ging zum Amtsgericht, versuchte seine "Entmündigung" durchzusetzen, schilderte den Zustand der Wohnung und wurde zunächst gefragt, warum ich dann nicht putzen würde. Habe dann seinen Hausarzt aufgefordert, die Wohnung zu besichtigen und festzustellen, ob man ihn tatsächlich weiterhin allein leben lassen kann. Auch er meinte, ich solle mich doch kümmern und ich musste ihm sehr eindringlich vor Augen führen, was passieren würde, würde er am nächsten Morgen nicht die Wohnung inspiziert haben.

@MATULINE Stimmt, das Weitere läuft dann nur mit einem Betreuer. Und bis der eingesetzt wird, muss schon sehr viel passieren.

@emz
ich bin nicht der Ansicht das ich zurückrudere, wüsste nicht welche Aussage ich zurückgenommen haben sollte? Es ist sehr leidig mit ein Handy alles was man schon geschrieben hat für andere zu wiederholen. Mag vielleicht da auch an meine Bequemlichkeit liegen das ich hier so falsch verstanden werde? Ich wurde ja schon gefragt ab wann ich die Einweisung anpeilen würde und da ich weder Arzt noch Psychologe bin seh ich das halt erst wenn wenn echt die ersten Probleme auch sichtbar sind. Und das kann einfach nicht das blosse trinken sein..
und um das in aller Deutlichkeit zu sagen; ich schreibe das, weil ich denke das man den Betroffenen helfen kann und nicht um genau dich und Angehörige jetzt runterzumachen.


werde nun hier nix mehr zu schreiben da ich das dumpfe Gefühl habe eh falsch verstanden zu werden, egal was ich nu schreibe....hatte nun nicht erwartet das komplette Verfahren mit Anwaltscheiben und und vorlegen zu müssen. Werd ich fürs nächstemal besser wissen und nur noch wo schreiben wo ich alles griffbereit auch hochladen kann.


Tut mir leid wenn sich manche von meiner Meinung angegriffen fühlen das war nicht meine Absicht. ich bin manchmal en Rohklotz, tu aber wirklich keiner Fliege was...

@Starsurfer

Starsurfer schrieb:und um das in aller Deutlichkeit zu sagen; ich schreibe das, weil ich denke das man den Betroffenen helfen kann und nicht um genau dich und Angehörige jetzt runterzumachen.

Da denkst du eben falsch und genau diejenigen, die so denken wie du, machen mit dem Aufrechterhalten ihrer Ansicht diejenigen runter, die erkennen mussten, dass sie nicht helfen konnten. Denn damit bestreitest du, dass sie versuchten, für ihren Angehörigen das Beste zu tun.

Wenn du nun plötzlich ein Verfahren und Anwaltsschreiben ansprichst, hilft das nicht weiter, wenn keiner weiß, wovon du schreibst.

Naja wenn ich den Standpunkt vertreten würde das man Alkoholikern keinen Alkohol mehr verkaufen dürfte müsste ich auch dafür sein keinen Tabak mehr zu verkaufen jegliche Süßigkeiten aus den Regalen zu verbannen und auch fettige Fleisch-/Wurstwaren zu verbieten. Wo fängt das Gefühl "nur gutes zu tun" an und wo hört es bei "Überwachung/ Bevormundung" auf?
Ich Persönlich bin der Meinung das man eventuell Broschüren der AA auslegen kann.

Natürlich sollte man das ganz verbieten. Weiterhin ihnen den Alkohol zu geben ist unmoralisch und jetzt kommt nicht mit Entscheidungsfreiheit an, manchmal muss man hart durchgreifen zum Glück anderer. Das ist doch unlogisch sich selbst zu zerstören. Außerdem darf man aus dem selben Grund kein Selbstmord begehen und wenn man es versucht dann kommt man in die Klapse.

Desweiteren muss man bedenken das man das für sie tuen sollte, sie sind krank und haben probleme warum auch immer. Aber oft sind sie selbst nicht schuld, sondern geraten da irgendwie rein.

Das selbe auch mit Tabak. Da fangen viele in ihrer Jugend mit an, nur weil entweder ihre Eltern versagt haben oder sie dazu gedrängt worden sind. Man muss auch bedenken das sowas auch Süchtig macht und man ohne Hilfe da nicht so einfach raus kommt.

@Asparta
Süßigkeiten sind keine harte Droge, genauso wenig wie Fleisch- und Wurstwaren.

@Grevak

Grevak schrieb: Weiterhin ihnen den Alkohol zu geben ist unmoralisch und jetzt kommt nicht mit Entscheidungsfreiheit an, manchmal muss man hart durchgreifen zum Glück anderer.

Für wen ist das ein Glück, wenn ich jemandem aus moralischen Gründen den Alkohol verweigere, derjenige gerade auf Entzug ist und stirbt?

@Grevak

^^ schon klar.

Ich lenkte meinen Sarkasmus auf das helfen wollen damit sich jemand anderes nicht schadet. Dies könnte man auch mit exzessivem Zucker und Fett Konsum.

@emz
Man stirbt doch nicht vom Entzug, oder?

@Grevak
http://www.alkoholiker-hilfe.de/wann-wie/alkoholentzug-zu-hause.htm (Archiv-Version vom 03.01.2014)