Moralfrage: Alkoholikern Alk verkaufen?

@Starsurfer

Du kannst einem Alkoholiker langfristig nicht gegen seinen Willen helfen.

-->Nicht unbedingt jedem sieht man es an, aber bei häufigen Kunden fällt einem doch durchaus auf, dass diese Alkoholiker sind.

Heilig sei dir das Auge des Allsehenden! Nebst Alkoholikern gibts da noch Veganer/etarier Raucher -->zuwenig Wassertrinkende<--- Salzmangelerscheinungen usw.

@TatjanaT.

aber man sollte es zumindestens versuchen :/ denn alleine kommen die da ja auch nicht raus - im Gegenteil um so mehr die Umgebung sich zurückzieht um so mehr wird derjenige versuchen sein Kummer zu ertränken.
klar gibt es die Härtefälle die man gar nicht mehr abhalten kann, aber es wird doch auch bestimmt welche geben die lernen mit ihrer Sucht anders umzugehen.

Ich würde mir das verbitten, wenn irgend jemand mir gegenüber den moralischen Zeigefinger hebt und meint, für mich entscheiden zu können, was ich kaufe und was gut für mich ist. So kann man seine Kinder behandeln - bis zu einem gwissen Alter.

Wenn ich Hilfe brauche, muss ich aktiv werden, sonst niemand, es sei denn, ich gefährde andere.

@Starsurfer

Ich kenne die Thematik dank meiner Mutter und es hat nichts gebracht.

@TatjanaT.
leider kenn ich davon auch zuviele :/haben unser Nachbar quasi 2 Jahre beim Sterben zugeschaut. Das ist unheimlich grausam als Angehöriger sowas mitmachen zu müssen. :/
aber ich finde halt das die Hoffnung zuletzt sterben sollte.

@allmotlEY
wer sagt denn das es als Suchtkranker die eigene freie Entscheidung ist sich Alk zu kaufen? Es ist eine anerkannte Erkrankung, schon allein die körperlichen Entzugserscheinungen zwingen den Betroffenen dazu. Dazu kommt noch das Hamsterrad, es geht ihnen schlecht, dann wird getrunken, dann kommen die Schuldgefühle weil sie trinken und zack ist die nächste Flasche offen. Das wiederholt und wiederholt sich nur noch.

Ich habe mir diese Frage auch gestellt, als ich unsere Läden übernommen habe.
Es gab auch ganz konkrete Fälle, ich muss es so sagen, diese Kunden haben sich totgesoffen.

Trotzdem habe ich keine moralischen Bedenken.

Zum einen, wie hier ja schon gesagt wurde, kann jeder tun, was er will.

Zum anderen aber ist es einfach nicht meine Aufgabe, mit einem Alkoholiker zu diskutieren.
Ich bin Händler, kein Therapeut. Da fehlt die Zeit, und, vor allem, die Kompetenz.

@Starsurfer

Starsurfer schrieb: Unmoralisch ist es von der Familie den Kranken nicht zu helfen (auch gegen seinen Willen).

Du kannst niemandem gegen seinen Willen helfen.

@emz
manchmal MUSS man dies tun!!!

@Randii
Wieso muss man etwas tun, von dem schon vorher feststeht, dass es nichts bringt?

Es besteht immer eine Chance! Und: es ist eine Frage, wie man damit umgeht.
Vielleicht ist ein viertel oder halbes Jahr Lebenserwartung Ansporn genug?
@emz

@Randii
Die einzige Hilfe bei einem Alkoholiker ist die Nichthilfe.

also hier in der Gegend is nix unmoralisch ^^

Starsurfer schrieb:wer sagt denn das es als Suchtkranker die eigene freie Entscheidung ist sich Alk zu kaufen? Es ist eine anerkannte Erkrankung, schon allein die körperlichen Entzugserscheinungen zwingen den Betroffenen dazu. Dazu kommt noch das Hamsterrad, es geht ihnen schlecht, dann wird getrunken, dann kommen die Schuldgefühle weil sie trinken und zack ist die nächste Flasche offen. Das wiederholt und wiederholt sich nur noch

Das kann schon sein. Trotzdem ist der Erwachsene Mensch selbst verantwortlich. Erst beim Arzt oder in einer Suchtklinik findet er die "Babysitter", die ihm helfen können. Wenn er nach Hilfe gefragt hat.

Deswegen heißt es ja, der Kranke muss so weit fallen, bis er selbst merkt, dass er was tun muss.

Gegen dessen Willen, also nicht einvernehmlich und mit dessen Einsicht ist jede Therapie Perlen vor die Säue werfen.

Man kann nicht den Therapeuten durch die Kassiererin im Supermarkt, oder durch den Kioskbetreiber ersetzen.

Man sollte denen auf jeden Fall was verkaufen, weil die sonst einen tödlichen Krampfanfall bekommen könnten. Der Profi spricht hier vom kontrollierten trinken. Der kranke Mensch sollte sich aber schnellstmöglich in einer Suchtklinik ärztliche Hilfe besorgen wo mit dem Medikament Distra die Krampfanfälle vermieden werden und die Sucht therapeutisch behandelt werden kann.

@allmotlEY
ich glaube du hast mich da etwas falsch verstanden. :)
Die Einzelhändler seh ich nicht in der Pflicht, die haben andere Sorgen. das wär ja noch schöner, theoretisch müsste dann auch jeder Burgerladen dicht machen.

Als Familienangehöriger kannst du notfalls beim Gericht eine Einweisung erwirken auch wenn das ein langer Kampf ist. Ich seh es als eine Art Wachstossen an was vielleicht mal nachdenken lässt. Gar nix machen funktioniert auch nicht und ist sicherlich genauso teuer.

Eine Einweisung kann nur ein allerletzter Schritt sein. Auch das gehört zum oben beschriebenen Fallen des Kranken, der in so einem Fall vielleicht realisiert, wo er steht.

Ab wann würdest du jemanden einweisen lassen? @Starsurfer

Als Kioskbesitzer mit einer Stammkundschaft, da kann man ruhig mal sagen: Also Horst ich glaube du hast genug für heute.

Bei Alkoholikern könnte man zumindest mal das Thema ansprechen. Wie gesagt, wenn man diese Leute jahrelang bedient und sie kennt, kann man da schonmal was sagen. Den Ausschank generell würde ich nicht verweigern, denn da gilt das Prinzip: Kriegen sie es nicht hier, dann halt woanders.

Ich fände es höchst unmoralisch, einem Alkoholiker keinen Alkohol zu verkaufen!

Anderen Menschen seinen eigenen Willen aufzwängen zu wollen ist äusserst verwerflich.

Mir gehen diese Moralapostel und Weltverbesserer enorm auf den Keks.

Was ich jedoch befürworten kann, wenn einem rumpöbelnden, gewaltbereiten Betrunkenen nichts mehr ausgeschenkt wird.

Natürlich würde ich einem Alkoholiker Alkohol verkaufen.
Ich würde ja auch einem dicken Herrn oder einer dicken Dame Junkfood verkaufen und einem rauchenden Erwachsenen seine Zigaretten.

Wer bin ich, es anders handhaben zu wollen?

Alkohol ist legal, Junkfood ist legal, Zigaretten sind legal.

Im Übrigen, und das weiß ich aus meiner täglichen Arbeit, ist nicht jeder, der aussieht wie ein Alkoholiker auch wirklich einer und nicht nur dicke Leute haben Diabetes...

Grüsslich,
Gnomin