HeurekaAHOI schrieb:Wie schlimm ist es eigentlich wirklich wenn man nicht rechtzeitig den Ölwechsel am Fahrzeug macht???
Nun ja - in erster Linie sollte man sich schon an die Hersteller-Vorgaben halten. Ein paar Monate oder 1000 km "drüber" dürften nicht schaden, solange genug davon im Motor drin ist. Die meisten Motoren sterben nicht weil die Intervalle nicht eingehalten wurden, sondern weil schlichtweg zu wenig Öl für Schmierung/Kühlung vorhanden ist.
Im Prinzip scheiden sich aber die Geister beim Thema Ölwechsel.
Früher, als man Motoren noch auf eine gewisse Distanz "einfahren" musste machte es sicherlich Sinn das Öl zu wechseln, um den feinsten Abrieb zu entfernen.
Waren die Motoren dann eingelaufen, verlängerten sich bei manchen Modellen auch die Wechselintervalle ( gefahrene Kilometer ) - irgendwann wechselte man gar nicht mehr, sondern füllte nur noch nach . Das konnte über Distanzen von zig Hunderttausenden Kilometern gut gehen, solange man dem Motor nicht geschunden und immer schön warm gefahren hat. Natürlich spielte auch die Konstruktion des Motors eine Rolle. Motoren mit niedrig tourige laufende Motoren hielten einfach länger, weil das Material nicht so sehr belastet wurde.
Heutigen Hochleistungsmotoren würde ich so ein "Experiment" nicht mehr zu muten.
Obgleich es einige Untersuchungen gibt die angeblich belegen das auch heute Motoren eigentlich keinen Ölwechsel mehr brauchen, darauf verlassen würde ich mich nicht. Auch würde ich die Finger von allerlei "Zaubermittel" und "Wunderzusätzen" lassen, die angeblich den Verschleiß verringern, und die Leistung erhöhen sollen.
Zum einen sind diese Zusätze oft nicht vom Hersteller frei gegeben / getestet - zum anderen muß man sich die Frage stellen ob man einen unter Laborbedingungen fest gestellten "Leistungszuwachs von bis zu 5%" überhaupt im Alltagsbetrieb auf der Strasse merkt.
Gerne wird auch mit der kraftstoffsparenden Wirkung dieser Zusätze geworben......ich glaube wenn ich etwas vorsichtiger fahre erreiche ich das auch ohne einen Zusatz der mir 45€ für 300 ml kostet.
Zum Öl:
Da würde ich mich an die vom Hersteller genannten Freigaben ( DIN ) halten. Es muß für ein normales Auto ja kein Hochleistungsöl sein wo der Liter 50€ kostet.
Allerdings würde ich auch kein Billigöl ( Zweitraffinatanteil ? ) nehmen. Schlichtweg ein gutes Standardöl. Ob es nun von einem Markenhersteller ist - oder von einer Handelsmarke - so lange die DIN der Hersteller-Empfehlung entspricht ist es für mich okay.
Filter wurde ja schon erwähnt. In meiner schon etwas länger zurück liegenden Lehrzeit machten wir uns öfters einen Spass und sägten alte Ölfilter auf. Da hing oft mehr Dreck und Abrieb drin als man sich vorstellen konnte, die Motoren liefen aber immer noch problemlos.
Fazit:
Bei einem wertigen Fahrzeug das es auch bleiben soll ist eine gute Pflege und Wartung nie falsch. Dazu gehört auch der regelmäßige Ölwechsel. Mach ich bei meinem mittlerweile 20 Jahre alten Auto auch noch.
Einfach 2 x weniger Essen gehen im Monat, und man hat die Kosten wieder eingespart.