Dürfen "Kampfhunde" getötet werden?

@Vidar300

Das ist ein durch diskussionswürdiger Ansatzpunkt. Dazu wäre allerdings der Nachweis notwendig, daß ein nennenswert erhöhter Prozentsatz der Übergriffe von Hunden gegenüber Menschen durch illegal gezüchtete Hunde erfolgte.

@Commonsense

Commonsense schrieb:Das ist ein durch diskussionswürdiger Ansatzpunkt. Dazu wäre allerdings der Nachweis notwendig, daß ein nennenswert erhöhter Prozentsatz der Übergriffe von Hunden gegenüber Menschen durch illegal gezüchtete Hunde erfolgte.

Ich würde das ganze lieber auf die verantwortungslosen, erziehungsunfähigen Hundehalter ausweiten wenn es darum geht, Menschen vor Hunden zu schützen.

Prävention auf beiden Seiten wäre noch besser. In Kindergärten und Schulen den Umgang mit Hunden am Objekt erklären und den Hundeführerschein für alle.

Die schwarzen Schafe zu "verfolgen" wird nicht viel bringen. Die suchen sich immer Schlupflöcher.

Was ist eigentlich mit diesem Cesar Millan?

Sollte der sich drum kümmern? Oder quält der sie noch weiter? Da gibt es ja unterschiedliche Meinungen, Tierschützer verteufeln ihn und seine Methoden ja.

@Lorea

Meine Bedenken zum Hundeführerschein für alle habe ich ja schon zum Ausdruck gebracht. Die strenge Verfolgung illegaler Zucht ist ja nicht nur in einer Hinsicht wünschenswert, daher fände ich einen Zugriff in dieser Richtung durchaus angebracht.

Ob er aber zur Lösung des Problems beiträgt, müsste erst noch geprüft werden.

@Commonsense

Commonsense schrieb:Die strenge Verfolgung illegaler Zucht ist ja nicht nur in einer Hinsicht wünschenswert, daher fände ich einen Zugriff in dieser Richtung durchaus angebracht.

Sicherlich! Die Nachweisbarkeit der Illegalität gestaltet sich dabei allerdings schwierig.

Mittlerweile verzichtet man außerdem oft in bestimmten Szenen auf die Haltung von Listenhunden und "bedient" sich anderer Hunderassen, wie Schäferhund (Malinois) oder dergleichen.

@Tussinelda
Wenn das so angekommen ist, ist es falsch angekommen. Viele Leute halten Hunde, deren Wesen sie nicht gerecht werden können. Ich hatte den Husky und den Dalmatiner da schon als Beispiel genannt. Jedem Hund wohnt eine Gefahr inne. Deshalb halte ich gewisse Regelungen, die für jeden Hundehalter verpflichtend sind, für sinnvoll.
Jeder Hundehalter sollte wenigstens ein bisschen Ahnung nachweisen müssen und wissen, ob er da zum Beispiel einen Jäger oder einen Hüter oder einen Läufer zu Hause hat. Wenn der Hund seine Passion nicht ausleben kann, gibt es früher oder später dicke Probleme. Auch mit dem Rehpinscher.
Tatsache ist aber, dass bei einen sogenannten Kampfhund, wenn der denn zubeißt, das Ergebnis meist sehr schwerwiegend ist. Denn bei diesen Hunden steckt im Kiefer eine ganz erhebliche Kraft. Böse gesagt: zum beißen sind die ja auch gezüchtet.
Ich kenne unglaublich liebe Staffs, Rottweiler und Dobermänner. Hohe Auflagen. Und ich hatte mal einen Jack-Russel im Bein hängen. Keine Auflagen. Da passt für mich ganz gewaltig was nicht.

@Ilvareth
die Beisskraft ist nicht höher als bei anderen Hunden der Größe, es kommt immer auf die Größe und Stärke des Hundes an, unabhängig von der Rasse
http://mythos-kampfhund.jimdo.com/die-bei%C3%9Fkraft/

@Lorea

Die Rasse ist mir dabei auch egal. Jede illegale Zucht und der Schmuggel in Kisten, Kartons o.ä., wie auch das verfrühte Trennen vom Muttertier sollte empfindlich bestraft werden.

@Tussinelda
An der Studie nahmen 48 Hunde aus sieben Rassen teil, davon vier Rottweiler und keine "Pitbullartigen". Daraus eine generelle Aussage zur Beisskraft der sogenannten Kampfhunde abzuleiten, finde ich etwas dünn.
Allerdings immer noch deutlich besser, als sich auf die Aussagen der "Bild" zu verlassen, die die Beisskraft in Tonnen mit einer Fantasiezahl davor angeben. Eine Tonne entspricht etwa dem Gewicht meines Kleinwagens, und das auch nur mit vollem Tank. Würden die Angaben der " Bild" stimmen, dürfte so ein Hund ja fast nur aus Kiefermuskeln bestehen. Dass das Unsinn ist, ist unbestritten.

@Commonsense

Commonsense schrieb:Die Rasse ist mir dabei auch egal. Jede illegale Zucht und der Schmuggel in Kisten, Kartons o.ä., wie auch das verfrühte Trennen vom Muttertier sollte empfindlich bestraft werden.

Das unterschreibe ich.
Aber ich glaube, das zu unterbinden ist sehr schwierig. Selbst diesen, den Behörden bekannten, Hundevermehrern in Deutschland kann man nicht mit dem Gesetz beikommen.

Traurig ist, dass es sich für diese Hundevermehrer immer noch lohnt. Weil die Leute das unterstützen. Da kommt irgendeine Hunderasse in Mode, alle wollen so einen Hund, und zwar sofort. Und dann wird eben so ein Hund irgendwo gekauft, damit man der aktuellen Mode entspricht. Es ist die Bevölkerung, die solche Sauereien erst möglich macht.

@Ilvareth
Auf jeden Fall. Angebot und Nachfrage. Sehr traurig.

kann man nicht mit dem Gesetz beikomnen

Man könnte aber doch von jedem Hundebesitzer einen Herkunfts Nachweis eines anerkannten und gemeldeten Züchters verlangen können.
Das wäre doch möglich und würde den Kofferraum Verkauf deutlich einschränken.

Es gibt doch seit ende der 90 er in den meisten Bundesländern ein Zuchtverbot . Ob das noch bestand hatt weis ich allerdings nicht. Falls ja müssen die ganze Hunde in den Tierheime doch irgendwo herkommen.

@Vidar300

Vidar300 schrieb:Man könnte aber doch von jedem Hundebesitzer einen Herkunfts Nachweis eines anerkannten und gemeldeten Züchters verlangen können.

Man kann ja schlecht die Menschen dazu verdonnern, sich Hunde ausschließlich von anerkannten Züchtern zu beziehen.

Viele Hunde sind auch sicher garnicht behördlich erfasst und werden schwarz gehalten.

Dann gibt's ja auch noch die zugelaufenen- oder gefundenen Hunde oder die, die aus einem "Unfall" entstanden sind.

Dies alles ist schwer oder überhaupt nicht nachvollziehbar. Und kein Mensch weiß, ob diese Herkunftsbeschreibungen wahrheitsgemäß sind.

Vidar300 schrieb:Es gibt doch seit ende der 90 er in den meisten Bundesländern ein Zuchtverbot . Ob das noch bestand hatt weis ich allerdings nicht. Falls ja müssen die ganze Hunde in den Tierheime doch irgendwo herkommen.

Für die Listenhunde. Ja, das Zuchtverbot hat in den meisten Bundesländern noch Bestand. Trotzdem werden Kreuzungen oder Züchtungen dieser Rassen "produziert" oder über die Grenze gebracht und hier oft später, nach Beschlagnahmung, in Tierheimen verwahrt. Oder unbemerkt gehalten, teilweise bestimmte Rassen umdeklariert und somit die Haltung "legalisiert".

Ich mag jede Hunderasse.
Kampfhunde werden von den Menschen dazu gemacht.

Ein giftiger Dackel ist auch ein Kampfhund

Sie dürfen nicht getötet werden

Lorea schrieb:ausschließlich von anerkannten Züchter

Doch kann man. Wenn jemand unbedingt einen Listenhund möchte muss er halt auch in kauf nehmen das er Geld kostet.

Lorea schrieb:schwarz gehalten

Da müsste es so drastische Strafen geben das es richtig abschreckt.

Lorea schrieb:aus einem Unfall entstanden

Da es ja ein Zuchtverbot gibt müssen die Hunde kastriert bzw sterilisiert sein. Ein " Unfall " kostet richtig Geld weil man sich nicht an die Vorgaben gehalten hatt.

bestimmte Rasse umdeklariert

Das gibt es natürlich auch. Ich kenn einen der seinen
Staff als boxer umdeklariert hatte.

Es ist und bleibt ein schwieriges Thema. Die Auflagen für die Hundebesitzer sind so hoch. Liebenswerte Hunde sind gezwungen Maulkorb zu tragen weil Menschen sie auf eine Liste setzten.
Trotzdem bleibt klar festzuhalten das nicht jeder Mensch dazu geeignet ist einen sogenannten " kampfhund " zu halten.
Liegt aber nicht am hund sondern am Mensch.

@Vidar300

Vidar300 schrieb:Wenn jemand unbedingt einen Listenhund möchte muss er halt auch in kauf nehmen das er Geld kostet.

Wir haben das Thema Listen- und Hunde vermischt. Dadurch jetzt ein Missverständnis.

Ich find's eigentlich mittlerweile akzeptabel, dass es das Zuchtverbot für die bestimmten Rassen gibt. Obwohl mir dabei ein wenig das Herz blutet. Aber dadurch hat vielleicht wenigstens ein Teilchen des ganzen Hundeelends ein Ende.

Ich denke, wenn Tiere herrenlos in einer Innenstadt herumrennen, beißen und den Menschen verletzen, ist es gerechtfertigt sich massiv zu wehren.

Wenn Wanderer mit Hunden in den Bergen unterwegs sind, kann es passieren, dass Kühe mit Kälbchen sehr ungemütlich werden... Ich würde eine Kuh nicht töten, wenn sie ihr Kälbchen verteidigt. Ich denke, der Hundebesitzer oder einfache Wanderer muss Abstand halten, Rücksicht nehmen..., Verständnis haben.

Aber beißende Hunde in der Stadt, da muss man einfach handeln. Am Ende beißt so einer jemand die Kehle durch, und dann?

Mal ganz abgesehen vom aktuellen Fall, wie seht ihr das denn mit den Listenhunden im Tierheim, die nicht mehr vermittelbar sind?
Als ich meinen Hund vor neun Jahren aus dem Tierheim geholt habe, saßen da mehrere Abgabehunde, die zum Teil ( mit Sicherheit aus begründeter Angst) so aggressiv gegen alles und jeden waren, dass man sie weder mit Artgenossen noch mit Menschen zusammen lassen konnte. Die Tierheimmitarbeiter mussten bei einem sogar das Futter durch eine kleine Klappe in den Zwinger stellen, weil der Hund selbst da aggressiv wurde. Wie beim Raubtierkäfig im Zoo.
So ein Tier, das nie in seinem Leben wieder Wiese unter den Pfoten und Frühlingsluft um die Nase haben wird, dass bei jeder Art von Kontakt zur Gefahr wird und aus Sicherheitsgründen ein Leben in einem Tierheimzwinger führen muss, was sollte mit so einem Hund eurer Meinung nach passieren? Dieser Hund leidet. Darf man den eurer Meinung nach durch Einschläfern erlösen? Oder bis zum natürlichen Lebensende im Tierheim versorgen, so gut es eben geht?

Ilvareth schrieb:Oder bis zum natürlichen Lebensende im Tierheim versorgen, so gut es eben geht?

@Ilvareth
ich bin der Meinung, diese Hunde bis zu ihrem natürlichen Ende weiter zuversorgen.

Ein Hundeleben ist ohnehin nicht lang. Zudem kann man dann kaum noch abgrenzen, bei welchem Hund es wie angebracht sein soll, ihn einzuschläfern.

Das Einschläfern selbst kostet auch, und zwar nicht wenig.

Und wer weiß, vielleicht gibt es die Chance, einen solchen Hund doch noch in Sachkundige Hände zu bringen, auf das er sich ändert (wenn diese Chance auch sehr gering ist).

Stattdessen ist es besser, wie Lorea schon sagte, die Vermehrung bestimmter Hunde (oder Hunde allgemein) einzugrenzen, sodass es gar nicht mehr zu solchen Situationen kommt.