Bilderklau im Internet - legitim oder Straftat?

Jeder kennt sie, jeder liebt sie - lustige, erschreckende, fasznierende und unglaubliche Bilder aus den weiten des Internets.

Oftmals finden die ihre Wege über verschiedene "Funpic" Webseiten, die dann zu sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter landen und schließlich auch in Foren wie Allmy zu sehen sind.

Dabei haben aber diese Bilder oftmals eine Lizensierung, welche das teilen nur mit Link zum Urheber führt oder es darf nur auf Anfrage weitervertrieben werden.
Denn viele denken "ist ja lustig und eigentlich macht man den Urheber nur noch bekannter" - das stimmt nur bedinngt - denn einerseits wird einfach oft der Name oder Ursprungseite einfach überschireben mit dem nächstbesten Wasserzeichen und die "lustige-Bilder" Webseiten verdienen durch Werbeeinnahmen viel Geld, ohne dass der Urheber etwas abbekommt.


Ich hab nicht die Rechte an dem Bild, aber es ist so awwwwwwwwww *.*

Auch Firmen und Zeitungen posten beispielsweise diese "harmlosen" kleinen Bildchen ohne den Urheber zu nennen, was auch den eindruck erweckt, es wäre deren Kreation. Wenn Zeitungen solche Bilder sogar abdrucken, muss eine entschädigung gezahlt werden für die Nutzung des Bildes - oftmals bedienen sie sich jedoch und hoffen, dass es niemanden auffällt - so wie es bei der Bild mehrmals der Fall war.

Ein lesenswerter Beitrag zum Thema:
http://davidblum.ch/post/91775528323/bilderklau?#fazit (Archiv-Version vom 17.07.2014)

Was denkt ihr über den Bilderklau im Internet?
"Ist ja nicht so ernst" oder ernsthaftes Problem im Netz?

So viel Rechtschreibfehler :o

Schwieriges Thema.
Ich mache oft und gerne Fotos und beharre auch hartnäcktig auf mein Recht. Ein Mal wurden ein Foto und ein anderes Mal ein Video geklaut und woanders verwendet. Nach einer Aufforderung wurden sie auch wieder entfernt. Ansonsten hätte ich ein weiteres, letztes Mal mit Warnung gefordert und danach rechtliche Schritte eingeleitet.

Mache ich aber nicht für mein Hobby Fotos, sondern einfach so mal irgendwas, kleine Tierchen oder sonstwas, bin ich da lockerer. Kommt auf den Einzelfall an.


Normalerweise halte ich mich strikt an das Urheberrecht. Aber wenn es um lustige Bildchen usw geht, gehe ich davon aus, dass der Fotograf das für die Allgemeinheit gemacht hat. Manchmal sollte man auf seine Rechte verzichten, weil es weniger Sinn macht und mehr Härte ins Internet bringt.

Vielleicht könnte man das mit einem neuen Bildformat lösen, wo die Copyrights ausführlich im Anhang mitgeliefert werden.

Mit ner gewissen Zertifizierung mit Online-Datenbank. Und alles, wo Bildhash und Copyright nicht mit der Datenbank übereinstimmen, liefert einen Fehler.

@Shrimp
Muss nicht sein. Ein schlauer Fotograf lädt nie die originalen Fotos hoch, sondern verkleinert sie ein wenig.
Vor Gericht kann man dann mit der originalen Bilddatei beweisen, dass man der Urheber ist. Wenn man das originale Foto ins Netz stellt, steht man blöd da, weil es dann jeder hat.

Man muss ja nicht heftig verkleinern. Nur ein wenig.

Die Bilder, die ich ins Internet gestellt habe, habe ich für den privaten Bereich freigegeben, nur eben nicht zur Weiterverwendung auf eigenen Seiten. Es gibt genügend Zeitgenossen, die sich an nichts halten. Den Vogel hat eine Norwegerin abgeschossen, die eines meiner Bilder bei einem nationalen Fotowettbewerb einreichte und lange unter den ersten in der Wertung lag.

@Ford

Es ging gerade darum, wie man nicht wegen jedem Mist zum Gericht rennen müsste.

@Shrimp
Das Problem ist ja dabei- dass man einfach ein Screenshot macht und schon hat man wieder das JPG vor sich liegen

@Ford
Macht Sinn - nur blöd wenn die Geräte immer die Bilder irgendwo hochladen wollen (ohne zu verkleinern) und schon hast du dein Bild als Facebookpost

@Zeitzeuge-WL
Genau um solche Beispiele soll es u.a. gehen.
Was ist daraus geworden?

Es geht ja nicht nur darum, ob jetzt alle zum Anwalt rennen, sondern dass sich das Internet immer mehr Menschen erreicht und immer tiefer in das tägliche Leben einzug findet. Somit aber auch es immer wichtiger wird, damit richtig umzugehen

@Shrimp
Okay, falsch verstanden.

RobbyRobbe schrieb:Macht Sinn - nur blöd wenn die Geräte immer die Bilder irgendwo hochladen wollen (ohne zu verkleinern) und schon hast du dein Bild als Facebookpost

Darum mache ich meine Fotos auch nur mit meiner Fotokamera. Die hat kein Internetanschluss und lädt auch nichts hoch.
Handybilder finde ich nicht arg schlimm. Die Qualität ist im Gegensatz zu meiner Fotokamera grausig. Außerdem habe ich da dieses automatische Hochladen sowieso abgestellt.

RobbyRobbe schrieb:Es geht ja nicht nur darum, ob jetzt alle zum Anwalt rennen, sondern dass sich das Internet immer mehr Menschen erreicht und immer tiefer in das tägliche Leben einzug findet. Somit aber auch es immer wichtiger wird, damit richtig umzugehen

Darum muss man wissen, wie und wem man seine Fotos zugänglich macht.

Was habt ihr für ein Glück, dass die süßen Tierchen nicht selbst auch noch vor Gericht ziehen und die Fotografen für ihr Eigentum verklagen.

Shrimp schrieb:Was habt ihr für ein Glück, dass die süßen Tierchen nicht selbst auch noch vor Gericht ziehen und die Fotografen für ihr Eigentum verklagen.

Was meinst du, warum Knut gestorben ist?

wer im Internet bilder veröffentlicht die nicht geteilt werden sollen darf keine veröffentlichen oder sollte zumindest ein wasserzeichen rein pfuschen.

@RobbyRobbe
Ich habe den Hinweis auf den Wettbewerb von einer Besucherin meiner Website bekommen und habe an den Ausrichter des Wettbewerbs geschrieben, daß ich das Urheberrecht am Bild habe und die Teilnehmerin nicht über das hochauflösende Foto verfügen kann. Es hat drei Wochen gedauert und dann war das Foto entfernt. An einer Rechtsstreitigkeit im Ausland hatte ich kein Interesse!

@illik
Und das ist schade... Denn Wasserzeichen machen manche schöne Bilder kaputt.
Soll jeder seine Bilder weiterhin ins Netz stellen, wie er mag. Wenn es jemand klaut, sollte man dann um Entfernung bitten.

Du musst bedenken, dass man manchmal für manche Bilder viel Mühe, Zeit und Geld stecken muss. Ich selbst habe auch einige Fotos, für die ich früh aufgestanden bin und vor der Arbeit gemacht habe. Oder mal lange warten musste, für ein Motiv viel herumfahren musste usw. Geld habe ich bisher nur in Fahrkarten gesteckt und es war nie teurer als 20 €. Manche zahlen aber hohe Summen an Geld, um manche Fotos hinzukriegen.

Und bei all diesen Mühen und Kosten ist man letztenendes als Urheber ziemlich genervt, wenn da jemand das Foto einfach klaut. Einige sind dann noch dreist und schneiden das Wasserzeichen heraus und behaupten, das Bild hätten sie gemacht...

Aufgrund der technischen Möglichkeiten des Internets und muss man einfach ein anderes Verständnis entwickeln von Urhebe- und Nutzungsrechten, finde ich.

Gesetze aus der Ära vor dem Internet, die in einem ganz anderen Umfeld entstanden sind, müssen renoviert werden.

Denn es macht keinen Sinn, großartig Kriminalisierung von Menschen zu betreiben, nur, weil sie jetzt meinetwegen mal ein Bild kopiert haben oder sich einen Song runtergeladen haben oder einen Film.


Gibt ja diese beknackten Werbungen gegen Raubkopierer, wo praktisch so getan wird, als ob die Täter Schwerverbrecher wären, die mit schwerer Körperverletzung oder Mord vergleichbare Dinge begangen haben.

Stimmt schon, es ist nicht so ganz korrekt, es ist Diebstahl, beispielsweise.

Aber man sollte doch überlegen, ob es Sinn macht, beispielsweise das Leben junger Menschen schwer zu schädigen oder zu zerstören, indem man etwa die ,,volle Härte des Gesetzes" anwendet und einem Raubkopierer eine schwere Geldstrafe, Knast und Vorstrafe aufbrummt.

Der Schaden ist wohl ungleich größer für den Raubkopierer, als für irgendeine fette Firma.

Kc schrieb:Der Schaden ist wohl ungleich größer für den Raubkopierer, als für irgendeine fette Firma.

Jetzt kommt wieder das Argument der gesichtslosen, großen Firmen.
Aber es ist von außen kein Unterschied on ich ein Spiel von EA runterlade, oder ein Spiel eines dreiköpfigen Entwicklerteams, welche versuchen auf dem Gebiet beruflich Fuß zu fassen und deren Existenz von den Spielen abhängt.

Wenn man nichts zu befürchten hat, würde der, der nicht runterlädt mehr oder weniger der "dumme" - und das Team geht pleite, auch wenn das Spiel ein totaler renner ist - nur das 80% dafür nicht bezahlt hat - auf die "gütigkeit" der Kunden sollte man nicht hoffen...

@RobbyRobbe

Nichts gegen die kleinen Entwickler - aber trotzdem muss eine Reform von Nutzerrechten stattfinden.

Es gelten noch immer Gesetze, die zu ganz anderen Zeiten und unter anderen Voraussetzungen entstanden sind. Diese müssen novelliert und an die neuen Gegebenheiten angepasst werden.


Ich denke, Entwickler und Künstler müssen in gewisser Weise einfach damit leben, dass man sich an ins Internet gestellten Werken auch ,,illegal" bedient, das ist unvermeidbar.

Und weil es unvermeidbar ist, sollte man auch vorsichtig damit sein, solche Taten allzu dramatisch zu kriminalisieren.


Hinzu kommt auch: Mittlerweile ist es z.B. bei Games ein ungeheurer Aufwand für ehrliche Kunden geworden, die noch zu spielen.

Online-Zwang, Seriennummereingabe, Key-Eingabe, erzwungenes Anlegen eines Accounts, mit dem man beim Spielen ständig verbunden sein muss, Abstürze...
Zum Teil hat man mit gecrackten Games ganz einfach mehr Spielkomfort.

Wenn ich mir legal ein Spiel kaufe oder einen Musiktitel oder ein Gemälde, dann will ich das auch unkompliziert und nach Gutdünken nutzen und nicht quasi ständig unter Aufsicht des Herstellers spielen.

Kc schrieb:Online-Zwang, Seriennummereingabe, Key-Eingabe, erzwungenes Anlegen eines Accounts, mit dem man beim Spielen ständig verbunden sein muss, Abstürze...

Jetzt kommt das auch wieder - es gibt schon Plattformen, wie Humble Bundle, IndieGala oder GOG, welche die Spiele preiswert anbieten - und dabei auch DRM Free runterladen kann.
Keine aktivierung, kein Online-Zwang und wenn Sales sind zu wirklich kleinen Preisen.

Natürlich sowas wie UPlay oder EAs Online-Zwang völlig übertrieben - aber das machen nicht die kleineren und man sollte die Unterstüzen. Wenn Spiele zensiert werden und die Originalversion nicht frei erhältlich ist, sehe ich das auch anders.

Wie bei Resident Evil 4 - wo bestimmte Minispiele fehlen, da Capcom verschlafen hat die einzureichen.

@Kc
Bei der gegenwärtigen Praxis im Internet sind die kleinen Rechteinhaber die Gelackmeierten. Die Großen überleben hauptsächlich nur noch durch Geschäftskunden und ihre globale Präsenz.
Wenn die Leistungen der Rechteinhaber weiter so honoriert werden, dann werden diese auf mittlere Sicht nichts Neues mehr anbieten (können), denn jede Neuproduktion hat seinen Preis. Neuproduktionen werden größtenteils aus den Erlösen der vorhandenen Rechte finanziert.
Aus diesem Grunde wird an der derzeitigen Praxis auch nichts geändert. Die Kleinen gehen baden und die Großen freuen sich über schrumpfende Konkurrenz.

Da ich Bildlizenzen über diverse Agenturen verkaufe, ist es mir natürlich auch schon öfters passiert, dass Bilder von mir irgendwo auftauchen und nicht dafür bezahlt wurde. Find ich natürlich nicht so toll. Hab in die Bilder Arbeit gesteckt und möchte nicht dass Hinz und Kunz sie ungefragt verwendet. In den gigantischen Weiten des Internets lässt sich das leider auch schlecht kontrollieren.

Ich schreib den jenigen in der Regel an und bitte um Entfernung. Vor Gericht war ich deswegen jetzt auch noch nicht.