@annessa Ja, tue ich. Ich sag Bescheid, wenns in Druck geht - du bekommst das erste Exemplar :-)
Hallöchen,
ich bin jetzt sehr dreist und ich hoffe, ihr zerreißt mich nicht in der Luft, wenn ich meinen Senf dazugebe, ohne alle pages dieses Threads gelesen zu haben - für inhaltliche Wiederholungen entschuldige ich mich an dieser Stelle.
Das erste Mal, das ich auf den Namen "Luka Magnotta" gestoßen bin, war bereits in den Jahren nach 2005. Wenn man sich gewisse Besonderheiten des zu erwartenden juristischen Verfahren oder auch seine Psychopathologie näher betrachten möchte, ist es hilfreich, sich gewisse nationale und kriminalistische Kontexte dieser Zeit in Kanada anzuschauen.
Im Jahr 2005 wurde Karla Homolka (sexuelle Sadistin und Psychopathin) aus der Haft entlassen. Sie hatte gemeinsam mit ihrem Mann (Paul Bernardo) mehrere junge Frauen auf bestialische Weise sexuell misshandelt, gefoltert, vergewaltigt, getötet und mitunter zerstückelt. Alle diese Taten haben beide gefilmt. Bekannt wurden die beiden als "Ken und Barbie Killers". Dieser Fall hat das Vertrauen der Leute ins Kanadische Rechtssystem bis heute erschüttert (was man noch immer auf nationalen Homepages privater Menschen nachlesen kann), denn während Bernardo lebenslang einsitzt, wurde Karla Homolka 2005 in die Freiheit entlassen. Grund war ein Deal der Staatsanwaltschaft mit ihr, der ihr Strafminderung zusicherte, wenn sie vollmfänglich gegen ihren Mann aussagt. Sie erzählte den Ermittlern die rührselige Geschichte einer armen, abhängigen Frau in den Fängen eines gewalttätigen Ehemanns (der er ohne Zweifel auch war). Nach Unterzeichnung des Deals (der damit nach kanadischem Recht Rechtsgültigkeit hatte), fand man dann die Videoaufzeichnungen, in denen deutlich wurde, dass Bernardo zwar sexueller Sadist ist, dass jedoch die Ausschmückung, die Ideen der Folterungen und die nachfolgenden Tötungen der Opfer weitgehend durch Homolka beigesteuert wurden.
Nach ihrer Entlassung gab und gibt es bis heute Menschen, die mehrfach erfolgreich versucht haben, Homolkas neue Identitäten zu ermitteln und ihren Werdegang zu verfolgen, aus mangelndem Vertrauen in die Justiz, wie sie selbst begründen.
Aus dieser Zeit stammen auch die ersten Berichte über Kontakte zwischen Homolka und Luka Magnotta. Bis zum heutigen Tag ist nicht abschließend geklärt (bitte googlen - Quellen gibt es dazu en masse), ob dieser Kontakt tatsächlich bestand oder aber (!) von Magnotta selbst angegeben wurde, um sich persönlich hervorzuheben (was zu seiner Persönlichkeit wahrscheinlich gut passen würde). Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, gewisse Parallelen zu den Tötungsweisen bei Homolka/Bernardo zu sehen und so wie Magnotta u.a. von seiner Familie beschrieben wird, mag ein Anreiz in seinen Augen ebenfalls sein, nach den bisher "schlimmsten Mördern" des so friedlichen Kanadas der "einzig schlimmste" zu sein.
Wie gesagt. Für mich ganz interessante Aspekte, vielleicht hat ja jemand diesbezüglich neue, andere oder weiterführende Infos - das würde mich interessieren!