jofe schrieb:Dann will Ich erst gar nichts zu lesen bekommen, wenn DU etwas "ausführlicher" wirst und weiter ausholst, wenn DU was postest
Tja..lieber ( liebe ) jofe: Ich nenne sowas schlichtweg Ironie :-)
mothwoman schrieb:die noch lauter als das Kind brüllt:"Käwiiiiiiiien! Das nächste mal lässt Mama dich zu Hause, wenn du immer so einen Aufstand machst
Wie geil!!!!! Aber absolut realistisch!
Da ich ja von anderes Usern " ermahnt" wurde, mich zukünftig kürzer und präziser zu formulieren, noch ein Punkt beim Einkaufen, der nicht unerwähnt bleiben darf.
Leider ist dieser nur im Zusammenhang mit einer kleinen Vorgeschichte meiner beruflichen Laufbahn wieder zu geben - aber zwecks des besseren Verständnisses sei mir dieser kleine Ausflug in die Vergangenheit erlaubt.
Im zarten Alter von ca 26 - 33 verdingte ich mich nebenbei sozusagen als "Arbeiter-Söldner" - was ich damit ausdrücken möchte ist, das ich in dieser Zeit nahezu jeden Job angenommen habe, egal wie schwer, ekelig - was auch immer, Hauptsache die Bezahlung stimmte.
Ein paar Beispiele: Im KH Bettpfannen leeren und reinigen, Jauche abpumpen, Dixi-Toiletten aussaugen ( mit der Maschine, nicht mit dem Mund ) und reinigen, Messi-Wohnungen räumen, Gemeinschafts-Toiletten von Großunterkünften schrubben - eben meist Jobs die Ekel erzeugten, bei denen es zum Himmel gestunken hat. In dieser Zeit wurde mein Geruchssinn gut abgehärtet.
Zurück in den Supermarkt:
Alle anderen Beispiele ( größten Dank dafür - Ich bin nicht alleine ) zeigten sehr gut auf, wie komplex so ein Shopping-Adventure im Supermarkt ist. Richtig grausam wird es für mich allerdings, ( und diese Erlebnisse sind immer von Flashbacks in eines meiner früheren Leben begleitet - ich war laut Aussage einer anderen, liebgewonnenen Userin französischer Soldat bei Verdun ) wenn ich in den Gängen dieser Konsumtempel noch in weiter Entfernung von der Kasse gewisse Duftmoleküle wahrnehmem
muß. Ja genau - wahrnehmen
muß Weil die Luft nahezu in ganzen Abteilungen so schwer mit " Nuttendiesel" getränkt ist das es einem regelrecht den Hals zu schnürt. In solchen Situationen weiß man, wie sich der olle Sadam gefühlt haben muß, als sich die Falltüre öffnete.
Mit schlimmsten Erwartungen im Kopf, aufkeimenden Breichreiz in der gesamten Zwerchfellregion nähere ich mich dann den Kassen - und muß mit weitaufgerissenen Augen feststellen: Es gibt kein Entkommen! In voller Breite haben sich an beiden geöffneten Kassen zwei Damen gesetzeren Alters mit ihren Kukident-Frachtern positioniert - vor ihnen noch jeweils ein paar Personen mit grünlich-gelber Gesichtsfarbe - ich unmittelbar dahinter. Krampfhaft schaue ich mich um, nach weiteren Kunden, die ich - höflich wie ich bin - " vorlassen" würde - um einen gewissen Zwangsabstand zu den Giftgasbombern vor mir aufzubauen - doch weit und breit keine Sau in Sicht!
In meinen Gehirn blitzen die grausamen Bilder der Giftgasangriffe in der Schlacht von Verdun auf - in meiner Phantasie sehe ich schon sich vor mir auf den Boden windende, röchelnde Supermarktkunden, die Gesichtsfarbe der Menschen vor mir deutet darauf hin, das es nicht mehr lange dauert bis es den ersten umhaut!
Der Duftschwall vor mir dürfte mittlerweile die Dichte von Styropor erreicht haben, es ist nahezu unmöglich auch nur noch ein einziges Sauerstoffmolekül zu erhaschen.
Sämtliche Sinne rebellieren in meinem Körper, in meinem Mund schmecke ich eine Msichung aus Magensäure, Kaffee und Käsesahnetorte, ein eindeutiges Zeichen, das mich mein Frühstück von heute morgen nochmal halbverdaut sehen möchte!
Meine Nasenhaare sind bereits zu Draht erstarrt, als ich meinen Blick vorsichtig abwärts senke. Meine durch die in der Vorgeschichte geschilderte, jahrelange geruchsintensive Nebenbeschäftigung geschulten Geruchsinn-Rezeptoren teilten mir mit, das da noch etwas anderes mit bei sein muß, nicht nur 2 Liter von "Brush Brutal Women 75 " was diesen Gestank verusacht.
Meine Vernutung wurde bestätigt, als meine Blicke in Bodenähe die Füße von Oma Senfgas erreicht haben: Über das Maß aller Dinge geweitete, hinten offene Ledersandalen geben den Blick auf richtig, dicke schruntige Hornhautkrusten frei, die in allen Verwesungsfarben vor sich hin schimmern. Deutlich zu erkennen sind zwei mindesten 10 Tage alte Hühneraugenpflaster, unter denen eine nicht näher definierbare ,rötlich-gelbe Soße hervorquillt. Geschätzte 145 Kilo Druck pro cm2 sind selbst für das beste Pflaster eine technisch nicht vertretbare Belastungsprobe.
Nach einem schier nicht enden wollenden Marthyrium meiner sämtlichen Sinne habe ich es dann endlich geschafft: Ich darf meine 4 Posten bezahlen. Mitleidsvoll betrachte ich das frische Steak, welches eigentlich zum abendlichen Verzehr bestinmmt war. Die aus der Tüte herausschillernden Farben erinnern mich grausam an das so eben Gesehene, und ich beschließe mit knurrenden Magen: Heute abend gibt es nur Salat.
Vor dem Supermarkt wird noch das Moped eines Kids vorübergehend zwangsenteignet - ein paar kräftige Lungenzüge, knieend vor dem Auspuff bei laufenden Zweitakt-Motor ätzen auch die letzten Moleküle des chemischen Verjüngungsmittels aus dem Hause " Gebürder Ammoniak & Co KG" aus meinen Atemwegen.