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Einkaufen - eure Erfahrungen?

61 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Einkaufen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Chips Diskussionsleiter
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Einkaufen - eure Erfahrungen?

17.07.2011 um 02:13
Ich mach´s kurz: Anbei mein tägliches Horror-Szenario wenn ich einkaufen gehe.
Würde mich freuen, wenn Ihr eure Erfahrungen auch posten würdet.

Ich mag es nicht sonderlich – aber es muß sein. Bei manchen nur einmal in der Woche, dann aber richtig groß – und viel, bei anderen, so wie bei mir – immer etwas weniger, aber dafür jeden Tag….nur nicht sonntags.
Am liebsten bin ich dabei ganz für mich alleine, was sich aber nicht immer so einrichten lässt, meistens bin ich mit vielen anderen, zum Teil mir völlig fremden Menschen in ein und denselben Raum, und ich fühle mich dabei richtig beobachtet.
Das ist dann von Anfang bis zum Ende dieser Tortour mehr als lästig, anstrengend und nervenaufreibend…..
Ich rede vom Einkaufen.

Ich habe in meinem Wohnort einen „ Stamm-Supermarkt“. Ich mag diese modernen Abfertigungshallen des vakuum-verpackten MDH-Konsums nicht sonderlich – bin aber letzt-endlich wie fast jeder von uns auf so eine Einrichtung angewiesen……“Selbstversorger“ ist nicht möglich, da ich weder ausreichend große Weideflächen für die Milchviehzucht, noch entsprechende Stallungen für die Geflügel-und Schweinefleischproduktion besitze, ganz zu Schweigen von der erforderlichen Größe an Agraflächen, um meinem Jahresbedarf an Brot und sonstigen Backgut zu decken.

Also muß ich eben Einkaufen gehen…bzw. fahren, womit auch immer.
Im Regelfall bevorzuge ich das Auto, nicht zu letzt wegen des höheren Ladevolumens – im Vergleich zu meinem Rucksack……Ich halte nicht viel von „ Vorratshaltung“ – kaufe viel lieber täglich frisch ein – soweit das eben möglich ist….
Selbst benötige ich nicht viel – im Essen bin ich eher bescheiden – bevorzuge einfache Kost – mit anderen Worten: ich zu faul zum kochen, esse gerne kalt. Das vereinfacht meinen Einkauf ungemein – ich benötige täglich immer wieder die gleichen Artikel…das mag nach einer sehr einseitigen Ernährung klingen – und das ist es auch!
Aber diese Art der Ernährung verkürzt den Aufenthalt im Supermarkt auf ein Minimum an Zeit, vorrausgesetzt – ja, vorrausgesetzt man steht an der Kasse nicht am Ende einer 12 Personen umfassenden Schlange – jeder mit brechend vollen Einkaufswagen. Dieses mich tag-täglich auf´s neue heimsuchende Phänomen begreife ich umso schwerer, da ich jedesmal beim Betreten des Marktes keinen einzigen Menschen an der Kasse entdecken kann, und ich für meinen Durchlauf weniger als 2 Minuten benötige. Doch dann, urplötzlich, beim Einbiegen auf die Zielgerade im Labyrinth der rechtwinkligen Gassen des farbenrpächtigen Konsumstempels der Schock:
Mindestens 3 – 789 Personen vor mir an der Kasse…an der einzigen Kasse im ganzen Markt, wohlgemerkt!
Meine Gedanken manifestieren sich in Richtung einer Verschwörungstheorie mit dem Ausmaß der des Kenedy-Attentats…..mindestens….oder der des 11. Septembers.

Zum Glück hat so ein moderner Einkaufswagen am hinteren Ende unten noch so ein ausklappbares Zusatzfach, in dem eigentlich ein Getränkekasten Platz finden sollte…
Wer sich jedoch schon mal sein Schienbein an dem dann hervorstehenden Getränkebehältnis aus Kunstoff gestoßen hat, stellt nie mehr die Wasserkiste auf diese Ablage, sondern viel lieber mindestens einen seiner beiden Füße darauf, weil dies dann eine viel bequemere „ Warte-Position“ ergibt……und „ cool“ sieht´s ja obendrein auch noch aus…..mehr oder weniger…..

Trotz modernster Scanner-Technik bei der Preiserfassung am „ Kunden-Check-Out-Terminal“ –also an der Kasse - legt die Kassiererin eine Gelassenheit an dem Tag, das man neidisch werden könnte. Das Essenstempo eines südamerikanischen Amazonas-Dreifinger-Faultiers beinhaltet dagegen noch das Riskio eines Geschwindigkeitsrausches….aber wie wir alle wissen: „In der Ruhe liegt die Kraft“.

Um mich etwas von der Warterei abzulenken beschließe ich möglichst unauffällig die Inhalte der vor mir stehenden Einkaufswägen zu sichten, um mir dann in meiner Phantasie auszumalen, was es den heute abend bei wem wann und warum wie zum Abendessen geben …..und wer aus der Familie erneut über Spagetti Bolognese bzw. Ravioli aus der Dose maulen wird……

Ohh! – ein Lichtblick.- eine etwas betagtere Kundin ist soeben abkassiert worden – 23,67.- Euro macht die Zeche. Es freut mich zu sehen, das die rüstige Oma sehr auf Sicherheit bedacht ist – und bis zur akustischen Offenbarung der Endsumme durch die Kassendame ihren Geldbeutel feinst säuberlich am tiefsten Punkt ihres perfekt verschnürten Einkaufskorbes vom Typ „ Gretel – rot-weiß“ – Modell 1977 verwahrt hat.
Was ich nun zu sehen bekomme, muß im Detail geschildert werden:
Auf der sogenannten „NachScan-Ablagefläche“ – das ist dieser kleine Platz nach dem Scanner – auf dem bereits erfasste Ware so lange liegen sollte, bis man sie entweder wieder im Einkaufswagen - oder eben schon im eigenen Transportbehältnis verstaut hat – türmte sich so etwas ähnliches wie eine moderne Architektur-Sklputur aus Butterpäckchen, Puddingbecher, Gebißreiniger-Tabs und einem komplexen Bündel von Karotten mit Grün – und einigen anderen nicht näher definierbaren Artikeln…..de Facto: Kein Platz mehr, um o.g. Einkaufskorb abzustellen……also wird dieser wieder in den Einkaufswagen zurückgestellt, und mit zittrigen Fingern an dem vorbildich geknüpften Knoten genesselt, der das rot-weiß-karierte Tuch des Korbes perfekt verschnürt und den Inhalt des selbigen vor dem Zugriff durch Taschendiebe schützt.
Na, wer sagt´s den – nach kurzen 6.5 Minuten ist´s geschafft – das Tuch entknüpft – der Korb geöffnet – nun kann ja bezahlt werden. Was macht es nochmal???? 23,67??? „Moment, ich habs passend“…….Dieser Satz dringt wie ein Dolchstoß in mein Gehirn – mein Blutdruck steigt schlagartig um das Doppelte an……“ Also, hier ein Zwanziger, hier ein Euro, und Moment – ich weiß doch, das ich noch einen habe- ach ja, hier – und wieviel fehlt jetzt noch?
Ach ja – Augenblick bitte, ich habe noch Kleingeld im anderen Geldbeutel, ich habs ja gleich….der ist in meiner Handtasche….weiter Minuten vergehen – bis endlich – und ein Aufatmen geht durch die ganze Schlange – der zweite Geldbeutel aus den Untiefen der Handtasche ans Tageslicht gefördert wurde…..So. hier sind noch ein weiterer Euro – ein 50 Centstück und…….Ach herrje – jetzt reicht es doch nicht – geben sie mir mal wieder alles zurück – ich gebe ihnen doch lieber ein 50.-Euro Schein…..“

Selbstverständlich denkt unsere liebe Oma nicht im geringsten daran, ihren Einkauf schon mal einzupacken – nöööö, zuerst muss das zurückerhaltene Geld ordnunsggemäß wieder in die entsprechenden Geldbörsen verstaut werden – im Anschluß daran wird penibelst auf das Wechselgeld von dem Fünfziger gewartet – dies selbstverständlich sofort 3 x nachgezählt ( steht ja auf den schönen Schild an der Kasse: Wechselgeld bitte sofort nachzählen, spätere Reklamationen……usw.“ )
Als die Gute endlich auch noch ihren Gebißreiniger eingekorbt hatte, geht es ein Stückchen weiter….nächster zahlungspflichtiger Dr. Oetker- Kosument ist wohl einer von der Studenten-Fraktion – Typ „ BWL-er“ – schätze 5. oder 6 Semester. Nur 5 Artikel im Korb – geht ja schnell….... „7,89.-„ „ Ich zahl mit Karte!“
Klaro, bei solch einer Summe bietet sich der bargeldlose Zahlungsverkehr ja bestens an, er drängt sich einem ja förmlich auf……und wäre ja auch praktisch – wenn, ja wenn….eines der beiden involvierten Technik-High-Lights auch funktionieren würde,,,,,,,,,“ Karte geht nich“ sagt die Kassendomteuse – und schulterzuckend meint unser Studi: Dann muß ich es hier lassen, Bargeld hab ich keines dabei“
Die Stornieraktion nahm weitere Minuten in Anspruch…….

Der nächste säumige Zahler scheint einer von der schnellen Truppe zu sein – von der ZU schnellen Truppe, wie sich mit einem lauten Klirren herausstellt: Zwei nach einem kurzen nahezu senkrechten Flug auf dem Boden zerschellte Literflaschen „Weilheimer Traubensaft - naturrot“ machen aus dem weiß gefliesten Kassenbereich eine „Crime Scene“ mit riesiger Blutlache………das Aufwischen der klebrigen Saftbrühe wird umgehend erledigt – die Verzögerung beim Abkassieren beläuft sich auf unter 10 Minuten……

Mittlerweilen bestens über den langjährigen Krankheitsverlauf von Frau Rillenbrink und Frau Heberweide informiert – das sind die beiden Damen vor mir, die sich in all der Zeit angeregt u.a. über all die unterschiedlichen Arten von Ekzemen und Furunkeln unterhalten haben, die sich im Laufe eines Lebens so am und im Körper bilden und einfinden können, nähere ich mich langsam aber sicher der schwarz-weiss-karrierten Zielfflagge – der Kasse!

Wäre es Frau Rillenbrink nicht in aller letzten Augenblick noch eingefallen, dass sie
„ etwas vergessen“ habe, hätte ich es wohl noch zu den 12 Uhr Nachrichten nach Hause geschafft…. Wir – und damit meine ich in erster Linie mich –aber auch alle anderen, die sich mittlerweilen zum lustigen Kassen-Showdown eingefunden haben werden wohl nie erfahren, WO überall die liebe Frau Rillenbrink nach ihren
„ vergessenen Etwas“ gesucht hat, jedenfalls kam sie nach ca. 7,46 Minuten mit den gleichen leeren Händen wieder zurück, mit denen sie die Kassenschlange als Schlangenerste verlassen hat…“ Ach, ich lass es für heute lieber, das dauert mir jetzt dann doch zu lange!“

ACH WAS!!!!

Die während ihrer Abwesenheit aufgelaufenen Wetten über die von Ihr bevorzugte Zahlungsweise – also Bar oder Karte haben mittlerweilen die Quote 1 : 4 für die Kartenzahlung erreicht – zerschlagen sich jedoch ebenso schnell, wie sie entstanden sind – Frau Rillenbrink zahlt bar – mit einem 500 Euroschein!
Der Ausflug der Kassiererin „ nach hinten“ – um die Echtheit des 500er Scheines zu überprüfen dauert weitere Minuten…….

Endlich komme ich an die Reihe – halte mein Geld bereits in den Händen, ich weiß ja in etwa, was mein Geraffel kostet – zahle, stopfe mein Zeugs schnellst-möglichst in den Einkaufswagen – nehme mein Wechselgeld entgegen und verschwinde….Aufenthaltszeit netto an der Kasse: keine 2 Minuten.

Der Abschlußschock trifft mich, als ich meinen leergeräumten Einkaufswagen in die dafür vorgesehene Sammelbox zurückbringen möchte:
Oma Wechselgeld, Frau Rillenbrink, Frau Heberweide, und der Saftflaschen-Terrorist haben sich mit vollen Einkaufswägen unmittelbar vor der Zufahrt zur Abgabestelle für die leeren Supermarkt-Ferrari´s zum gemeinsamen Stelldichein und Einkaufs-Erfahrungsaustauschs versammelt, und blockieren mit Ihren Schwertransportern mehrspurig den Zugang zum Depot ….

Ich werde morgen einen Fastentag einlegen.


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Einkaufen - eure Erfahrungen?

17.07.2011 um 02:18
Zitat von ChipsChips schrieb:Ich mach´s kurz:
ich machs mal kurz:

ZONK! :D


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17.07.2011 um 02:19
Zitat von rockandrollrockandroll schrieb:ZONK!
Genau! Zonk!


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17.07.2011 um 02:27
@Chips oh man ich liebs ja einkaufen zu gehn :shot:


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17.07.2011 um 02:29
@Chips
jepp, aber nett geschrieben. muss man dir lassen :) ..eigentlich weiss man gar nicht, ob du dich ärgerst, oder das ganze spektakel sogar geniesst :D ..auf irgendeine schräg-amüsante weise ;)

@rutz
da isser^^ thx


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17.07.2011 um 02:29
@Chips
Danke!! Ich hab gerade in meine Tastatur gebissen vor lachen. Ein Bericht aus dem alltäglichen Leben, wundervoll!


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17.07.2011 um 02:35
..eigentlich weiss man gar nicht, ob du dich ärgerst, oder das ganze spektakel sogar geniesst ..auf irgendeine schräg-amüsante weise
Wenn ich Zeitdruck habe kotzt es mich an - wenn ich keinen Zeitdruck habe - auch! :-)


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17.07.2011 um 02:37
Soviel zum genießn. Bist du dabei auch nervös @Chips ?


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17.07.2011 um 02:41
@Chips
Eins zu eins meine Erlebnisse hast du da geschildert. Bei kommt immer noch dazu, dass die Leute hinter mir immer direkt mal schön ihre ganzen Sachen aufs Band klatschen, obwohl ich noch gar nicht fertig ausgeräumt habe, und somit natürlich dann keinen Platz mehr auf dem Band habe....grrrrr!!! Auch gut sind die, die hinter einem Stehen und mit ihren Einkaufswagen dann in einen reinfahren. Oder die, die die Einpackflächen blockieren....hach jaaa, ein herrlicher Pfuhl nervenzerreissender Kleinigkeiten........


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17.07.2011 um 02:41
Zitat von KatoriKatori schrieb:Bist du dabei auch nervös
Nein, aber stets gereizt. Was aber nicht persönlich gegen Oma Streitnöckenbecker geht, die ihr Kupfergeld aus dem stes mich sich geführten, prall gefüllten Gurkenglas puhlt, sondern mehr gegen
"Murphy´s Law" - weils mir immer ohne Ausnahme so geht.......


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17.07.2011 um 02:43
@Chips nervös war auch nur eine noch beschwichtigende Äußerung, dabei kann man aber auch echt zu Berserker werden...

Manch Hartzis sind auch der Knüller...


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17.07.2011 um 02:44
@Chips
kenn ich aber auch von mir.. ich könnte es vermutlich nicht ganz so deteilgetreu widergeben, aber in vielen der beschriebenen situationen findet man sich häufig wieder, und angenehm sind sie tatsächlich in dem augenblick nicht. alles andere als das. wenn ich den mumpitz dann aber hinter mir lasse, kann ich mir den einen oder anderen schmunzler doch nicht verkneifen -sofern es sich auch um originälle begebenheiten handelte, und nicht um den alltäglichen nervenkrieg an der fleischtheke zb.-

oh, da fällt mir immer die szene aus "dänische delikatessen" zu ein.. kenner werden wissen was ich meine. prädikat empfehlenswert ;)


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Chips Diskussionsleiter
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17.07.2011 um 02:55
Fleischtheke ist ein Kapitel für sich, Käsetheke ebenso.

Einer meiner Hotspots ist der Leergut-Automat. Es ist jedesmal ein Jungbrunnen, ein multipler Orgasmus wenn man das Glück hat, das vor einem einer von der Sammler-Fraktion am Automaten steht. Das sind dann die, die diese großen, häßlichen Nylongewebetaschen mit dem Volumen eines Tanklasters randvoll mit Leergut haben. Selbstverständlich alles Einzel-Einwegflaschen, die der Automat in seinem düsteren, geheimisumwitterten Inneren gleich zerschreddert bzw. zerdrückt.
Jedesmal wenn ich dieses gräßliche Gräusch wahrnehme, greife ich mir unweigerlich instinktiv in den Schritt um nach zu sehen, ob die Familienjuwelen noch unbeschädigt sind.

Wenn die Gute dann endlich auf umweltfreundliche Art und Weise ihr Haushalts-Budget aufgestockt hat, und man sich endlich freut das man seine Kiste Leergut loswerden kann, signalisiert einem ein großes, rotes Blinklicht das der Automat auf " Störung" geschaltet hat, weil ihn Frau Schafswollsocke-Birkenstock gänzlich mit Plastik überfüttert hat.

Es ist zum amoklaufen!


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17.07.2011 um 03:01
Mal abgesehen davon, dass man eh immer genau an der Kasse steht, an der es schleppend voran geht. Auch wenn an der Kasse nebenan eigentlich 5 Kunden mehr anstehen.


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Chips Diskussionsleiter
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17.07.2011 um 03:02
Aber es gibt auch Lichtblicke - wie ich im folgenden Erlebnis berichten möchte:

Neulich, im Schilderladen

Ein Hobbyholzwerker konnte sich endlich einen langersehnten Wunsch erfüllen – eine mittlerweilen selten gewordene aber hochwertige Kreissäge konnte er käuflich erwerben, und im Herstellerwerk generalüberholen lassen.

Nachden er die Maschine noch fü seine Zwecke modifiziert hatte, sollte ein Typenschild mit den für die Komplettdurchsicht relevanten Daten auf der Maschine angebracht werden – was liegt also näher als der Gang zum Schildergraveur – im Volksmund als Schilderladen bezeichnet.

Lauschen wir nun zunächst den Dialog zwischen den Holzhandwerker ( HHW ) und der netten, aber doch schon etwas in die Jahre und in die Breite gekommenen Dame des Schilderladens( SLD ) bei der Bestellung des 6 x 10 cm großen Typenschildes.

HHK: Guten Tag
SLD: Grüß Gott
HHW: Kann ich machen, wenn ich Ihn sehe – aber seit wann duzen wir Uns?
SLD: Wie bitte?
HHW: Ach, schon gut. Ich bräuchte ein Schild graviert
SLD: Das könenn wir machen
HHW: Ich weiß, deshalb bin ich ja hier…….
SLD: Wie groß – und welches Material?
HHW: Ich bin 1, 76 – und aus Fleisch und Blut – oder meinten Se das Schild?
SLD: DAS SCHILD NATÜRLICH!
HHW: dachte ich mir fast – also 6 x 10 cm hier ein Rohentwurf aus dem PC
SLD: Und aus welchen Material soll das Schild sein?
HHW: Geht Salzteig?
SLD: NEIN! NATÜRLICH NICHT!
HHW: Dachte ich mir fast – was würden Sie mir empfehlen?
SLD: Ich würde Ihnen zu allererst empfehlen, Sie hören auf mich zu VERARSCHEN!
HHW: Hmmm..wenn das Einfluß auf den Preis hat – gerne!
SLD: Kunststoff oder Metall?
HHW: Wer?
SLD: DAS SCHILD! WOLLEN SIE DAS SCHILD AUS KUNSTSTOFF ODER AUS METALL?
HHW: Ach sooo – das Schild, und ich fragte mich gerade, was ich hier eigentlich soll – Kunststoff, wenn´s
keine Umstände macht…
SLD: Macht es nicht……
HHW: Schade…….
SLD: Was bedeutet das „ D“ hinter der Typenbezeichnung – etwa „ Deutschland“?
HHW: Nein – das steht für „ Domenikanische Republik“ – da will ich demnächst mal hin – mit der Maschine –
auf dem Fahrrad!
SLD: HAHAHAHAHA!
HHW: Das „D“ steht für Drehstrom
SLD: Ach sooo….und das „ W“ steht dann wohl für „ Wechselstrom“?
HHW: Nein – das W steht für Wodka – weil ich das Zeug so gerne trinke!
SLD: WITZBOLD!
HHW: Nein, falsch – ich heiße Müller, so wie es über den Rohentwurf unter „ Adresse“ steht
SLD: Am kommenden Freitag ab 14.00 Uhr können sie es sich abholen – und jetzt RAUS!
HHW: 14.00 Uhr is´schlecht – gehts nicht schon ab 2 ?
SLD: RAAAAAUUUUUUUUSSS!

Dies war der „ Bestell-Dialog“. Sich seines ersten Sieges in der Verbalschlacht mit der Schilderladendame sicher plante unser Holzhandwerker schon beim Verlassen des Ladens den wortgewandten Vernichtungschlag für kommenden Freitag.

Am Freitag dann, pünktlich um 14.00 Uhr – also so ziemlich genau gegen 2 öffnete der HHW die Tür des Schilderladens erneut:

HHW: Guten Tag – ich habe ihn nicht getroffen…….
SLD: Wie bitte? Wovon reden Sie?
HHW: Na von Gott! Sie trugen mir doch am letzten Montag, als ich mein Maschinenschild bestellte,
auf – Gott zu grüßen – und ich versprach dies zu tun wenn ich ihn sehe – hab´ich aber nicht….
SLD: Fängt das JETZT schon wieder an?
HHW: Ja, mich nervt die Adventszeit auch…..
SLD: Ihr Schild ist fertig…..
HHW: Dachte ich mir…deshalb kam ich eigentlich…- was macht´s?
SLD-breit grinsend: Es liegt dort im Regal!
HHW: Warum? Dort nützt es mir nichts…..
SLD: Sie können es sich wegnehmen-macht 15.- Euro
HHW: Mach ich gerne – muss ich´s zahlen?
SLD: JAAAA! 15.-EURO!
HHW: Dachte ich mir fast – sie wiederholen sich….
SLD: ES REICHT JETZT!
HHW: Wie? Ich habe erst 10.- Euro hingelegt – ich dachte, es kostet 15.- ?
SLD: ES MACHT AUCH 15.- EURO! ES REICHT MIR MIT IHRER VERARSCHE!
HHW: Schade – hier bitte….
SLD: Brauchen Sie eine Quittung?
HHW: Nein, nur das Schild – es gibt keinen Grund dafür,die Quittung an die Maschine zu bauen, und das eh
viel zu teure Schild wegzuwerfen……
SLD: DANKE! UND AUF WIEDERSEHEN!
HHW: Joo, immer wieder gerne….

Der HHW verließ den Laden – aber nur um zum finalenVerbal-Impact auszuholen – 5 Sekunden nach Verlassen des Ladens betrat er das Geschäft erneut…

HHW: Guten Tag!
SLD: Ich glaub´s nicht!
HHW: Ich benötige noch ein Schild – für meine Freundin!
SLD – nett lächelnd: Mit einem lieben, netten Text-in Herzform vielleicht?
HHW: Wohl weniger…..
SLD: also – welche Form – und welchen Text?
HHW: In Form einer V.....a - Text: „Für die geilste PIIIIEEEEPPP! der Welt. Du
weißt wie ich das meine – so wie Du PIIIEEEP! keine!“
SLD: WIE BITTE?
HHW: Soll ich´s aufschreiben?
SLD: NEIN-NEIN! Ich hab´schon verstanden….wollen Sie diesen Text wirklich ihrer Freundin schenken?
HHW: Sicher, oder glauben Sie, ich lass das Schild für SIE anfertigen?
SLD: WAS?
HHW: Naja, ich meine – das es nicht für Sie ist liegt doch auf der Hand: Zum Ersten kennen wir uns nicht,
und zum Zweiten – um ehrlich zu sein: Ich kenne keinen Typen, der sich von IHNEN freiwillig die Oboe
entschlacken lassen würde…-schon mal in einen Spiegel geguckt?
SLD: DU UNVERSCHÄMTE DRECKSAU!
HHW: Nananana….sollen Sie mich DUZEN?
SLD: RAUS HIER! HAUSVERBOT!! AUF LEBENSZEIT!
HHW: Kann ich das schriftlich haben – als Schild?

SLD: RRRRRRAAAAAAAAAUUUUUUUUUUUUUSSSSSS!


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17.07.2011 um 09:13
@Chips
Schön sind auch die "Vordrängler"..."ich habe nur 2 Teile". Bis sie dann die Zigaretten, Süssigkeiten, wahlweise Schnäpse an der Kasse plündern. Und am Ende mehr auf dem Laufband liegen haben als ich.
Oder Kinder, die einem grell ins Ohr kreischen, dass sie ohne das Ü-Ei die nächsten Stunden nicht überleben werden und sich laut brüllend mit trommelnden Fäusten auf den Boden schmeissen.
Noch besser dann die dazugehörige Mutter, die noch lauter als das Kind brüllt:"Käwiiiiiiiien! Das nächste mal lässt Mama dich zu Hause, wenn du immer so einen Aufstand machst."
Sie sollte ihre Worten Taten folgen lassen. ;)


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17.07.2011 um 09:52
einkaufen mit kindern, eltern, freunden/innen, verwandten, bekannten, markanten, galanten und wer da noch sonst so alles manchmal mit will, weil er nur mal schnall was aus dem laden braucht, ist eh für mich (wenn möglich) indsikutabel.

ich gehe in den laden, weiss plus minus genau was ich will, brauche meistens nicht länger als ca 15 min (je nach publikum, versteht sich^^) und bin raus aus der sache. würde hier nicht von einem exakt getimten profijob sprechen wollen, aber diese richtung ist mir persönlich einfach die sympathischste, weil stressfreiste und sparsamste. gehe ich mit meiner herzensdame in den laden......................... ach, wenn schuhe sprechen könnte, würden sie in diesem meinem falle vermutlich ein klagelied auf tosende vulkane, und alles was sonst so mit heftig aufeinander prallenden naturgewalten zu tun hat, singen.. kein scherz. da kann ich sowas von nicht mit um, das ist schon manchmal beängstigend für die belegschaft.

schaffe es aber meistens mich erfolgreich zu drücken. hauptsächlich weil ich um die gesundheit besogt bin und so (die gesundheit derer, die jeden artikel einzeln auf herz und nieren prüfen müssen, und nach 20 min begeistertem staunen, dass es überhaupt sowas gibt, plötzlich feststellen, dass die kombination gerade dieser rosaschattierung unmöglich in ihrem haus untergebracht werden kann, geschweige denn, dass sie jemanden kennen, der an sowas jemals interessiert hätte gewesen sein können

..ich glaub, der schachtelsatz, den ich gerade mit angehaltener luft zu ende geschrieben habe, zeugt schon alleine genug von den zuständen, die ich dann fürgewöhnlich durchlebe. schön ist das nicht, und deshalb:

wenn es sich vermeiden lässt, alleine einkaufen. alles andere ist zu gefährlich :D


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17.07.2011 um 09:53
Zitat von ChipsChips schrieb:Ich mach´s kurz:
*LOL*

Dann will Ich erst gar nichts zu lesen bekommen, wenn DU etwas "ausführlicher" wirst und weiter ausholst, wenn DU was postest! :D


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17.07.2011 um 13:27
@Chips

Danke. Hab selten so gelacht :D


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