Der "Als-Kind-hab-ich-gedacht..." - Thread

Bis vor 2 Tagen hab ich gedacht, dass der gelbe Löwenzahn und Pusteblumen einfach 2 verschiedene "Blumen" sind, das hat mich ganz schön hart getroffen :D

hmpf

Das dachte ich bis eben auch :)

*push*

Als Kind hab ich gedacht das Englisch, Deutsch rückwärts ist...

*thread hervorhol* (da mir keine neuere Version bekannt ist)

Da waere zunaechst einmal dieses Verkehrsschild GAS WEG KINDER. Ich sollte als Leseanfaengerin das Wort "weg" sowohl gekannt als auch in diesem Kontext erkannt haben, aber nein - ich las es durchgehend als Substantiv "Weg". Ok, dass die Woerter komplett gross geschrieben waren, war in der Tat irritierend. Aber ich hatte auch nie Probleme mit zusammengesetzten Substantiven gehabt, also warum bitteschoen dachte ich, "GAS WEG" waere trotz Deppen Leerzeichen eins?

Damals waren oefter Berichte ueber Prinzessin Diana und Landminen im Fernsehen und der Presse, weshalb ich mir unter einem "Gasweg" etwas vorstellte, das in die Luft gehen kann, wenn man drauftritt. Also so eine Art unterirdischer Erdgas- bzw. Erdoelfluss. Ich amuesiere mich heute noch darueber, wie meine Phantasie da anscheinend beim "Erklaerungsversuch" mit mir durchging. Allerdings scheint dieses Verkehrsschild generell zu Missverstaendnissen bei Kindern gefuehrt zu haben - ich habe vor Jahren mal danach gegoogled und fand so einige Geschichten dazu.



Lange vergessen und nur durch eine Freundin daran erinnert, als die wiederum davon erzaehlte, es auch nicht verstanden zu haben, hatte ich "KEINE MACHT DEN DROGEN" (in den 90ern auf haeufig auf Umschlagseiten von Schreibheften gedruckt - natuerlich wieder durchgehend in Grossbuchstaben). Das Substantiv "Macht" koennte tatsaechlich damals noch nicht gekannt haben - jedenfalls erkannte ich es als solches nicht und dachte stattdessen an das Verb "machen". Fuer mich kam eine sich in meinen Ohren falsch anhoerende Aussage heraus, die ich selber als "Wir nehmen keine Drogen"/"Keiner von uns nimmt Drogen" verstand. Ich dachte daher, dass sei einfach eine Formulierung, die anderswo im deutschsprachigen Raum wahrscheinlich ganz normal ist, waehrend man dort, wo ich aufwuchs, eher die beiden im vorherigen Satz erwaehnten Varianten verwenden wuerde. Und warum sollte nicht auch in anderen Regionen "den Drogen" anstatt "die Drogen" gesagt werden?



Aus der gleichen Kategorie biete ich noch "Der Rhein und die Nahe bei Bingen" (Bildunterschrift in meinem Grundschulatlas). Ich kannte den Fluss Nahe nicht und obwohl man auf dem Bild den Zusammenfluss zweier Fluesse sehen konnte, dachte ich, dass "Nahe" ein Synonym fuer "Naehe" ist, obwohl das grammatikalisch auch komisch klang mit "bei" statt "zu". Aber auch das erklaerte ich mir damit, dass in anderen Regionen andere Formulierungen verwendet werden.



Im Kindergartenalter kannte ich das Wort "Witwe" noch nicht und verstand noch dazu stattdessen "Witwit" Bolte, weshalb ich dachte, das sei ihr Vorname. Evtl. kannte ich damals bereits Witta Pohl namentlich und ihr Vorname sorgte zumindest teilweise fuer meine Verwirrung.



Liz Taylors Name habe ich auch missverstanden, aber ich erinnere mich nicht mehr genau, warum es dazu kam. Es lief auf jeden Fall dieser Lassie-Film mit ihr im Fernsehen und wahrscheinlich hatte ich, damals auch im Kindergartenalter, ihren Rollennamen (Priscilla) komisch/falsch ausgesprochen nachgeplappert, denn ich erinnere ich, dass ein erwachsenes Familienmitglied dann so was wie "Lisstella" sagte. Da sich das eher wie ihr Realname anhoerte (von jemandem ausgesprochen, der kein Englisch konnte), denke ich, man hat damals wohl angenommen, ich hatte versucht, den echten Namen und nicht den Rollennamen zu sagen.

Bei schwarz-weiß Filmen dachte ich früher immer, dass die Welt im Kino nicht bunt ist. Ich dachte immer. Hä? Ich sehe Farbe und die im Film nicht. :D

goldtopas schrieb:Lisstella

LOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOL

Ich dachte als kleines Kind bei alten Spielfilmen, die in der Vergangenheit spielten (z.B. im Mittelalter oder Alten Rom), immer, das wäre echt zu dieser Zeit gedreht worden und würde die Realität zeigen. Der Beweis für mich war, dass diese Filme meist schwarzweiß waren und ich schon wusste, dass sowohl alte Fotos als auch alte Filme schwarzweiß waren.

Dass das Christkind den Christbaum schmückt und die Geschenke bringt.

Dass der Osterhase Eier legt und färbt und versteckt.

Dass der Storch die Kinder bringt.

Ich hab als Kind gedacht, dass ich die Cola aus den kleinen Cola-Gummibärchen bekomme, wenn ich nur fest genug daran sauge :palm: :D

Abu_Nur schrieb am 25.03.2011:Als Kind hab ich gedacht...

das Atomkraftwerke Wolken herstellen :-)


Was habt ihr noch so als Kinder gedacht?

Dass man ganz viele Brennstäbe aus Uran dazu brauchen würde.

Ein Ammenmärchen. :/

Wikipedia: Flüssigsalzreaktor

Ich dachte ernsthaft, der Eisbär im Zoo, der in der Sonne lag, würde sich sonnen, um so braun zu werden wie seine "Artgenossen" die von Haus aus braunen Bären.

Das Zweite ist nicht schön. Man erzählte mir, dass bei einem befreundeten Kind etwas im Bauch wachsen würde und ich deshalb nicht mit ihm spielen darf. Leider antwortete niemand auf meine Nachfragen, was denn wachsen würde und so dachte ich mir: Wie blöd und gemein die Erwachsenen doch wären, dass sie nicht auf die Idee kämen, dieses Unkraut oder den Baum einfach aus dem Bauch auszugraben. Das Kind starb, wie ich später erfuhr an Leukämie. Manchmal wissen es halt auch die Erwachsenen nicht besser oder wissen nicht, wie es zu erklären wäre.

Ich dachte als Kind Frauke Ludowig heißt Frau Keludowig weil ich keine Frauke kannte :| :D

Als kleiner 6-jähriger Bub, wurde ich zu einer "Schnitzeljagd" bei einem Kindergeburtstag eingeladen.
Tapfer bin ich 2 Stunden durch den Wald gestapft. Es hat geregnet. Es war kalt....aber nichts konnte mich aufhalten.
Schließlich jagden wir gerade Schnitzel und ich liebte Schnitzel.
Mein kleines Kinderherz wurde zerrissen, als es am Ziel überhaupt keine Schnitzel gab, sondern nur......Kuchen.
Zeugen der damaligen Tragödie beteuern bis heute, das unser Heimatfluß, der Rhein, vor diesem Ereignis gar nicht für Frachtschiffe geeignet war. Erst meine Tränenflut hätte den heutigen Pegel ermöglicht..... ;-)

- Dass "Mango" "Amango" heißt, weil Duffy Duck mal "Aaaah, Mango Saft sagte" ... hab mit meinem Dad damals diskutiert, weil ich mir sicher war, dass so ein alter Mensch diese hippe, neumodische Tropenfrucht nicht kennen kann. Der war da schließlich schon über 30, lol.

- Dass "Porschel" heißt und nicht "Porsche", selbe Diskussion mit meinem Vater. War für mich natürlich unwahrscheinlich, dass er sich als automobilaffiner Ingenieur da auskennt, lol.

- Dass ich "Vegeterier" (kein Schreibfehler :|) bin. Und dass Würste und Buletten kein Fleisch sind. Meine Oma ist einfach zu alt gewesen, um das zu kapieren. Die war schließlich schon über 50, lol.

anonymus88 schrieb:Die war schließlich schon über 50, lol.

Voll die Boomer.... Denen kann man eh nix glauben :melden:

:D

Das Zigaretten als sowas wie eine Art Heizung fungieren :D

xsaibotx schrieb am 22.07.2022:Ich dachte als Kind Frauke Ludowig heißt Frau Keludowig weil ich keine Frauke kannte :| :D

Das scheint gar nicht mal so selten zu sein, jedenfalls habe ich auch schon von anderen Leuten gelesen, die genau das wohl auch immer dachten. Ich hingegen habe ihren Namen nie missverstanden, obwohl ich, glaube ich, auch keine Frauke kannte. Aber seit ich erstmals von dieser Frau Keludowig-Sache gelesen hatte, verballhorne ich selber ab und zu absichtlich so ihren Namen.

CapitalA. schrieb am 24.07.2022:Schließlich jagden wir gerade Schnitzel und ich liebte Schnitzel.
Mein kleines Kinderherz wurde zerrissen, als es am Ziel überhaupt keine Schnitzel gab, sondern nur......Kuchen.

Als jemand, der Schnitzel ebenfalls liebt und sich aus Kuchen nichts macht, kann ich deine Enttaeuschung mehr als nachvollziehen! Ich glaube, ich habe es auch laenger nicht verstanden, warum die Schnitzeljagd so heisst, aber mit dem essbaren Schnitzel habe ich sie definitiv nie in Verbindung gebracht.

Mir ist noch etwas eingefallen, das auch im weitesten Sinne hier rein passt:

Als ich 12 war, bekam ich eines Montagmorgens einen Anruf von einer Schulfreundin, die mir mitteilte, der Unterricht wuerde heute ausfallen, da die Schule ueberspannt sei, und ich solle doch bitte mithelfen, andere Klassenkameraden darueber zu informieren.

Ich konnte mir keinen Reim darauf machen, was mit "ueberspannt" gemeint sein sollte - meine Gedanken gingen in die Richtung Elektrizitaet als Gefahrenzone, aber wie davon ein ganzes Schulgebaeude betroffen sein sollte, war mir raetselhaft - nahm es aber einfach so hin, da zum einen fuer mich die wirklich wichtige Information der Unterrichtsausfall war, und da ich zum anderen dachte, dass zumindest Eltern, moeglicherweise auch Klassenkameraden, mit dem Ausdruck etwas anzufangen wuessten. Ich weiss noch ganz genau, wie ich meiner Mutter, und spaeter auch telefonisch mindestens einer weiteren Freundin, mitteilte "Die Schule ist ueberspannt".

Spaeter - wie und vor allem auch wie schnell, weiss ich leider nicht mehr - stellte sich dann heraus, dass ich den starken Dialekt ersterer Schulfreundin nicht verstanden hatte. Sie hatte eigentlich gesagt, die Schule waere ueberschwemmt.

Da dies nicht durch Unwetter, sondern durch einen anscheinend am Wochenende durchgefuehrten "Streich" geschehen war, haette man sich das auch nicht logisch herleiten koennen. Wir hatten insgesamt 2, vielleicht auch 3, Wochen schulfrei deswegen, aber dummerweise auch an einem Samstag Unterricht.

Jetzt wird's off-topic, aber hier noch meine Gedanken zu dieser Art "Strafe":

Sollte ich jemals herausfinden, wer damals fuer diesen "Streich" verantwortlich war, wuerde ich noch heute gegenueber dem-/denjenigen Rachegelueste bekommen, wenn ich mich an diesen Samstagsunterricht erinnere. Ja, schon klar, noch nicht allzu lange Zeit vorher war in dem Bundesland, in dem ich damals lebte, der Samstag generell ein regulaerer Unterrichtstag, so war es aber einfach nur eine richtig fiese, unfaire und noch dazu sinnlose Strafe. Ich glaube kaum (moechte es aber nicht ausschliessen), dass jemand aus meiner Klasse an der Schulflutung beteiligt war - die Chancen, dass es aeltere Schueler waren, standen natuerlich hoch, denn wer sonst sollte Interesse daran haben, ein Schulgebaeude unter Wasser zu setzen?!

Aber trotzdem finde ich es nicht gut, wegen einem solchen Verdacht alle Schulklassen auf diese Weise zu bestrafen. Samstagsunterricht nur fuer die aelteren Schueler, da "verdaechtiger", waere natuerlich auch dumm gewesen. Aber ich sehe eben auch generell nicht ein, wozu dieser einmalige Samstagsunterricht gut gewesen sein sollte. 10, moeglicherweise waren es ja auch 15, Unterrichtstage holt man so mit Sicherheit nicht nach, somit bleibt fuer mich nur die Schlussfolgerung, es sollte einfach nur Strafe bzw. "Schocktherapie" fuer alle Schueler sein. Ok, die Moeglichkeit besteht natuerlich, dass urspruenglich mehrmaliger Samstagsunterricht geplant worden war und dem dann meinetwegen ein Elternsprecher Einhalt gegeben hat. Ich verstehe bis heute nicht, warum ich an diesem Tag nicht einfach "geschwaenzt" habe, und meiner Erinnerung nach ist auch niemand anderes auf diese Idee bekommen - im Nachhinein auch nicht nachvollziehbar.

Mir sind noch ein paar Dinge eingefallen:

Als Grundschulkind hatte ich ein Hundelexikon, in dem neben Fotos auch ziemlich realistisch aussehende Zeichnungen verschiedener Hunderassen zu finden waren. Diese wurden als Teil von jeweiligen "Portraits" inkl. Texten mit wissenswerten Informationen zum jeweiligen Hund verwendet, jeweils eine pro Seite. Zwischen Zeichnung und Informationstext befand sich immer eine Ueberschrift, und bei einer Hundeart lautete diese "Er riecht, wo Marihuana liegt/ist". Ich wusste damals nicht, was Marihuana ist und habe den Satz entsprechend nicht verstanden bzw. mich gefragt, ob damit ein Gegenstand oder ein Ort gemeint sein soll, also ob diese Hunde im letzeren Fall vielleicht so eine Art Kompassfaehigkeit besitzen.

Im ungefaehr selben Alter, so mit 8 oder 9, las ich auch einen Roman, in dem von Wolframvorkommen, an manchen Stellen auch einfach nur als Wolfram bezeichnet, die Rede war. Dass damit nicht der Vorname gemeint sein konnte, war mir klar, aber ich konnte mir darunter auch so wirklich ueberhaupt nichts vorstellen, am ehesten vielleicht noch eine Pflanze o. ae. Im selben Buch gab es noch ein weiteres Wort, dessen Bedeutung mir unklar war - Freudenmaedchen. Darunter stellte ich mir eine Art Mischung aus Blumenmaedchen (Kleidung, Blumenschmuck im Haar) und Geisha (Darbietung von Tanz und/oder aehnlichen Kuensten, ggf. geschminktes Gesicht) vor.

Ebenfalls waehrend der Grundschulzeit, vermutlich noch vor den genannten Buechern, lernte ich ueber das Radio Marius Mueller-Westernhagens Lied "Willenlos" kennen. Scheinbar kannte ich damals sowohl "Klasse" als auch "Stolz" als Substantive nicht bzw. (ausser im Sinne von Schulklasse) zu wenig, um sie als solche Liedtext zu erkennen. Abgesehen davon habe ich den Liedtext jedoch verstanden und habe mir die betreffenden Textstellen dann einfach so erklaert, dass er es klasse findet bzw. stolz ist, dass die jeweiligen Damen "gar keine FrageN" haben und Interesse an ihm zeigen. Und ja, inzwischen weiss ich, dass es eigentlich "Frage", Singular, heisst, aber das waere ja wiederum in Zusammenhang mit meiner Textinterpretation eine seltsame Formulierung gewesen :).

Ich dachte das die Knochen der Schulterblätter da sind weil einem da Flügel wachsen..