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Professionelles Glückspiel

37 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Glücksspiel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Professionelles Glückspiel

23.12.2009 um 14:57
Kleine Korrektur:
Zitat von emodulemodul schrieb:Rechner haben sowas implementiert
Normalerweise ist das ins Betriebssystem implementiert, obwohl es natürlich auch (spezielle) Hardware dafür gibt ...

Emodul


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Professionelles Glückspiel

23.12.2009 um 14:58
Martingalespiel
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Roulette-Spiel um 1800

Als Martingalespiel oder kurz Martingale bezeichnet man seit dem 18. Jahrhundert eine Strategie im Glücksspiel, bei der der Einsatz im Verlustfall erhöht wird. Zur Herkunft des Wortes siehe Martingal.

Die klassische und einfachste Form der Martingale, die Martingale classique ist das Doublieren oder Verdoppeln: Man beginnt mit einem Einsatz von einer Einheit (einem Stück) auf eine einfache Chance, z. B. Rouge oder Noir beim Roulette.

Der Martingale-Spieler setzt zumeist auf die Perdante (siehe Marche), das ist diejenige Chance, die zuletzt verloren hat: ist die Kugel zuletzt auf Rouge gefallen, so setzt er daher auf Noir.

Verliert er, so setzt er im nächsten Coup zwei Stück, verliert er wieder, so setzt er vier Stück, usw. Sobald er gewinnt, sind alle bis dahin eingetretenen Verluste getilgt, und der Spieler darf sich über einen Gesamtgewinn von einem Stück freuen. Nach einem Gewinn setzt er seinen Angriff auf die Spielbank wieder mit einem Stück fort.

Dieses scheinbar sichere System funktioniert aber nicht - wovon sich unzählige Spieler trotz gegenteiliger eigener Erfahrung nicht überzeugen lassen: Viele Spieler übersehen, dass ein fortgesetztes Verdoppeln spätestens bei Erreichen des von der Spielbank vorgegebenen Maximums (d. h. des Höchsteinsatzes) nicht mehr möglich ist, zumeist jedoch schon wesentlich früher an der Begrenztheit des eigenen Spielkapitals scheitert.

Wer z. B. mit einem Spielkapital von 1000 Stück konsequent Martingale spielt, der wird zwar mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit eine gewisse Spielstrecke (z. B. 50 Coups) mit einem bescheidenen Gewinn in Höhe von ca. 25 Stück abschließen, er trägt aber das im Allgemeinen völlig unterschätzte Risiko, das gesamte Vermögen zu verlieren: insgesamt ist die Gewinnerwartung negativ; d. h. auf lange Sicht gewinnt die Spielbank.

Gerade in dem Umstand, dass ein Martingale-Spieler relativ häufig kleine Gewinne macht und auf den sicher eintretenden Totalverlust eine geraume Zeit warten muss, liegt die Erklärung für das Phänomen des sprichwörtlichen Anfängerglücks: Wer im Laufe eines Spielabends nicht ständig mit gleich hohen Einsätzen spielt, sondern die Einsätze in welcher Art auch immer steigert, hat – so wie ein Martingale-Spieler – relativ gute Chancen, etwaige Verluste zurückzugewinnen und zu guter Letzt doch mit einem positiven Saldo abzuschließen.

Abgesehen vom Doublieren wurde noch eine Unzahl weiterer Martingale-Strategien entwickelt, so z. B.

* die Montante Américaine oder Labouchère, Labby, Annulation Américaine,
* die Montante Hollandaise oder Annulation Hollandaise,
* die Progression d’Alembert, benannt nach dem Mathematiker Jean Baptiste le Rond d’Alembert,
* das Fitzroy-System

usw.

All diese Spiel-Strategien, sei es, dass der Einsatz im Verlustfall gesteigert wird, oder sei es, dass im Falle eine Gewinns erhöht wird (siehe Parolispiel) oder konsequent mit demselben Einsatz (Masse égale) sind tatsächlich nicht erfolgversprechend: der mathematische Beweis für die Nichtexistenz sicherer Gewinnstrategien kann mithilfe der Martingal-Theorie erbracht werden.
Beispiel [Bearbeiten]

Ein Spieler möge beim Roulette die Martingale auf Impair spielen. Zur Veranschaulichung seien ein paar vereinfachende Annahmen getroffen:

* Zéro bedeute so wie irgendeine andere Pair-Zahl Verlust (d.h. es gebe kein Prison)
* Der Starteinsatz betrage 10 EUR, nach Verlust werden nacheinander 20, 40, 80 EUR... gesetzt.
* Das von der Spielbank festgelegte Maximum betrage gerade 20.480 €, sodass die Martingale höchstens 12 Spiele umfassen kann.

Die Wahrscheinlichkeit, ein einzelnes Spiel zu verlieren, beträgt 19/37 = 51%.

Die Wahrscheinlichkeit 12 Spiele in Folge zu verlieren:

(19/37)^12 = 0,0336 % (d.h. 1 : 2974)

Entsprechend beträgt die Wahrscheinlichkeit, eine Martingale mit Gewinn zu beenden:

1 - (19/37)^12 = 99,9664 %.

Das scheint nun wirklich eine hervorragende Chance zu sein, aber: Im Falle des glücklichen Abschlusses gewinnt der Spieler gerade nur € 10, während er im Falle eines Verlustes € 40.950 verliert.

Für die Spielbank ist nicht so sehr die Gewinn-Wahrscheinlichkeit, als vielmehr die Gewinn-Erwartung von Bedeutung. Der Erwartungswert für den Spieler ist jedoch negativ:

0,999664 * (+10) + 0,000336 * (-40950) = -3,77 €

Ganz abgesehen davon, dass ein Spieler, der mit einem Kapital von 40.950 € ins Casino geht, wohl kaum mit einem Einsatz von nur 10 € zu spielen beginnt, sodass für ihn bereits eine wesentlich kürzere Verlustserie den Verlust des gesamten Spielkapitals bedeutet (d.h. den Ruin im mathematischen Sinn).



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23.12.2009 um 14:58
xey, mercy, werd ich mir mal später reinziehen :D

dieses Phänomen auch schon selbst studiert? stell ich mir alles viel einfacher vor, gleich ein ganzes Buch darüber, is ja verrückt..... :D

@emodul


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23.12.2009 um 15:00
Und bevor du geld verzockst solltest du auch noch was über den spielerfehlschluss lesen, denn genau darauf basiert dein System!

Wikipedia: Spielerfehlschluss


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23.12.2009 um 15:01
@emodul

beruht das Prinzip der Zufallsrechnungen zufälligerweise auf Stromschwankunken im Millampere Bereich? ist mir grad so eingefallen *g*


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23.12.2009 um 15:01
danke

@König_Rasta


be wenn man nur mit 5€ anfaengt und es immer bei 5 belässt

kann wenig schiefgehen

200 € am tag zum beispiel ist ganz nett ^^


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23.12.2009 um 15:03
Zitat von HammelbeinHammelbein schrieb:kann wenig schiefgehen
Wie gesagt KANN wenig schiefgehen, dass is genau der Spielfehlerschluss, die Kugel hat kein Gedächnis!


Ich geh mit Freundin hin und wieder ins Casion und hab auch schon so einige Systeme ausprobiert aber es is nach wie vor ein Glückspiel!
Ne Grenze nach oben und unten setzen und sobald die erreicht ist einfach aufhören ist mMn einfach die wichtigste Regel!


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23.12.2009 um 15:04
@Milchkeks
Für viele Anwendungen ist es wichtig, Zufallsgeneratoren zu haben, die auch einigermassen "zufällig" sind, deshalb ist das ein wichtiges Thema für die Computerwissenschaft.

Rasta hat ja jetzt eigentlich schon alles dazu gepostet, weshalb das System in Wirklichkeit nicht funktioniert, aber kurz zusammengefasst:

-Tischlimite
-begrenztes Kapital

An diesen Punkten dürfte es häufiger mal scheitern, so häufig, dass das Spiel für die "Bank" trotz diesem "todsicheren" System immer noch ein Gewinn ist ...

Emodul


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23.12.2009 um 15:07
Die Kugel mit GEdächtnis, das wär auch mal ein hochinteressantes Thema... alles ist möglich :D


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23.12.2009 um 15:07
@Milchkeks
Zitat von MilchkeksMilchkeks schrieb:beruht das Prinzip der Zufallsrechnungen zufälligerweise auf Stromschwankunken im Millampere Bereich? ist mir grad so eingefallen *g*
Die reinen Softwarelösungen haben gar keine solche "Anbindung" an die reale Welt und die Zufallszahlen werden berechnet, sind also eigentlich nicht zufällig.

Die Zufallsgeneratoren, die irgendeinen Input aus der realen Welt nehmen, die berücksichtigen entweder Temperatur bzw. kleinste Temperaturschwankungen und vielleicht auch Stromschwankungen, kenne mich da ehrlich gesagt nicht so besonders gut aus.

Emodul


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23.12.2009 um 15:08
Ja das macht alles sinn.

Und klar bleibt es ein Glücksspiel

Aber wenn man mit kleinen beträgen spielt ist der verlust 1 nicht so hoch wenn er da ist

un 2 gewinn bleibt gewinn gewinn egal wie hoch


Aber @König_Rasta


hat recht die kugel hat kein gedächtnis


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23.12.2009 um 15:12
Naja aber auch bei einem euro muss die kugel nur 6 mal auf die falsche farbe bzw 0 fallen und du kommst mit deinem 50 Euro paycard schon nimmer als kapital das du brauchst aus!


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23.12.2009 um 15:13
@emodul
Irgendwie erscheint mir das total paradox & widersprüchlich, wie will man den mit Mathematik einen reinen Zufall berechnen? dann müsste man der Gleichung doch Leben einhauchen, eben in Form von irgendwelchen willkürlichen Variablen, die sich aber automatisch verändern........ ahh muss mich da mal einlesen. Sonst werd ich noch wahnsinnig :D


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23.12.2009 um 15:14
Ich leg mein Geld lieber in Vodka an...da gibts 38%


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23.12.2009 um 15:15
bzw. ein echter Zufall kann man meiner Auffassung nach nur mit einem Quantencoumputer realisieren. Alles andere ist berechenbar.


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23.12.2009 um 15:20
@Milchkeks
Diese Zufallszahlen sind auch nur bedingt zufällig. Was glaubst Du denn, weshalb zu dem Thema ganze Bücher geschrieben werden? :D

Weil man eben für manche Anwendungen sehr viele "einigermassen" zufällige Zahlen benötigt, kommt man an diesen reinen Softwarelösungen kaum vorbei. Stichwort: Monte-Carlo-Simulation. Da kann man keine Box in den Rechner einbauen, die intern einen Würfel schmeisst, denn man braucht Millionen von "Zufallszahlen" in kurzer Zeit.

Emodul


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