In seinen Artikeln und Sachbüchern hat er sich mit geopolitischen und politökonomischen Themen befasst, von der Rolle der globalen Öl- und Energiewirtschaft bis hin zum Dollar und der globalen Landwirtschaft. Engdahls «Mit der Ölwaffe zur Weltmacht» erzählt die Geschichte des Erdöls, das nach Engdahl (und ähnlich wie bei Anton Zischkas Sachbuchbestseller „Ölkrieg“ von 1939) zur Waffe um die Weltherrschaft geworden sei. Die Thesen werden in den späteren, ähnlich gelagerten Veröffentlichungen von Hans Kronberger („Blut für Öl“) und Franz Alt („Krieg um Öl oder Frieden durch die Sonne“) aufgenommen.
Die Publikation weist die Ölkrise von 1973 als eine im Rahmen der Bilderberg-Konferenz auf Saltsjöbaden systematisch vorbereitete Aktion aus.[8] Eine eher ungewöhnliche These ist auch die Behauptung, die Gründung der Grünen gehe auf einen Versuch der Energiewirtschaft zurück, die in den 1950er Jahren aufkommende Kernkraftkonkurrenz zu bekämpfen. Ein unmittelbar bevorstehendes Ende der Ölvorräte, wie es die Befürworter der Peak-Oil-These vertreten, hält Engdahl mit dem Hinweis auf weitere Ölvorkommen abiotischen Ursprungs für unwahrscheinlich [9] und daher als ökonomisch motiviert.[10] Die von ihm angeführte russische Theorie über einen abiotischen Ursprung des Erdöls wird in der westlichen Geologie mehrheitlich abgelehnt.
In seiner letzten Monographie (2006) kritisiert er das Engagement der Konzerne Monsanto, Syngenta, Dow Chemical, DuPont sowie der Rockefeller-Stiftung in der Grünen Gentechnik und wirft ihnen vor, langfristig eine Kontrolle über den Nahrungsmittelmarkt mit genetisch verändertem Saatgut erlangen zu wollen.[11] Soja, Weizen und Reis werden mit der Terminator-Technologie unfruchtbar gemacht, so dass Landwirte das Saatgut alljährlich neu kaufen und Patentgebühren bezahlen müssen. Engdahl verweist insbesondere auf den Genehmigungsprozess für gentechnisch veränderte Pflanzen. Danach habe der damalige US-Präsident George H.W. Bush 1992 die Anordnung erlassen, dass die US-Bundesbehörden die GVO-Pflanzen als „substanziell äquivalent“ („substantial equivalent“) zu herkömmlichen Pflanzen betrachten und daher nicht deren Schädlichkeit zu untersuchen haben.[12]
Seit Jahren kritisiert er die unregulierte Vergabepraxis der Derivate, die bewusst von Fed-Direktor Alan Greenspan herbeigeführt worden wäre.[13] Er schätzt die Folgen der Subprime-Krise als die schwerste Rezession seit den 1930er Jahren ein, die noch mehrere Jahre lang die US-Wirtschaft beeinträchtigen wird, wodurch die wirtschaftliche Vorherrschaft der USA verlorenginge.
Wikipedia: F. William Engdahl