Ja, aber dann verfällt mein Studium wieder. Relilehrer für Berlin und Brandenburg werden NUR an dieser FH ausgebildet. Ich könnte mir meine Scheine höchstens für Soziale Arbeit anrechnen lassen und darum geht es mir eh nicht. Ich müsste quasi ein neues Studium beginnen, so flexibel wäre ich schon.
Aber wie ich schon sagte, mein NC ist nicht gut... Ich hatte mich auch für Theaterpädagogik beworben, vor meiner Ausbildung allerdings. Da haben dir mir eine Zusage mit 11 Wartesemstern gegeben. Keine Ahnung. Jetzt wären es wahrscheinlich 8, oder so, aber sicher auch noch eine ganze Menge.
Naja, als Lehrer hast du garantiert ne sichere Zukunft, das stimmt schon. Aber wenn du immer im Hinterkopf haben wirst, dass du eigentlich lieber was anderes machen möchtest? Wenn du von dir selbst glaubst, dass du n verdammt guter Maskenbildner wirst und sein kannst...lass dir doch den Traum nicht unerfüllt! Selbst wenn, du hast immer noch den (nicht gemochten) Erzieher in der Hinterhand, und das ist was! Viele stehen ohne IRGENDWAS da.
Ich bin immer unheimlich gerne auf diesen Festivals, manchmal gehe ich mit den Kindern hin, manchmal auch alleine in meiner Freizeit. Keltisches Fest, Nacht der Echsen usw... In Berlin ist ständig irgendwas. Und da sind eben auch immer die Schüler von Mephisto und schminken die Besucher und gestalten vor sich hin. Daher kenne ich auch einige der Lehrer oder "Mentoren" wie es sich da nennt. Auch bei den Theaterworkshops sind die immer dabei und so kam ich auf die Bewerbung. Und so blöd das klingt, ich würde da schon gerne dazu gehören...
Haste nicht irgendwie die Möglichkeit, zeitlich gesehen, sowas wie n Praktikum zu machen?Klingt vllt. blöd, aber wäre doch was...Dann kannste mal n bisschen reinschnuppern in das ganze, und siehst das alles nicht so "von außen". Wer weiß, vllt hilfts dir ja auch bei der Entscheidung.
Ganz ehrlich, Marquis: ich habe 4 Jahre in Theatern gearbeitet, hatte auch ein Parktikum in der Maske und hab dann hinterher auf Lehramt studiert. Theaterwelt ist mehr Schein als Sein und wenn ich zwischen Buehne und Klassenraum waehlen koennte, wuerde ich den Klassenraum waehlen. Da kennst du dein Publikum, da hast du Einfluss auf junge Leute, da kannst du noch was bewegen. Und als Relilehrer wirst du nicht jeden Sommer auf Weiterbildungsseminaren sein, da kannst du an der VHS oder in Jugendzentren Theaterspiele und Kinder- und Jugendtheater mitgestalten. Oder im Unterricht jedes Jahr das Krippenspiel fuer die Schulweihnachtsfeier ... Ich empfehle dir: bleib auf der sicheren Seite! Waere nicht das liebe Geld (Studiengebuehren) gewesen, waere ich in zwei Jahren Lehrerin, so versuche ich es nun hier, mit den Beinen auf den Boden zu kommen. Geh den einfachen Weg und wenn du den hinter dir hast, kannst du immernoch die steilen Klippen hochklettern.
Wenn dich dein Vater finanziell gut unterstützen kann, wäre ich mir nicht so sicher, dass du den Bafög-Höchstsatz bekommst. Und zudem stehst du dann später zuerst mal vor einem entsprechenden Schuldenberg (war bei mir auch so, und ich bekam nicht annähernd den Höchstsatz, aber es läppert sich halt so zusammen über die Jahre). Auch wäre ich mir nicht so sicher, dass man als Maskenbildern leicht eine Stelle bekommt. Es ist ein sehr spezieller Beruf, da ist es gut, noch etwas Sicheres in der Hinterhand zu haben. Andererseits kann ich mir dich nicht unbedingt als Religionslehrer vorstellen (Schwule gehören in die kreative Ecke :D) und die Aussicht zu haben, sein Leben lang etwas zu tun, das man eigentlich gar nicht mehr tun möchte, ist auch nicht prickelnd. Ich würde auch sagen, probier, bevor du deinen Studienplatz aufgibst, unbedingt erst einmal, ob du über mehr als durchschnittliches Talent zum Maskenbildner verfügst, denn nur Mittelmaß zu sein, ist in der kreativen Welt riskant.
Das wäre ja nicht offiziell... Meine Eltern haben mir eine Ausbildung finanziert, sie sind nicht mehr verpflichtet mich zu unterstützen, den Höchstsatz bekomme ich schon jetzt... Was mein Vater mir Monat für Monat überweist und meine Mutter mir in ihren Briefen schickt, das weiß ja keiner... Verstehste?
Genau was Cathryn und yoyo sagen sind meine Gedanken. Nur weiß ich nicht was mehr wiegt...
Vergiss bitte nicht, dass es fuer Maskenbilder auch den Weg des Quereinsteigens gibt. Ueber eine Ausbildung zum Frieseur zum Beispiel kannst du auch (nachdem du die abgeschlossen hast) an einem Theater deiner Wahl eine Ausbilung zum Maskenbildner machen. Aber vergiss bitte nicht, dass es in der Theaterwelt eben nicht immer gerecht zugeht und dass du nach hinten kippen und dich schwer verletzten kannst. Wettbewerb und Mobbing sind nirgendwo so grossgeschrieben wie in der darstellenden Kunst. Das gilt auch fuer Models, Film und Fernsehen.
Die komplette Friseurausbildung gehoert aber in dein Maskenbildnerstudium mit hinein. Ich kenne viele Maskenbildner und - ja, die muessen nicht nur Haare schneiden, waschen, faerben, dauerwellen uder glaetten koennen - die mussten das alles auch lernen.
Wenn die auf der Mephisto das Friseurprogramm nicht dabei haben, kann die Ausbildung aber nicht sonderlich gut sein. Dann lernst du Falten schminken und Wunden und Glamour-Make-Up und hast keine Ahnung von einer Kaltwelle, wie du eine Peruecke knuepfst und frisierst usw.???
Nein. Von den Lehrplänen hab ich keine Ahnung. Auf jeden Fall hat er nie was davon erwähnt. Und wenn wäre es auch ok, ich würd mich nur nie in so einen Salon stellen und Dauernwellen legen und Kaffee bringen. Das meinte ich.