Wie mit dem Rauchen aufhören – Erfahrungen?

Guten Abend,

ich bin Raucher seit 1999. Bis heute gab es keinen einzigen Tag ohne Zigarette(n). Ich hatte heute eine Zahn-OP (alle vier Weisheitszähne raus) und darf dementsprechend nicht rauchen.

Ich habe mir Nikotin-Pflaster besorgt und die letzte Zigarette heute um 15 Uhr geraucht. Obwohl ich das Pflaster trage, hab ich ein extremes Bedürfnis eine Zigarette zu rauchen. Die Operation war um 16.30 Uhr. An Essen nicht zu denken, der ganze Mund geschwollen und ziemliche Schmerzen.

Trotzdem will ich stark bleiben und aufhören. Bin grad ziemlich fertig mit den Nerven und kann mich schwer ablenken. Außerdem hab ich mir eine Flasche weissen Rum und Bitter Lemon gekauft. Normal trinke ich keine harten Sachen aber ich weiss echt nicht, wie ich heute schlafen soll.

Obwohl ich starke Schmerzen habe, ist das Verlangen zu Rauchen NOCH schlimmer. Das ist wirklich eine ekelhafte Sucht. Ich bin schon ein wenig betrunken und hab auch Schmerztabletten genommen. Sorry wegen Rechtschreibfehler usw. Für mich grad echt eine Extremsituation.

Das Rauchen begleitet mich seit ich 12 bin und ich bin jetzt 36. Einige Jahre hab ich auch regelmäßig Bong geraucht, was natürlich auch verheerend ist für die Lunge. Aber ich habe immer viel Sport gemacht, ich war sogar mal ein richtiger Bodybuilder. Ich hab mir all die Jahre gedacht, ohne diese drecks Zigaretten wär es bestimmt viel besser.

Ich bin vor circa einem Jahr auf einen leichten und unparfürmierten Tabak umgestiegen, das hat schon einiges gebracht. Seit Corona konnte ich jetzt nicht ins Training und jetzt die OP mit den Weisheitszähnen - Mittwoch bekomm ich die Fäden gezogen. Ich hoffe, ich schaffe es einfach nicht zu rauchen. "Einfach nicht rauchen" hört sich so leicht an ... Und mir ist bewusst, wie doof das eigentlich ist.

Mir ist klar, wenn ich weiterrauche, werde ich dran sterben. Einerseits will ich nicht unbedingt sehr alt werden, aber die Begleiterscheinungen vom Rauchen sind mir einfach zu fies.

Naja, ich werde mal hier reinschreiben, wie es die nächsten Tage läuft.

Schönen Abend @ all

-Carsti

Da ich leider auch noch ein Raucher bin , danke ich Euch für die Erfahrungsberichte.

Im September 21 war ich 14 Jahre rauchfrei.
Vermutlich braucht jeder eine andere Methode die tatsächlich dann langfristig hilft, aber eines muss mMn da sein, nämlich der unbedingte Wille und im Kopf sollte es was das Wollen angeht, Klick gemacht haben.
Ich habe eine gewisse Vorbereitung gebraucht, die ich hier kurz (hüstel, kurz ist gut.......... ) schildern will.
Ende 2006 war mir schon klar, dass ich aufhören will und auch muss. Mein Raucherhusten war so extrem und ich wollte es unbedingt schaffen. Klar war mir aber auch, dass es auf Anhieb funktionieren muss, weil ich überzeugt davon bin, nicht mehr rauchen zu wollen und mir den Stress mit mehrmaligen Versuchen nicht antun will.

Also musste es ein Zeitpunkt sein wo ich einigermaßen entspannt bin und nicht täglich den beruflichen Stress, sowie einen Kotzbrocken von Chef um mich habe.
Eine damalige Freundin von mir hatte schon einige Zeit vor mir aufgehört und auf meine Frage, was ihr dabei geholfen habe, wurde mir von ihr ein Buch empfohlen das ihr sehr geholfen hat. ( Leider weiß ich den Titel nicht mehr) Sie schilderte mir auch ihre damalige Gefühlswelt und wie sie es letztendlich geschafft hatte.

Da war mir dann klar, dass ich mir dieses Buch kaufen werde, sobald ich bereit war, damit anzufangen endlich aufzuhören. Im Jahr 2007 musste dann nur noch der optimale Zeitpunkt gefunden werden. Da ich in dem Jahr den Urlaub daheim verbringen wollte, dachte ich, dass das der richtige Zeitpunkt sei. Bei 3 Wochen Urlaub dachte ich mir, ich fang so in der Mitte an, also nach 1,5 Wochen und weitere 1,5 Wochen hab ich dann um "Amok" zu laufen falls ich die Entzugserscheinungen gar nicht aushalten kann.
Ende August fing ich dann an das Buch zu lesen und die Ratschläge gefielen mir zwar ganz gut, aber so begeistert wie meine Freundin war ich nicht davon. Nachdem ich ca. 2/3 des Buches gelesen hatte, fand ich das alles nur noch Quark und dachte ich brauch das nicht mehr zu Ende lesen, sondern muss meinen eigenen Weg den ich richtig finde, gehen. Es gab zwar die einr oder andere Anregung, die mir ein bisschen holfen haben, aber mehr auch nicht.

Am 20.9.2007 ging es dann los, ohne Buch aber mit der Überzeugung dass ich das schaffen will und auch werde.
Also den 1. Tag fand ich schon schlimm, aber trtozdem nicht ganz so schwer wie ich eigentlich dachte. Eine halbe Schachtel Zigaretten hatte ich noch da und die wollte ich auch aufheben, als Mahnung und als Ansporn um mir dann sagen zu können, ich könnte rauchen wenn ich will, aber ich will ja gar nicht.

Am nächsten Tag, den ich schon nicht mehr ganz so schlimm fand wie den 1. Tag, nahm ich mir aber vor, vor dem ins Bett gehen, noch eine einzige letzte Zigarette zu rauchen und hatte solche Gelüste und mich auch richtig darauf gefreut.
Dann passierte etwas ganz komisches, die Zigarette schmeckte mir überhaupt nicht, das war als ob ich Stroh einatmen würde und nachdem ich so ca. 2/3 der Zigarette geraucht hatte, hab ich sie ausgemacht und gedacht, die hätte ich mir grad sparen können, hat mir überhaupt nichts gegeben. Das war es dann, ich kam mir richtig befreit vor und mir war klar, dass ich tatsächlich nie mehr eine Zigarette anrühren werde. Ab dem Zeitpunkt also dem 21.9.07 habe ich nie mehr eine angerührt und die halbe Schachtel die im Schrank vor sich hin gammelte wurde dann irgendwann entsorgt.

Zur Unterstützung habe ich mir am Anfang auch noch Nikotinkaugummis gekauft und gekaut, dabei hatte ich aber eher das Gefühl, dass mir der Geschmack gefällt und ich nicht unbedingt das Nikotin brauche. Ich hatte mich dann auch in einem Ex Raucherforum angmeldet zwecks Unterstützung von Gleichgesinnten, aber bald gemerkt, dass bei mir das Gegenteil eintritt und mich das ganz kirre macht wenn ich ständig lesen muss, wie schwer das ist mit dem Nichtrauchen und viele die dort waren haben dann früher oder später doch wieder angefangen, bin dann nie mehr dort hin. Es ist tatsächlich so, was dem einen hilft muss nicht unbedingt dem anderen auch helfen. Am Anfang meiner rauchfreien zeit hat mich schon ab und zu das Gelüste nach einer Zigarette überfallen, komischerweise nicht dann, wenn ich Stress hatte oder wenn andere geraucht haben, es war eher in den entspannten Phasen wo man gemütlich auf der Couch sitzt oder ähnliche Situaitionen. Ich hatte aber nie das Gefühl, dass ich wirklich eine brauche und nie die Gier unbedingt rauchen zu wollen.
Später hatte ich dann auch häufiger den Gedanken, dass das aufhören tatsächlich nicht halb so schlimm war wie befürchtet. Echte Entzugserscheinungen hatte ich nur die ersten 2 Tage, danach war es eher das Gefühl auf etwas Gewohntes zu verzichten.

Ich denke wenn einem das klar wird, geht es von Tag zu Tag leichter.

Einen ganz netten Nebeneffekt war dann folgender: Ein Kollege der mich immer gefoppt hat und nach jedem Urlaub die Frage gestellt hat, was das rauchen macht und ob ich aufgehört hätte im Urlaub. Wenn ich an das Gesicht denke und wie dem die Gesichtszüge entgleist sind muss ich heute noch grinsen. Der war so sprachlos und hat mir kein Wort geglaubt

Als Frau: Schwängern lassen und dann nicht so blöd sein, wie ich und wieder mit dem Rauchen anfangen :palm:

Seit letzten Donnerstag rauche ich nicht mehr. Aufgehört hab ich aus finanziellen Gründen. Tabak war alle und kein Geld mehr da für neuen. Oder anders gesagt, Geld war schon noch da, aber auf frische Lebensmittel will ich halt auch nicht verzichten. Es wird ja eh alles teurer schon seit Wochen und das monatliche Geld vermehrt sich leider nicht.

Es fiel mir gar nicht mal so schwer, obwohl ich lange Jahre sehr viel geraucht habe. Ganz guter Nebeneffekt, das morgendliche Husten hat aufgehört. Nun ja, ich hoffe ich halte durch. Am Donnerstag gibts wieder Geld, da darf ich nicht einknicken. :)

@Carietta
Das freut mich, halt durch. Wenn es bis jetzt nicht extrem schwer war, halt durch, auch wenn das Konto wieder mehr hergibt 😃

@Mrs.Rollins So grob überschlagen hab ich schon um die 150€ im Monat für das Rauchen ausgegeben. Ich stell mir jetzt schon fleißig vor, was ich mir schönes anderes dafür kaufen könnte und auch was beiseite legen. Ommmm. Wird schon klappen. :D

@Carietta
Ich wünsche dir alles Gute dir dabei.

@Mrs.Rollins

So, heute eine Woche tapfer durchgehalten. Klingt wenig aber für mich ist es schon viel. Ganze sieben Tage. Ohne Nikotin. Ich huste kaum noch, was die Nächte entspannter macht, allerdings ist meine Verdauung ein wenig durcheinander geraten. Aber ist nicht so schlimm. Mein ganzes System muss sich halt umstellen. Wird schon. Ich sehe dem positiv entgegen.

Allerdings, vielleicht gehört das ja eher in Mystery. Oo Mein Satelliten Receiver hat gestern schlapp gemacht. So gegen 15 Uhr gab es ein komisches Geräusch und dann hatte ich kein Signal mehr. Warum ausgerechnet jetzt? Fehlt dem Gerät der Qualm, der bisher täglich in die Lüftungsschlitze zog? Oder denkt sich irgendeine höhere Macht: Bertl hat jetzt mehr Geld, der soll sich was neues kaufen. :D

Naja, mein TV Gerät hat ja alle nötigen Receiver intus. Von daher kein Problem. Aber ich mochte halt den externen weil da eine 500 GB Festplatte dran hing mit der ich vieles aufgenommen hatte. Aber am TV geht das halt nicht. Höchstens 16 GB. :( Die Filme kann ich auf PC sichern und mit VLC auch anschauen, aber es ist trotzdem blöd, wenn auch nicht schlimm.

Ich frage mich grade trotzdem. Wieso jetzt, wo ich so tapfer bin? Das sind so Situationen wo man nichts dringender als eine Zigarette braucht. Oder nicht?

Mal eben aus der Raucherecke rübergeholt:

Ich habe schon vor vielen Jahren aufgehört, weil es mir einfach zu nervig wurde: Habe ich Kippen dabei? Habe ich Feuer dabei? Kann ich hier rauchen? Wohin mit der Asche?

Da kommt man sich ja schon vor wie ein Junkie.

Ich bin heute nur noch äusserst seltener Gelegenheitsraucher. Wenn auf Parties so viel gequalmt wird, dass mir die Augen brennen, dann schnorre ich mir, je nach Dauer des Abends, ein, zwei Zigaretten von meiner Frau. Das passiert immer seltener, erst recht, seit nahezu überall Rauchen in Kneipen verboten ist.

Doors schrieb:Ich habe schon vor vielen Jahren aufgehört, weil es mir einfach zu nervig wurde: Habe ich Kippen dabei? Habe ich Feuer dabei? Kann ich hier rauchen? Wohin mit der Asche?

War bei mir ähnlich, es hat mich zum Schluss nur noch genervt. Als dann bei der Arbeit Rauchverbot eingeführt wurde, war es mir dann echt zu blöd nur wegen einer Zigarette in der Pause wer weiß wohin zu latschen, nur um rauchen zu können. Ich hab dann einfach aufgehört zu rauchen, nach zig Jahren, zum Schluss ca. 30Zigaretten am Tag.
Bei der letzten Zigarette war mir nicht bewusst, dass es die letzte ist. Ich hab da kein Trara drum gemacht, nur danach nicht mehr geraucht.
Das ist nun ca. 15 Jahre her, genau weiß ich das gar nicht mehr, das war irgendwie kein großes Ding für mich aufzuhören. Ich wollte halt nicht mehr darüber nachdenken müssen, wann und wo ich die nächste Zigarette rauchen kann. So abhängig wollte ich nicht sein

Doors schrieb:Mal eben aus der Raucherecke rübergeholt:

@Doors Du wirst wirklich langsam alt. Immer diese ollen Beiträge (irgendwo her oder rübergeholt) die jeder aufmerksame Allmy Junkie (!) :D eh doch schon kennt (Ich glaube sogar Gäste). Geschichten aus der Gruft und Beiträge die schon Patina ansetzen, recycelt von Doors, und immer wieder wiederholt. Kennt man aus den Öffis (nicht dem Verkehr, sondern den Medien, öffentlich rechtlich und so. Alles wird immer wieder wiedergekäut. :D ) Mach doch mal neu. Aber scheiße, ich mag dich trotzdem. :) Du bist halt irgendwie so ein Urgestein bei Allmy und man kommt an dir nicht vorbei. Ich würde mich halt einfach über neues freuen und nichts aus der Gruft oder Retorte. :D Und komm mir jetzt nicht mit, man muss das Rad nicht neu erfinden. Nee, nee, das "gildet" nicht, weil, das Rad (die Welt) dreht sich immer weiter und man muss dran bleiben.

Ozeanwind schrieb:Ich hab da kein Trara drum gemacht, nur danach nicht mehr geraucht.

Ich mach gerne Trara drum, weil es mir gut tut. Ich hab schließlich seit 40, in Worten vierzig Jahren geraucht und jetzt nicht mehr. Ich darf das für mich feiern. Trara!

Carietta schrieb:So, heute eine Woche tapfer durchgehalten

Das freut mich total! Versuch das, trotz aller Widrigkeiten (😃 ich denke das soll dich nicht testen), standhaft zu bleiben. Denk an deine Gesundheit und die Kohle.

@Mrs.Rollins Ich bin guter Dinge. Ich zieh das durch. Mir gefällt auch, dass hier nicht mehr so viel Rauch rumfliegt. :D

@Carietta

Im Alter wird man halt bequem.

Carietta schrieb:nicht mehr so viel Rauch rumfliegt. :D

Wie gesagt, ich liebe den Geruch immer noch.

Doors schrieb:Im Alter wird man halt bequem.

Ja ja. Gibt es schon einen Schreib-Rollator? :D

Mrs.Rollins schrieb:Wie gesagt, ich liebe den Geruch immer noch.

Also das kann ich noch nicht sagen. Meine Nachbarn über und unter mir rauchen auf dem Balkon und ich finde mittlerweile es stinkt. :)

Doors schrieb:Im Alter wird man halt bequem.

Haste schon gut gesagt. Immer dieser Kampf und immer dieser (wenigstens) Versuch jemanden überzeugen zu wollen. Ich glaube man scheitert oft, man scheitert sowieso bei Allmy, aber vielleicht kann man im persönlichen Umfeld doch noch was erreichen. In Gedanken war ich jetzt auch gar nicht so sehr beim rauchen, sondern mehr so allgemein. Der Krieg in der Ukraine macht halt auch Angst.

@Carietta

Ach, eigentlich will und kann ich hier niemanden überzeugen. Aber ich kann nicht einfach jeden Blödsinn unwidersprochen stehen lassen. Was macht das denn für'n Eindruck.

Carietta schrieb:mach gerne Trara drum, weil es mir gut tut. Ich hab schließlich seit 40, in Worten vierzig Jahren geraucht und jetzt nicht mehr. Ich darf das für mich feiern. Trara!

Warum auch nicht. Mir persönlich ist es wohl leicht gefallen aufzuhören, weil ich es irgendwie nebenbei gemacht habe. Ich habe leider auch ca. 30 Jahre geraucht.