Thaddeus schrieb:Wenn das bei mir so ist, wenn das bei mir so ist. Hältst Du mich für so dämlich, daß ich mich komplett verallgemeinere,
Ich wurde dazu erzogen anderen Menschen stets höflich zu begegnen und wenn jemand solch eine Aussage macht:
Thaddeus schrieb:Die Emotionen mögen manchmal versteckt sein, aber sie sind immer unten drunter.
Dann gibt es zwei mögliche Interpretationen:
1. derjenige verallgemeinert den Großteil aller Menschen, was ich nun aus Höflichkeit zwar nicht als "dämlich" bezeichnen würde, aber mir durchaus das Signal gibt, dass sich eine Diskussion mit diesem Menschen für mich erfahrungsgemäß nicht lohnt.
2. Ich gehe davon aus, dass derjenige einfach mal von und für sich selbst spricht, wie es bei der Fragestellung des Eingangspostings auch sinnvoll wäre, denn die Frage lautete ja nicht:
"Wonach behauptet ihr richten sich alle anderen Menschen?" sondern "Handelt IHR nach dem Herz oder Kopf?"
Wie gesagt, ich bin nicht nur so erzogen Menschen höflich zu begegnen, sondern hab das Konzept der Höflichkeit auch mein Leben lang angewandt und festgestellt, dass mir damit ein guter Rat auf den Weg gegeben wurde.
Deswegen habe ich aus Höflichkeit angenommen, dass Du entsprechend der Eingangsfrage von Dir selbst sprichst anstatt mal eben über die gesamte Menschheit zu urteilen.
Thaddeus schrieb: Ich mag vieles sein, aber normal bin ich nicht.
Natürlich nicht.
Normalität ist ein theoretisches Konstrukt, ein konstruierter Idealtypus und DIE existieren stets nur auf dem Papier.
Du hingegen bist genau so einzigartig wie jeder andere Mensch halt auch.
Thaddeus schrieb:Dieses Totschlagargument ist insofern komplett hinfällig
Nu haste mich verloren, ich weiß nicht was du damit meinst.
Thaddeus schrieb:Und wenn irgendein Autist komplett anders funktioniert als der Rest der Menschheit, dann ist das eine Ausnahme.
Ich kenne nicht viele Autisten, als ich klein war war das ne beliebte Fehldiagnose für Menschen wie mich.
Aber die paar Autisten die ich kenne sind auch auf ihre Weise einzigartig.
Im Grunde ist es bei Autismus, genauso wie bei Soziopathie oder anderen Abweichungen:
Die gleiche "Problematik" zu haben bedeutet eben noch lange nicht, dass man Zugang zum Kopf des Anderen hat.
Wie gesagt, letzten Endes sind eben alle Menschen auf ihre Weise individuell und das ist von meiner Perspektive auch genau richtig so.
Prinzipiell sehe ich Individualismus bei Spezies wie dem Menschen als evolutionäre Notwendigkeit an.
Thaddeus schrieb:Aber für so gut wie alle Menschen sind Emotionen leider die ausschlaggebende Basis für Entscheidungen
Das wäre erstmal zu beweisen, denn eine solche Aussage mal eben so auf eine gesamte Spezies zu verallgemeinern ist vorsichtig gesagt "gewagt".
Deswegen ist es auch deutlich sinnvoller sich bei solchen Fragestellungen darauf zu konzentrieren wie man selbst tickt, das ist zumindest fruchtbar, während eine Runde in der jeder ein Pauschalurteil über die gesamte Menschheit abliefert, das nicht einmal belegbar ist nicht wirklich eine fundierte Diskussionsgrundlage zu entwickeln vermag.
Thaddeus schrieb:Es gibt übrigens auch Menschen, die ihre Gefühle fast vollständig verdrängen. Heißt nicht, daß sie keine haben.
Klar gibt es die. Es gibt unglaublich viele verschiedene Arten von Menschen.
Manche sind sehr emotional, andere weniger und wieder andere gar nicht.
Manche verdrängen ihre Gefühle, andere haben über einen zum Teil recht langen Zeitraum die Fähigkeit entwickelt ihre Emotionen bei gewissen Fragestellungen auszuklammern, wenn eine rationale Entscheidung notwendig ist.... usw.
Da dürfte es etwa so viele "Konfigurationen" geben wie es Menschen gibt.
Thaddeus schrieb:Nenn mir doch eine Entscheidung, die auf keinerlei Emotion beruht und dann schauen wir mal.
Was soll das dann bringen? Ich bin mir vollständig bewusst darüber wie ich ticke und habe mich dem entsprechend in diesen Thread eingebracht.
Und auch mit großem Interesse festgestellt, dass die Aussage von
@poet genau das bestätigt, was meine Ziehmutter mich gelehrt hat, als ich begriff, das ich nicht so funktioniere wie es sein sollte und den Fehlschluss zog aus mir könne nur ein Monster werden.
Damals als sie mir sagte "Ob du was fühlst ist nicht wichtig, entscheide was für ein Mensch du sein willst und habe dann stets den Mut "richtig" zu entscheiden, dann kann auch jemand und vielleicht grade jemand wie Du diese Welt ein bisschen besser machen."
Habe ich ihr geglaubt, weil sie mich niemals belogen hat um dann fast jeden Tag zu sehen das sie Recht hatte.
Interessant finde ich aber durchaus, dass du hier gleich mehrfach Pauschalurteile über eine dir im überwiegenden Anteil ja unbekannte Menschheit fällst anstatt der Frage im Eingangsposting mitzuteilen wie du ganz persönlich solchen Entscheidungen entgegen trittst.
Warum, glaubst Du ist es so, dass es Dir so leicht fällt, darüber zu urteilen wie andere, dir gänzlich unbekannte Menschen ihre Entscheidungen treffen, aber scheinbar ja recht schwer Deinen eigenen Entscheidungsprozess mit einzubringen?