Typisch deutsche Gepflogenheiten

Ich fürchte, so "typisch deutsche Gepflogenheiten", die es nur hier und ausschliesslich bei "Bio-Deutschen" (seit der Völkerwanderung) gibt, lassen sich nicht finden.

Vieles, was gemeinhin als "typisch deutsch" gilt, findet sich bei genauerem Hinsehen auch im Ausland.

die good old german gemütlichkeit:
sich an einem heißen tag einfach mal ein paar bierchen kaufen, an den nächsten see gehen und dort auf dem rasen denken " ich bin so einsam, was soll ich alleine hier?" und dann das ganze bier in einer grundstimmung gemischt aus misantrophie, selbstmitleid und -hass in der einsamkeit der eigenen mietwohnung zu trinken, bis das nervige ziepen im hinterkopf aufhört, dass einen daran erinnert, dass man mal was in seinem leben ändern muss.

Und wieso sind fast alle Beiträge über die Gepflogenheiten negativ? Ich wohne in Asien, da sieht man die Deutschen als pünktlich, tolle Musiker und engagierte Wissenschaftler!

Was ich von früher noch so kenne:

-ja, der wöchentliche Badetag

-sonntags gibts Braten und am Nachmittag Kaffee und Kuchen.

-wenn Wetten, dass.. im Fernsehn kam, wurde das mit der ganzen Familie angeschaut

-am Sonntag Abend wird Tatort geschaut, machen viele ja heute noch

-meine Großeltern hatten auch noch nen Schrebergarten

-in den Sommerferien wird nach Italien oder nach Mallorca gereist (wir waren immer so Außenseiter und sind nach Jugoslavien gefahren ;) )

-das Auto ist heilig

-der Rasen im Garten muss immer ordentlich kurz sein.


Der Deutsche gilt ja als sehr pünktlich und genau, etwas steif und humorlos. Jo, auf einige trifft das schon zu. :D

Vieles von dem sehe ich bei aktuellen Generationen jetzt nicht mehr so stark. Was ich seit ein paar Jahren mitbekomme ist, dass es sehr beliebt ist "anzugrillen", sobald es mal über 15 Grad hat und das dann schön in sozialen Netzwerken zur Schau zu stellen. Toll, durch die Klimaveränderung geht das jetzt auch manchmal an Weihnachten. :D

Jetzt musste ich mal wieder richtig lachen, an einiges aus der guten alten Nachkriegszeit erinnere ich mich auch noch (bin ein Kriegskind...)
Etwa das Baden mit dem vom Kohleofen erhitzten Wasser am Samstag (Duschen gab es nicht in meinem Elternhaus) in einer wohldefinierten Reihenfolge.
Der Speiseplan meiner Mutter der sich alle 7 bzw 14 Tage wiederholte:
Sonntag Schweinebraten
Montag Resteverwendung
Dienstag Spinat mit Spiegeleier oder gekochte Eier in Senfsosse
Mittwoch Linsen- oder Erbsensuppe mit Würstchen - später manchmal Spaghetti Bolognese
Donnerstag Reis- oder Grießbrei
Freitag Fisch - für mich Reste, weil ich Fisch gehasst habe
Samstag Königsberger Klopse - für die Kinder Bouletten

Guten Appetit!

Eine gepflogenheit die ich immer weniger beobachte mit der ich aber noch aufgewachsen bin: Die Hand schütteln zur Begrüßung. In dem zusammenhang fällt mir noch ein - Bitte & Danke sagen.

Was mir oft aufgefallen ist, sind Leute die nicht ausweichen können und den kürzesten Weg gehen müssen um minimal an Zeit zu sparen. Aber ein Streit anfechten mit Beleidigungen, das geht bei denen. Ich denke mir selbst schuld, wenn die an den falschen geraten und eine gebrochene Nase haben.

Ich ging mal ganz am Rand, daneben 3 Meter Platz. Ein Grossprotz wollte unbedingt da gehen wo ich ging. Als ich ihn freundlich zu Seite gewunken habe um zu zeigen das der weg ja frei ist würde er aggro. Dann bin ich ihm ausgewichen. Ich lass mich da nicht verrückt machen und denke mir nur, was das für komische Leute sind die mit ihrem leben nicht zufrieden sind.

@Doors
zumindest kann man noch mit viel dignidad auf so manche colonia schauen, das ist doch auch schön.

huberbauer schrieb:Was mir oft aufgefallen ist, sind Leute die nicht ausweichen können und den kürzesten Weg gehen müssen um minimal an Zeit zu sparen

Das sind die schlimmsten und rücksichtslosesten, sich vor einen stellen und provozieren. Ich denke mir mein Teil und lasse mich von solchen unterentwickelten Leuten nicht wahnsinnig machen und bleibe freundlich (das irritiert sie am meisten). Immerhin sind das die Leute die kein Respekt vor anderen Menschen haben.


Nervig sind auch die Leute die Wege versperren bzw. zustehen das man nicht vorbeikommt, da denke ich mir ob die überhaupt ein Hirn haben.

Wirklich blöd finde ich es auch wenn zb im Zug der nicht mal halb voll ist, jemand unbedingt neben einen setzen muss nur weil der Sitzplatz in Fahrtrichtung ist oder etwas auf dem Nachbarsitz liegt. Wie gesagt im Zug wo vielleicht 50% oder sogar 80% der Plätze unbesetzt sind. Im Zug der richtig voll ist, würde ich es ja verstehen.

Autowaschen am Samstag und dazu Bundesliga im Radio hören. Hier wurde teilweise in einem Bach das Auto gewaschen. Also nicht reinfahren und nicht mehr rauskommen, sondern Wasser mit dem Eimer holen, Autoshampoo rein, Karre waschen und alles wieder in den Bach kippen.
Ist leider verboten worden :troll:

Vereinsmeier. Treffen sich zwei Deutsche, gründen sie einen Verein.
Keine Veränderungen. Das haben wir schon immer so gemacht.

Nicht kurz abwarten können, das eine Person auch Zeit für jemand hat (fehlendes EEinschätzungsvermögen). Egal ob Büro, oder an sonstigen Orten eine Person aus einer Sache rausreißen.

War Mal in einem Lokal, gerade die Kellnerin bei mir weil ich zahlen wollte. Sie rechnete zusammen, in dem Moment hat ihre Kollegin was von ihr haben wollen. Beide sind verschwunden, ich durfte ewig warten bis sie kam um abzurechnen. Den kurzen Moment hätte die Kollegin von der Kellnerin ja auch warten können, sie sieht ja das sie beschäftigt ist. Sowas ist unmöglich.

boah watn scheißwetter...

Hysterie?

Die Fenster den ganzen Tag auf kipp zu stellen, statt alle Stunden mal kräftig stoßzulüften. Man könnte ja zwischenzeitlich aus Versehen ersticken und besonders im Sommer scheint der Höllenwind von draußen beliebter zu sein, als das laue Lüftchen des Ventilators.

Die merkwürdige und absolut unsoziale Angewohnheit Kinder, die mit dem eignen Kind spielen, nicht zum Essen dazu zu rufen, sondern statt dessen im Zimmer warten zu lassen, oder nach Hause zu schicken.

"So, die Annalena muss jetzt essen"

Hat meine Mutter wirklich nie gemacht, aber ich selber habe das in der Nachbarschaft oft erlebt. Wie bekloppt das ist, habe ich erst später begriffen, als in meinem Umfeld Menschen aus Einwanderungsfamilien sich darüber lustig zu machen und das zum running Gag machten, wenn ich bei ihnen zu essen war.

Diese komische Verhaltensweise scheinen die meisten Almans zu bedienen und es scheint allen anderen Menschen unangenehm aufzufallen.

Ist ja auch wahnsinnig unsympathisch.

cesare schrieb:Die merkwürdige und absolut unsoziale Angewohnheit Kinder, die mit dem eignen Kind spielen, nicht zum Essen dazu zu rufen,

sollte das essen munden, kommen die dann laufend angeschissen.
und das kann's ja wohl nicht sein, die wänste anderer mit durchzufüttern!

zum essen geht's ab nach hause!


oder man ist eingeladen...

(ich beobachte einen schleichenden sittenverfall)

Alienpenis schrieb:sollte das essen munden, kommen die dann laufend angeschissen.
und das kann's ja wohl nicht sein, die wänste anderer mit durchzufüttern!

zum essen geht's ab nach hause!


oder man ist eingeladen...

Deswegen mag uns wohl keiner. Aber wir werden ja auch weniger.

cesare schrieb:Deswegen mag uns wohl keiner.

das ist gut so.
hoffentlich spricht sich das ganz schnell herum!