@Requiem2060 Liebe ist eigentlich etwas sehr schönes.
Manchmal vergleichbar mit einem dicken Mückenstich... Es juckt, man kratzt, man will nicht kratzen, aber man tut es weil es juckt. Das kratzen tut gut weils das jucken lindert, gleichzeitig juckt es dadurch nur noch mehr.
Man kann Liebe nicht rein rational beeinflussen.
Sich für eine bestimmte Lebensform (asexuell, homosexuell, hetero, bisexuell...) rein rationell zu entscheiden schränkt einen in der Persönlichkeit ein. Man nimmt sich dadurch Erfahrungen die einen in der eigenen Persönlichkeit geformt hätten. Man nimmt sich positive Erfahrungen (auch negative Erfahrungen kann man in etwas positives umwandeln).
Man schränkt dadurch auch sein eigenes (Er)Leben ein.
Zuneigung empfinden, Liebe empfinden.... das kann man nicht einfach rational wegwischen. Entweder ja oder nein - aber man kann sich weder auf Dauer dazu zwingen etwas zu fühlen, noch dazu zwingen nichts zu fühlen.
Zur Überschrift noch ein paar Gedanken:
Wenn "das Herz" den Körper übernimmt, die Logik und der gesunde Menschenverstand ausgeschaltet werden, die Hormone und Glücksbotenstoffe den Körper überfluten, die Gedanken abgelenkt werden, man den/ die Angebetete nahezu überall wiedererkennt in allen möglichen anderen Personen (hier das Lächeln, da der Augenaufschlag, etc...). Man alles Mögliche am Anderen süß/ niedlich/ lustig/ findet (selbst wenn der Partner pupst oder rülpst und anschließend mit Kleinjungenstimme fragt "War ich das etwa?").
Die allseits bekannte rosarote Brille sitzt auf der Nase, Wattebäusche blockieren das Gehirn.
Dies alles kann Vorteile, aber auch Nachteile haben.
Vorteil:
Man nimmt den Gegenüber wahr, so wie er ist.
Man nimmt den Menschen wahr, nicht seine äußere Hülle oder Dinge die die Mitmenschen im Normalfall als unüblich/ nervig empfinden würden.
Man lernt den Gegenüber kennen, seine Gedanken, Vorlieben, Fähigkeiten - ohne durch die Normvorstellungen der Gesellschaft geleitet zu werden.
=> Da ists egal ob der Gegenüber eine qietschende/ näselnde Stimme hat, ein seltsames Lachen, viele Pickel, einen unförmigen Körper, Haare wo keine Haare sein sollten, schiefe Zähne, eine Brille, ein Schielen, zu klein/ zu groß ist, zu reich/ zu arm ist, eine extrem gute Bildung oder keine Bildung hat.
Nachteil:
Man fixiert sich auf positive Aspekte (die man zumindest aktuell durch die Hormonschübe als positiv wahrnimmt) und blendet die negativen Aspekte aus.
Negative Aspekte, die man im Normalzustand als bodenständiger Mensch als Anlass nehmen würde schleunigst das Weite zu suchen.
Letztlich verschwindet die rosarote Brille nach einigen Wochen oder Monaten. Vielleicht nicht vollständig, auch nicht von heute auf morgen. Aber meist doch so weit das man wieder beginnen kann vernüftig und bodenständig zu denken und zu handeln.
@Requiem2060 Weißt du, meiner Meinung nach verwehrt man sich wichtige Erfahrungen aus denen man Lebenserfahrung und soziale Kompetenzen gewinnen kann - wenn man sich von vorneherein aktiv dafür entscheidet asexuell leben zu wollen.