Mondlandung
16.04.2007 um 11:59
ERSTE MONDLANDUNG
Alles nur gelogen? (2)
Das entscheidende Indiz,dass alles gefälscht sein musste, erkannte Geise schließlich in der im All wirkendenStrahlung. Sie hätte den Raumfahrern und ihrem Filmmaterial böse zusetzen müssen. DieDurchquerung der erdumspannenden, strahlungsintensiven Van-Allen-Gürtel, die Belastungdurch Sonnenstürme während des Flugs zum Mond und die intensive Bestrahlung auf demErdtrabanten selbst hätten bei den Astronauten erhebliche Gesundheitsschäden bewirkenmüssen: Hautkrebs, Verbrennungen, Leukämie. Denn weder die dünnen Raumanzüge noch dieBordwände der Apollo-Kapseln seien für Strahlenbombardements dieser Dimension gerüstetgewesen.
Technisch, sagt Geise, seien die Amerikaner in den 1960er Jahren noch garnicht in der Lage gewesen, einen Flug zum Mond zu realisieren. Man brauche doch nur dieListe der Unfälle und Fehlschläge betrachten, welche die Nasa-Programme durchziehen wieein roter Faden. Kaum ein Prototyp, der bei seiner Erprobung nicht explodierte, außerKontrolle geriet oder abstürzte.
Unter dem Druck der vollmundigen Vorgabe PräsidentKennedys, bis 1970 einen Mann zum Mond und zurück zu bringen, schenkte man sich dienotwendigen Testreihen. Mit unausgereiften Geräten und einer Computerkapazität, die heutejeder handelsübliche Mikrowellenherd übertreffe, will die Nasa das PräzisionsunternehmenApollo gesteuert haben? Vollkommen unmöglich!
Also, sagt Geise, war alles ganzanders. 1968, im Jahr nach dem tödlichen Zwischenfall mit Apollo 1, wurde demdesignierten US-Präsidenten Nixon schnell klar, dass die Nasa Kennedys Versprechen nichtwürde halten können. "Tricky Dick" schaltete um auf Plan B: Die CIA kontaktierteHollywood und gab die Mondlandung in Auftrag. Für die Studios kein Problem, denn bereitsWalt Disney und Wernher von Braun hatten bei ihrer "Man in Space"-Serie hervorragendzusammengearbeitet. Und die Bauten, Bühnenbilder und Requisiten für Stanley Kubricks"2001" waren noch frisch.
Für die Außenaufnahmen wählte man ein Atomtestgelände inder Wüste von Nevada - die berüchtigte Area 51 -, weil sie landschaftlich derzerkraterten Mondoberfläche am nächsten kam. Die Szenen wurden in Zeitlupe gedreht, unddie Astronauten, die hinter ihren verspiegelten Helmen nicht zu erkennen waren, wurdenvon Schauspielern gedoubelt.
Als diese Theorie 1974 von Bill Kaysing, dem Vater derMondlandungs-Skeptiker, erstmals publiziert wurde ("We never went to the Moon"), stießsie auf wenig Resonanz. Auch "Moongate", 1982 von William Brian veröffentlicht, lasen nurdie üblichen Verdächtigen aus der Szene. Erst als die privaten Fernsehsender, die mit"Akte X", "Alien"- und "Star Trek"-Filmen hervorragende Quoten erzielten, das Themaaufgriffen, und sich die "Moon Hoax Believers" ungestört über das Internet ausbreitenkonnten, wurde die Theorie von einer Fälschung populär.
Den Siedepunkt erreichte sie,als George W. Bush Präsident wurde. Mit den Mitteln des investigativen Journalismus undder pathetischen Dramaturgie des Doku-Thrillers stellten gleich zwei "Dokumentationen"das bisher Geglaubte in Frage: "A Funny Thing Happened on the Way to the Moon" desFilmemachers Bart Sibrel, und "Did We Land on the Moon?", ein Report des einflussreichenUS-Senders Fox. Mit sonorer Stimme, unterlegt von hypnotisierender Musik undpatriotischen Bildern, wurde da "im Namen aller Amerikaner" die Hand-aufs-Herz-Fragegestellt: Habt ihr uns betrogen?
Im verwirrenden Jahr 2001 fielen die Zweifel auffruchtbaren Boden. 20 Prozent der Amerikaner, hieß es in der Fox-Dokumentation, seiensich nicht mehr ganz sicher, ob die Mondlandung nun tatsächlich stattgefunden hatte. Wennselbst der amtierende Präsident nur mit Hilfe juristischer "Tricks" an die Macht kommenkonnte, warum soll dann nicht auch die Mondlandung gefälscht worden sein? Schließlichbefand sich die Nation in den 1960er Jahren vor einer ähnlich fundamentalenHerausforderung wie heute: Man wollte den Kalten Krieg gegen die auftrumpfenden Sowjetsum jeden Preis gewinnen.
Die Reaktion der Nasa goss noch zusätzlich Öl ins Feuer derUngläubigen. Statt sich mit den Thesen der "Mondlandungslüge" auseinanderzusetzen, spultedie Behörde das bewährte Repertoire ab: totschweigen, ignorieren, lächerlich machen. Alsdas nichts half, betraute die Nasa den Wissenschafts-Publizisten James Oberg mit derAufgabe, ein Anti-Hoax-Pamphlet zu verfassen, das die Vermutungen der Zweiflereinwandfrei widerlegen sollte. Doch im letzten Moment zuckte die Nasa zurück und entzogOberg den Auftrag. Würde sich eine Institution wie die Nasa auf die Ebene von"Verrückten" begeben, so ihre Befürchtung, sei das für die Moon-Hoaxer ein halber Sieg.Die aber behaupten nun frech, Oberg sei ausgestiegen, weil er merkte, dass die Nasa etwaszu verbergen habe.