@smokingun begreife es oder lass es.
http://forum.grenzwissen.de/showthread.php?p=128661Schlagen wir den Bogen zurück zu Platons Atlantis. Einer dieser Proto-Hochkulturen könnte irgendwann in der wärmsten Phase des Holzäns vor rund 7500 Jahren das letzte Stündlein geschlagen haben, und zwar wie von Platon beschrieben (erfunden) «über Nacht». In der geologisch aktiven Region des Arabischen Meers südlich von Iran, wo gleich 3 Kontinentalplatten sich aneinander reiben, kommt es hin und wieder zu heftigen Seebeben, die dann Megatsunamis gegen die iranische, omanische und indisch-pakistanische Küste senden mit verheerenden Folgen. Ein solcher Killer-Tsunami könnte einen großen Teil der im Neolithikum am dichtesten besiedelten Region der Erde (nämlich genau die Region zwischen Oman und der Westküste von Indien) verwüstet und den größten Teil der kulturell bis dato am höchsten entwickelten Region ertränkt und die frühe Proto-Hochkultur im Mark getroffen haben.
Erst nach dieser Flut setzt die eigentliche Geschichtsschreibung ein. Ein Teil der Überlebenden könnte – zusammen mit dem bereits «vorsintflutlichen» neolithischen Mehrgarh in Belutschistan – die Keimzelle für die spätere Induskultur gelegt haben; der westliche Teil der Überlebenden könnte entlang des Persischen Golfs als Proto-Sumerer ins Zweistromland gezogen und dort die frühen Städte Uruk, Eridu, Bad-tibira und Lagasch errichtet haben – damals allesamt Küstenstädte, die heute bis zu 150 km im Landesinnern liegen.
Einen dritten Teil der Überlebenden, nämlich jene von der arabischen Südostküste, könnte es auf der Suche nach neuem Siedlungsraum ins Rote Meer und über den Sinai ins Mittelmeer verschlagen haben, wo sie dann mit der dortigen Vorbevölkerung in kriegerische Gemetzel um Land gerieten – Vorlage für Legenden eines frühen Seevölkerkriegs, der nicht identisch ist mit dem bekannten Seevölkerkrieg zur Zeit Ramses II, sondern sich 4000 Jahre früher zutrug? Einige Haplogruppen von Mittelmeervölkern enthalten auch Hinweise auf Vorfahren aus einer Region aus dem heutigen Eritrea / Aden / Jemen.
Demnach könnte Platons Atlantis-Erzählung das letzte Glied einer Gerüchtekette aus (mündlichen, teils vielleicht auch schriftlichen) Mythen, Sagen und Legenden über den dramatischen Untergang einer «lost civilization», einer untergegangenen «vorsintflutlichen» Zivilisation gewesen sein, die an der Schwelle zur Hochkultur stand – 5000 Jahre vor Sumer, Ägypten, Elam und Harappa.