vom 6.7.07
Ein großer Staubsturm auf dem Mars weitet sich immer weiter aus. Inzwischen bedeckt er bereits die gesamte südliche Hälfte des Planeten. Die Wissenschaftler der Nasa befürchten nun, dass sich der Sturm über den gesamten Mars ausbreitet und die beiden Rover Spirit und Opportunity bedroht, die seit Anfang 2004 auf der Oberfläche des roten Planeten unterwegs sind.
"Der Sturm ist Furcht erregend", erklärt Planetenforscher Mark Lemmon vom Rover-Team, "er bricht alle Rekorde. Inzwischen schwächt er die Sonnenstrahlung auf ein Hundertstel ab." Wenn der Staubsturm sich weiter ausweitet und verdichtet, können die Solarzellen der beiden Marsfahrzeuge nicht mehr genügend Energie liefern. Wenn aber erst die Batterien der Rover leer sind, könnte die Kälte auf dem Mars einen Teil der Elektronik zerstören und die Rover so funktionsuntüchtig machen.
Zunächst hatten die Forscher der Nasa in dem Staubsturm keine große Gefahr gesehen. Im Gegenteil: Die zunehmenden Winde hatten die Solarzellen sogar von ihrer Staubschicht befreit und so ihre Leistungsfähigkeit zunächst deutlich erhöht. Doch der Staubsturm hat sich rasant ausgedehnt -- in den letzten zwei Wochen von 600.000 aus 18 Millionen Quadratkilometer.
Das Problem: Staubstürme können sich auf dem Mars selbst verstärken und so schließlich den ganzen Planeten einhüllen. Denn durch den Staub erwärmt sich die Atmosphäre, dadurch wiederum nimmt der Wind zu. Zu globalen Staubstürmen kommt es auf dem Mars etwa alle sechs Jahre und der letzt liegt bereits vier Jahre zurück. Bislang mussten die beiden Rover nur kurzzeitige lokale Stürme über sich ergehen lassen. Die Nasa-Experten bezweifeln, dass die Fahrzeuge einen globalen Sturm überstehen würden.
Quelle:
http://space.newscientist.com/article/dn12200 (Archiv-Version vom 19.12.2007)