Link: www.spiegel.de (extern)http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,445751,00.htmlNasa will"Hubble" doch retten
Das Aus des alternden Weltraumteleskops war längstbeschlossen, nun hat die Nasa überraschend ihre Pläne geändert: Die US-Raumfahrtbehördewird "Hubble" retten. Eine Space-Shuttle-Crew soll das Auge im All reparieren.
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Washington - Das Ende für das Weltraumteleskop "Hubble" galt alsunvermeidlich - die Nasa wollte keinen Reparaturflug mit ihrer in die Jahre gekommenenShuttle-Flotte riskieren. Die Wissenschaftlergemeinde war empört. Es gab Protestbriefe andie Nasa - doch das Engagement der Forscher für "Hubble" schien vergeblich.
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Foto: Nasa/Esa
Video: jkr
Doch nun zeichnet sich eine überraschende Wendungab. Man wolle "Hubble" retten, erklärte Nasa-Direktor Michael Griffin am heutigenDienstag im Goddard-Flugzentrum bei Washington. Bei dem Weltraumteleskop müssen dringendBatterien und Teile der Kreiselstabilisatoren ausgetauscht werden, weil sonst derwissenschaftliche Betrieb in einer Zeit ab Ende 2008 nicht mehr fortgesetzt werden kann.Nach einer Reparaturmission mit einem Space Shuttle wird das Teleskop vermutlich noch bis2013 weiterarbeiten können.
Seit mehr als 16 Jahren umkreist "Hubble" die Erde.Aus 600 Kilometern Höhe blickt es ungehindert von den Luftschichten der Erde in dieTiefen des Alls. Nie zuvor gesehene Bilder von fernen Galaxien, sterbenden Sonnen undsogenannten Schwarzen Löchern verschafften den Astronomen neue Einblicke in dieEntstehung und den Aufbau des Universums.
Astronomie: Die "Top 10" des"Hubble"-Teleskops
* AFP
* ESA / NASA
* RaghvendraSahai/John Trauger (JPL),WFPC2 science team/NASA
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Das Observatorium wurde nach dem US-Astronomen EdwinHubble (1889 - 1953) benannt und gemeinsam von der US-Raumfahrtbehörde Nasa und demeuropäischen Pendant Esa entwickelt. Die Raumfähre "Discovery" brachte "Hubble" am 24.April 1990 in den Orbit. "Hubble" ist über elf Tonnen schwer und etwa 13 Meter lang. In96 Minuten umkreist es einmal die Erde. Sein Hauptspiegel hat einen Durchmesser von 2,4Meter. Für die Betriebsenergie sorgen Solarzellen.
Bereits kurz nachBetriebsbeginn wurden schwere Mängel festgestellt. Es stellte sich heraus, dass derHauptspiegel falsch geschliffen wurde und verschwommene Bilder lieferte. Bei einerReparatur-Mission konnte die Besatzung der Raumfähre "Endeavour" die Probleme 1993weitgehend beheben - das Weltraumteleskop bekam eine "Brille" in Form einerKorrekturoptik.
hda/dpa